In der taz vom 28. Januar konnten Sie in der Rubrik „taz Sachen“ folgenden Satz lesen: „So überlegt das taz-Eventteam jeden Tag aufs Neue, wann tun wir was, um bei einer Absage der Messe nicht zu viel für den Papierkorb gearbeitet zu haben“. Ein Abriss über die Arbeit zu Pandemie-Zeiten.
Am 9. Februar nun wurde ganz offiziell die Leipziger Buchmesse abgesagt, nachdem erst am Montag zuvor die Zusage der Landesregierung kam, dass die Messe stattfinden kann. Der Druck durch die Absage großer Verlage wurde einfach zu übermächtig. Somit bleibt alles anders und unser Papierkorb füllt sich. Während sich im Kopf eine Mischung aus Schockstarre, „nicht-schon-wieder“-Gedanken, endlich Klarheit und dem Impuls, wem muss ich zuerst absagen, breit macht.
Und so werden die Routinen in Gang gesetzt, die wir in den letzten zwei Jahren trainiert haben und für die es einen typisch deutschen Begriff gibt – Rückabwicklung. Ein nüchternes Wort für einen Prozess, an dem komplette Existenzen hängen. Die Gastgeberin der Pension, in der das Team sonst untergebracht war, und die uns wie eine Mutter umsorgt hat, musste aufgeben. Und auch unsere Veranstaltungstechnikfirma, ein kleines, mittlerweile nur noch Zwei-Mann-Unternehmen, kämpft Woche für Woche ums Überleben.
Literarischer Frühjahrsimpuls durch taz Talks zur Buchmesse
Aber nicht alle Arbeit war für den Papierkorb. Was bleibt ist ein bunt gemischtes taz Talk Programm, ersatzweise in der taz Kantine und im Stream, das uns über die entstandene Leerstelle hinwegtröstet und einen literarischen Frühjahrsimpuls gibt. Gleichzeitig geben wir wichtigen und bemerkenswerten Neuerscheinungen den Raum, den sie verdient haben und der durch den Wegfall der Buchmesse kleiner geworden ist. Seien Sie dabei! Weitere Infos unter taz.de/buchmesse.
Von Susanne Ruwwe, taz-Eventmanagerin.