von 22.08.2013

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Die Redaktion der Zeitschrift Emma hat der taz auf Ihrer Hompage Zensur vorgeworfen.
Ines Kappert und Heide Oestreich, die zuständigen Redakteurinnen, antworten:

 
Sehr geehrte Kolleginnen,
der Homepage von Emma entnehmen wir, dass Sie unsere redaktionelle
Entscheidung, einen Text nicht zu drucken, öffentlich als Zensur
bezeichnen.

Tatsache dagegen ist, dass Redakteurin Ines Kappert den Text zur
Überarbeitung an die Autorin zurückgab, weil er es an argumentativer
Deutlichkeit fehlen ließ. Diese ist aber für einen Debattentext unabdingbar.

Die Autorin lehnte die Überarbeitung ab und zog es vor, ihren Beitrag
bei Emma zu veröffentlichen. Von einer Zensur kann keine Rede sein, es
handelte sich um eine normale redaktionelle Entscheidung, wie sie sicher
auch bei Emma täglich getroffen wird. Wir wollen die Debatte um
Prostitution fortsetzen und hatten im Übrigen auch Alice Schwarzer als
Autorin angefragt.

Journalistischer Redlichkeit würde es entsprechen, wenn Sie
diese Stellungnahme zu ihrem Zensurvorwurf ebenfalls veröffentlichen
würden – und nicht verschweigen.

MfG

Heide Oestreich, Ines Kappert, Redaktion taz

 
Hier der Vorwurf der Emma im Wortlaut:

„Erneuter Zensurfall bei taz
In der Ausgabe von Montag hatte die taz eine scharfe Polemik pro Prostitution und contra Alice Schwarzer veröffentlicht, unterzeichnet von Doña Carmen, dem Frankfurter „Hurenverein“ von Juanita Henning. Die war zuletzt im Juni 2009 damit aufgefallen, dass sie im Namen von „77 Huren“ das Recht auf Flatrates in Bordellen forderte. Dafür schaltete sie großformatige Anzeigen in mehreren Tageszeitungen (was allein in der SZ 25.000 Euro kostete). Jetzt behauptete Doña Carmen in der taz, von „Armutsprostitution“ zu reden, sei „ausländerfeindlich“ und „verkappter Rassismus“. Für Henning ist die Migrations-Prostitution eine Art „Völkerverständigung von unten“ (wörtlich). Nach Veröffentlichung des Textes fragte taz-Redakteurin Heide Oestreich bei Sabine Constabel an, ob sie bereit sei zu antworten. Die Sozialarbeiterin engagiert sich seit 22 Jahren in Stuttgart für Prostituierte. Dabei hat sie heute zu 90 Prozent mit Armuts- und Zwangsprostituierten aus Osteuropa zu tun. Die von Doña Carmen so gern beschworene „selbstbestimmte Hure“ begegnet ihr eher selten. Constabel schrieb also die erbetene Antwort auf Doña Carmen für die taz auf. Doch der taz passte der Text nicht. Redakteurin Ines Kappert lehnte die Veröffentlichung ab – und die ebenfalls informierte Chefredakteurin Ines Pohl reagierte gar nicht erst. Die hat zurzeit wohl andere Sorgen. Sie muss erklären, warum sie den Text eines taz-Redakteurs, der das Verhältnis der Grünen zur Pädophilie kritisiert hatte, aus dem Heft genommen hat. – Hier also der Text von Sabine Constabel, der eigentlich in der taz hätte erscheinen sollen.
EMMAonline, 21.08.2013″

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https://blogs.taz.de/hausblog/antwort-auf-die-vorwuerfe-der-emma/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • @Wolfgang Russ: „Emotional“ ist scheinbar ein Totschlagargument. Was genau ist bei Frau Constabel emotional neben der Schilderung realer Fälle? Oder haben Sie das einfach bei Frau Mozart von W&V abgschrieben?

    Mit „emotional“ nahm man auch Friedens- und Mediationswissenschaftlern bis vor kurzem lange den Wind aus den Segeln.

    Da finde ich „versucht, Honig zu saugen“ weit emotionaler und auch entlarvender: Weil man dem Gegner immer die eigenen schlechten Eigenschaften unterstellt. Jemand der seine Meinung verkauft hat, unterstellt so etwas sehr schnell.

    „Schilderung einer Frau, die ihr Geld mit der Betreuung von Opfern verdient. Mit Opfern, denen in ihren Herkunftsländern Bildung versagt wird und die keine andere Möglichkeit sehen, wenigstens ein wenig Geld zu verdienen.“

    Zu Frau Constabel kommen ganz normale Prostitutierte und sie selbst hat gesagt, dass die Zusammensetzung sich seit 2002 verändert hat. Aber wenn Sie schon zwischen Opfern in der Prostitution und Nicht-Opfern unterscheiden möchten, nehmen Sie zur Kenntnis, dass Frau Henning diese kontinuierlich negiert. Für Frau Henning gibt es Menschenhandel nicht. Er existiert bei ihr nicht – obwohl sie mit denselben Menschen zu tun hat wie Frau Constabel.

    „Die taz-Redaktion kannte bestimmt die Einstellung Sabine Constabels zur Prostitution. Warum sollte sie zuerst anfragen, den Artikel ankündigen und dann doch nicht veröffentlichen?“
    Wahrscheinlich, weil er zu authentisch und treffend argumentiert gegenüber der dünnen und unlogischen Polemik von Frau Henning. Es ist ein alter redaktioneller Trick in einer Debatte die unliebsame Meinung mit schlechteren Argumenten schreiben zu lassen. Bei der Vorlage und Frau Constabels Antwort wäre der Eindruck des Lesers oder der Leserin kla gewesen.

    „Und Donja Carmen als “Handlanger der Bordellbetreiber_innen” zu bezeichnen beleidigt die Mitarbeiter_innen dieses Vereins.“

    Mhm. Und jemand der mit einem Wohnmobil irgendwo steht und Versorgung anbietet, kann automatisch kein Handlanger von Bordellbetreibern sein? Totschlagargument#2: Wir dürfen die Wahrheit nicht sagen, denn sie könnte jemanden beleidigen. – Sorry, aber das ist einfach kein Argument.

    Dass Alice Schwarzer etwas gegen Frauen hätte, weil sie sie mt Kinder in einen Topf werfe, ist auch so hingedreht argumentiert. Sie vergleicht die Verharmlosung zweier sexueller Missstände durch die Grünen – das ist die Argumentationslinie, die Frau Henning bewusst ignoriert. Wie oben geschrieben, ist es einfach zynisch, den Verteidiger eines Opfers anzugreifen und ihm vorzuwerfen, er nehme dem Opfer das Selbstbestimmungsrecht, sich Schaden zufügen zu lassen und das dann anders zu benennen. Alice Schwarzer propagiert das schwedische Modell, das allein Freier unter Strafe stellt – hat also nichts gegen Prostitutierte, sie hat selbst mit vielen Prostituierten gesprochen. Auch das kann man bei ihr lesen und es wird von Frau Henning bewusst ignoriert.

    Allein dass es bei Frau Henning Menschenhandel überhaupt nicht gibt, ist doch mehr als unheimlich, um es vorsichtig zu sagen.

  • Die taz-Redaktion kannte bestimmt die Einstellung Sabine Constabels zur Prostitution. Warum sollte sie zuerst anfragen, den Artikel ankündigen und dann doch nicht veröffentlichen?

    Frau Constabels Artikel ist kein Diskussionsbeitrag – er ist die sehr emotionale Schilderung einer Frau, die ihr Geld mit der Betreuung von Opfern verdient. Mit Opfern, denen in ihren Herkunftsländern Bildung versagt wird und die keine andere Möglichkeit sehen, wenigstens ein wenig Geld zu verdienen.

    Frau Henning ist weder „ehemalige Sozialarbeiterin“ noch ein „Ein Frau Betrieb“. Sie und ihre Kolleg_innen leisten Sozialarbeit vor Ort mitten im Frankfurter Bahnhofsviertel. Und Donja Carmen als „Handlanger der Bordellbetreiber_innen“ zu bezeichnen beleidigt die Mitarbeiter_innen dieses Vereins.

  • Das klingt nicht nur schwammig, sondern auch elitär. Denn als Redaktion kann man es sich ja so einfach machen, indem man hier auf die mangelnde „argumentative Deutlichkeit“ (Heide Oestreich und Ines Kappert über Sabine Constabel) und dort auf die Qualität „journalistischer Standards“ (Ines Pohl über Christian Füller) verweist, ohne eine einzige Begründung anzuführen.

    Sicher muss jede Redaktion täglich Entscheidungen treffen, wie in der Antwort von Oestreich und Kappert angeführt.
    Wenn man aber nicht nur die Entscheidung trifft, eine Reaktion Sabine Constabels auf den Artikel von Juanita Henning zu veröffentlichen, sondern diese auch noch in der taz ankündigt (http://www.taz.de/!122003/), ist es ein fragwürdiger „journalistischer Standard“, diese letztendlich doch dem Leser vorzuenthalten – von der argumentativen Undeutlichkeit der Gründe ganz zu schweigen. Weil einem die Haltung Constabels nun doch nicht ganz in den Kram passt.
    Auch dieser Umgang mag Gang und Gäbe bei einigen Blättern sein – von der taz habe ich es nicht erwartet.

    Denn was erwarten sie von einer Sozialarbeiterin, die seit 22 Jahren mit Prostituierten arbeitet und deren Erfahrungen der Öffentlichkeit (und somit auch der taz) bereits teilweise bekannt sind? Dass sie sagt, es sei alles gar nicht so schlimm, zwischen Armut und Prostitution bestehe kein Zusammenhang und eigentlich habe sie gar nicht viel zu tun im „La Strada“?

    Vermutlich sind die Schilderungen Constabels, die nun glücklicherweise auf der EMMA-Homepage veröffentlicht wurden (http://www.emma.de/news-artikel-seiten/kritik-an-prostitution-wird-von-taz-nicht-veroeffentlicht/), zu „nah dran“? Sind dort vielleicht zu viele ungemütliche Informationen enthalten, mit denen man sich am liebsten gar nicht konfrontieren möchte? Denn Frau Constabel spricht ja lediglich von ihren eigenen Erfahrungen und setzt sich mit den Aussagen und Aktivitäten Juanita Hennings auseinander.
    Die Auseinandersetzung Hennings mit der Person Alice Schwarzer, die in deren Artikel von Anfang an als Rassistin und Nicht-Frauenrechtlerin diffamiert wird, so dass am Ende nicht mehr genügend Platz für Argumente für den eigentlichen Standpunkt blieb, halten Sie also für argumentativ gehaltvoll? Mich würde eine Stellungnahme zu den Gründen interessieren. Denn, wie Sie selbst schreiben, ist „argumentative Deutlichkeit“ für eine Debatte „unabdingbar“.

    Für das Abdrucken von Debattentexten ist allerdings auch ein tatsächliches Abdrucken der Debattentexte unabdingbar (und Beleidigungen oder unsachliche Äußerungen sind in Constabels Text beim besten Willen nicht zu finden). Denn sonst ist es keine Debatte.

    • Hallo Saskia, die Vorgeschichte zu dem Vorfall ist wie folgt: In der vergangenen Woche hatte der Politologe Franz Walter mit seinem Koautor Stephan Klecha in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Artikel über die ersten Ergebnisse seiner Forschungen zur Pädophilie bei den Grünen veröffentlicht. Wir baten Alice Schwarzer, in einem Artikel für uns zu schreiben, wie sie 1980 gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftler Günter Amend gegen die Legalisierung der Pädophilie vorging. Schwarzer rechnet in ihrem Text mit den Grünen und ihrem Umfeld ab:

       

      +++ Zitat Anfang +++

       

      Und genau das war – und ist! – das Problem in diesem ach so progressiven Milieu: Die gesellschaftlichen Machtverhältnisse werden angeprangert – die privaten Machtverhältnisse jedoch geleugnet. Das gilt für Erwachsene und Kinder wie für Männer und Frauen. Letzteres bis heute. Es herrscht „das Recht des Stärkeren über den Schwächeren“, beklagte Amendt diese „Art von Sexualdarwinismus“.

       

      +++ Zitat Ende +++

      Zu Ende des Artikels kritisiert Schwarzer den Parlamentarischen Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, und zieht einen Vergleich zwischen Pädophilie und Prostitution:

       

      +++ Zitat Anfang +++

       

      Heute sagt derselbe Beck über Prostitution, für ihn „ein Beruf wie jeder andere“, wörtlich: „Wenn Leute etwas anbieten, andere es kaufen wollen und es keine ökologischen oder sozialen Nebenwirkungen gibt, die man dringend unterbinden muss, dann nehme ich das zur Kenntnis und störe mich nicht weiter dran.“

       

      Sexualität als Ware. Der schlimmste Albtraum aufrichtiger AufklärerInnen ist wahr geworden. Und die Parallelen im Diskurs um die Pädophilie und dem über die Prostitution drängen sich regelrecht auf: Auch die heute über 90 Prozent Armuts- und Zwangsprostituierten in Deutschland werden geleugnet, und es ist von „Einvernehmlichkeit“ und „Freiwilligkeit“ die Rede. Und auch bei diesem Kampf – gegen die Verharmlosung und Akzeptanz der Prostitution und für den Schutz der betroffenen Frauen – bin ich mit Emma mal wieder verdammt allein. Und kein Günter Amendt ist in Sicht. Da kann ich nur hoffen, dass es nicht noch einmal 30 Jahre dauert, bis die so dauercoole Szene begreift, was für ein ungeheurer Skandal das ist! Auf Kosten der Schwächeren.

       

      +++ Zitat Ende +++

       

      Diese Meinung ist für uns in der taz also keinesfall zu unangenehm, wir haben diese Kritik an Prostitution (und den Grünen) gerne abgedruckt, und zwar prominent auf Seite 2. Der Prostituiertenverein Dona Carmen erhielt von uns die Möglichkeit zur Antwort im Rahmen eines „Debatte“-Textes. Die „Debatte“ ist bei uns ein bestimmtes Format: Ein 180 Zeilen langer Kommentar auf der Meinungsseite.

       

      Wir baten Alice Schwarzer darum, in einem weiteren „Debatte“-Text zu antworten. Leider erhielten wir eine Absage. Dann fragten wir Sabine Constabel um einen solchen Kommentar. Außerdem kündigten wir diesen bereits an, obwohl er uns noch nicht vorlag. Das war voreilig und ein Fehler.

       

      Wenn Heide Oestreich und Ines Kappert davon sprechen, dass sie „argumentative Deutlichkeit“ vermissen, dann meinen sie, dass der Text über weite Strecken einzelne Fälle beschreibt. Wir hatten uns für unser Format eine stärker argumentative Auseinandersetzung in Kommentarform gewünscht und schlugen eine Überarbeitung des Textes vor. Die Autorin lehnte ab und wollte den Text dann lieber anderswo veröffentlichen. Wir stimmten zu. Und suchen weiterhin nach einer „Debatte“, die auf Dona Carmen antwortet.

       

      Es ging also weniger um die Frage, ob der Text ein guter Text ist. Sondern ob er in das spezielle Format passt, für das wir ihn angefragt hatten. Ich weiß nicht, ob Sie regelmäßig die Meinungsseite der taz lesen. Wenn ja, dann könnten Sie mir hoffentlich zustimmen, dass dieser Text an dieser Stelle aus dem Rahmen gefallen wäre.

       

      Sie fragen zudem, wo wir bei dem vorherigen Text die „argumentative Deutlichkeit“ gesehen haben, in dem Alice Schwarzer als Rassistin und Nicht-Frauenrechtlerin diffamiert werde. Ich persönlich erkenne in diesem Text eine argumentierende Herangehensweise, weil diese Bezeichnungen eben nicht nur Frau Schwarzer vor den Latz geknallt werden, sondern weil die Autorin argumentiert, warum das aus ihrer Sicht so sein soll. Sie schreibt davon, dass aus Sicht von Prostitutionsgegnern wie Frau Schwarzer die Armut im Herkunftsland schon für sich genommen ein Beleg für „Zwang“ gegenüber Prostitutionsmigrantinnen sei. Nach Sicht der Autorin vermengt diese Sichtweise „Notwendigkeit“ und „Zwang“ in unzulässiger Weise. Sie kritisiert, dass man nach dieser Sichtweise auch die gesamte „Gastarbeiter“-Immigration nach Deutschland in den 50er und 60er Jahre verbieten müsse.

       

      Ähnlich bei dem Vorwurf, Frau Schwarzer sei keine Frauenrechtlerin. Diesen Vorwurf leitet die Autorin aus ihrem Argument ab, Frau Schwarzer stelle mit der Forderung nach einem Verbot von Prostitution das grundrechtlich verbriefte Recht auf freie und ungehinderte Berufsausübung in Frage. Durch den Vergleich zwischen Pädophilie und Prostitution stelle Frau Schwarzer erwachsene Frauen mit Kindern, also mit nicht geschäftsfähigen Minderjährigen, auf eine Stufe. Die Frauen werden dadurch nach Ansicht der Autorin entwürdigt, entmündigt und gedemütigt, da sie nach Sicht der Autorin ihrer Entscheidungs- und Verantwortungsfreiheit beraubt werden sollen.

       

      Diese Argumente finde ich jedenfalls deutlich. Was übrigens nicht heißen muss, dass wir die Argumente auch „richtig“ oder „gehaltvoll“ finden. Es geht uns bei dem „Debatte“-Format darum, ein breites Spektrum an Kommentaren zu veröffentlichen, in denen viele verschiedene Meinungen vertreten werden können.

  • 1) „Argumentative Mängel“, das klingt schwammig. Wie ist denn die Argumentation von Frau Henning? Feindselig („versucht, Honig zu saugen“), personalisiert (angeblich ist es nur Alice Schwarzer, eine Peson lässt sich leichter angreifen) und platt.
    „Frau Schwarzer möchte aufzeigen, dass es Zwangsprostitution aus Osteuropa in Deutschland gibt“ – „Frau Schwarzer ist Rassistin, denn eine osteuropäische Frau „möchte“ ja vielleicht gar keine Menschenrechte haben“ – „Ein Opfer muss das Recht haben, sich anders zu definieren und den Täter zu schützen“

    Nach der Argumentation ist es auch Rassismus, die Flüchtlingssituation in Lampedusa zu kritisieren. Wer weiß, vielleicht ‚möchten‘ die Flüchtlinge ja ertrinken und in Slums leben und wir sprechen ihnen die Selbstdefinition ab, wenn wir ihre Menschenrechte einfordern?

    Das Ablehnen und Befürworten von Menschenrechten ist demnach kulturell verankert und muss als Entscheidung respektiert werden? Gibt es auch ein Recht, sich töten oder bestehlen zu lassen, das man romantisch als kulturelle Eigenheit armer Migranten verklären kann? Das wäre sicher praktisch für die Täter.

    Diese Argumentation ist so verdreht, unlogisch und auf zynische Weise naiv, dass, wenn man Constabels Text dagegen ablehnt, mit dem Hinweis auf Argumentationsschwäche, die Meinungsmache deutlich hervortritt.

    Es steht die Vermutung im Raum, ob Geld von der Menschenhändler-Lobby DonaCarmen an die TAZ geflossen ist.

    2)Wenn es nur wegen argumentativer Mängel war und das Ganze in Missverständnis, hätte man es ja schnell aufklären können und den Text jetzt abdrucken, zur eigener Ehrenrettung. Hat man aber nicht (!)

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