Die taz-Website versucht sich unter anderem mit Bannerwerbung zu finanzieren. Da das Direktmarketing schwieriger wird, arbeitet die taz seit 2017 mit dem Vermarkter Yieldlove aus Hamburg zusammen. Dessen Technik erlaubt es, dass jede Werbefläche auf taz.de im Moment ihres Aufrufs zum höchstmöglichen Preis über diverse Marktplätze an Werbetreibende versteigert wird.
Vor Beginn der Zusammenarbeit hat die taz festgelegt, welche Kategorien von Werbung auf taz.de nicht ausgespielt werden dürfen. Hierzu gehören dubiose Diätprodukte wie auch Gaming, und Horoskope sowie alles, was gegen unsere Standards spricht, etwa rassistische oder sexistische Werbung.
Dennoch war da kürzlich Werbung für ein Konzert der Rechtsrockband Frei.Wild zu sehen. Sie kam über einen Konzertkartenanbieter, der nicht auf der Blacklist von taz.de stand. Natürlich wurde die URL umgehend gesperrt, die Band an sich war bereits auf der Sperrliste. Die Werbung war kontextbezogen in der Nähe eines Artikels über Neonazis eingeblendet. Dabei behauptet Frei.Wild von sich selber, weder links noch rechts zu sein. Man sei politisch mittig, schreibt die Band auf ihrer Website.
Unwillkürlich denkt man da an einen Song der Punkband WIZO: „Und weil ich das da mit der ganzen Politik – oho, ja sowizo nicht richtig auf die Reihe krieg, bin ich: Unpoliddisch“. Und viele Augen sehen mehr. Ergo: Sollte jemand ein ähnliches Banner auf taz.de entdecken, so möge dies gerne an uns geschickt werden. Auf der Blacklist ist neben Frei.Wild noch Platz.
Désirée Fischbach, Onlineanzeigen & Datenanalyse bei der taz
PS: Auf meiner Blacklist erscheint ab heut TAZ.de!