Bolle, Bockwurst und Bambule: Wie läuft’s am 1. Mai? Für die taz ist die Berichterstattung rund um den 1. Mai seit jeher von Bedeutung. Einst, das war 1987, plünderten in Berlin-Kreuzberg Menschenmassen den damaligen Supermarkt Bolle. Inzwischen ist der Internationale Tag der Arbeiterbewegung zum politischen Forum zahlreicher Gruppen geworden. In Chemnitz werden am Dienstag Rechtsextreme auf die Straßen rufen, zahlreiche Kurdengruppen wollen in Deutschland demonstrieren. In Berlin rufen Hedonisten und Autonome ins Villenviertel. Auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club klingelt raus. Die Fahrradfahrer? Was soll das?
Einst war es die taz, die auf taz.de anlässlich des 1. Mai den Liveticker erfand, auf dem wir permanent berichten, was geschieht: In Reportageschnipseln, nachrichtlich und über Skurriles am Rande des Geschehens. Auch in diesem Jahr liefern dutzende ReporterInnen aus ganz Deutschland Texte, Analysen und Aktuelles im Live-Ticker auf taz.de – und: Im Stream.
In diesem Jahr ergänzen wir unser Angebot um ein Versuchsprojekt, das es so noch nie gab: Mit der ganztägigen taz-#Maischalte, der größten Livestream-Konferenz der Republik. Es soll werden wie die Schlusskonferenz in der Bundesliga – nur mit etwas mehr Inhalt.
In einem Tweet erklären wir schon mal, wie das funktionieren soll:
Zieht Euch warm an, bald gibt’s die #Maischalte! (jetzt auch mit Ton) https://t.co/FGYAUfa5Nw
— Martin Kaul (@martinkaul) 27. April 2018
Via Periscope und Twitter werden taz-ReporterInnen ab 9 Uhr morgens den gesamten Tag über live aus Deutschland berichten. Themenchef @gereonas und taz-Redakteurin @dorisakrap laden dazu auf einen Rundgang in die Redaktion der taz ein und suchen im taz-Fotoarchiv nach Bildern von der legendären Bolle-Plünderung 1987. taz-Heimatexperte @spitzentazler wird im schönsten aller Bundesländer ein Kreuz aufsuchen und taz-Rave-Ikone @randbemerkerin interviewt die Technotürken in Berlin beim Rave. @kmeyzepp berichtet aus dem Villenviertel in Berlin, wo sich Autonome und der pinke Block angesagt haben. @martinkaul wird in Chemnitz das Bundestreffen der Rechtsextremen beobachten. Und aus Hamburg berichtet @rakeeede in Livestreams von der revolutionären 1. Mai-Demonstration. Was ist dort nach dem #G20 noch übrig geblieben?
Sonst noch was? Ja. Wir kriegen Besuch im Netz: @netzpolitik-Gründer Markus Beckedahl blickt mit uns in die Zukunft der Arbeit, taz-Genosse und Ex-BILD-Chef @kaidiekmann erörtert, was er als Ökobauer am 1. Mai zu tun hat und der kundigste Lifestream-Reporter der Republik, @gutjahr, ist schon gestresst – er muss am 1. Mai arbeiten, auf dem Weg zur re:publica.
Auch unsere LeserInnen sind eingeladen, an der Periscope-Live-Konferenz teilzunehmen und Livevideos zu senden. Unsere Frage an sie lautet: Wofür kämpfst du? Das wollen wir von ihnen wissen und unter dem Hashtag #Maischalte zeigen. Wer teilnehmen will, sendet ein Periscope-Video mit diesem Hashtag und retweetet es via Twitter.
Zu finden ist die Konferenz am Dienstag, den 1. Mai 2018, ab 9 Uhr unter Periscope, Twitter und bei @tazgezwitscher. Alle Livestream-Beiträge bündeln wir im Laufe des Tages auf unserem Twitter-Account von @tazgezwitscher, im Hashtag #Maischalte und auf unserem Live-Ticker auf taz.de.
Wer die Periscope-Livestreams direkt als Push-Nachrichten aufs Handy erhalten möchte, sollte bereits jetzt den oben genannten Streamern bei Periscope folgen. Wer unseren ReporterInnen am 1. Mai auch via Twitter folgen möchte, kann zusätzlich diese Liste abonnieren.
Bevor es los geht, gibt es noch eine weitere Premiere, die bereits jetzt zu hören ist: Lokalrunde heißt der neue Podcast der taz. Im Stadtgespräch aus Hamburg und Berlin diskutieren Katharina Schipkowski (taz Nord) und Erik Peter (taz Berlin) über Politik und Protest in beiden Städten. Schwerpunkt der ersten Ausgabe: Ein Ausblick auf den 1. Mai.