Als wir in Berlin davon hörten, dass die Pariser Redaktion der Le Monde diplomatique ein Kartenwerk zum 20. Jahrhundert plant, waren wir zunächst skeptisch. 100 Jahre auf 100 Seiten? Wir haben doch den Diercke, den Putzger und den dtv-Atlas zur Weltgeschichte. Andererseits waren alle LMd-Atlanten seit 2003 – erst in Blau, dann Rot (2006) und zuletzt Gelb (2009) – Bestseller. Geschichte interessiert viele unserer LeserInnen.
Dieser Atlas ist eine deutsch-französische Koproduktion. Wir haben für die deutsche Ausgabe viel von dem französischen Original übernommen, aber längst nicht alles. Einige Texte sind neu hinzugekommen: Zum Beispiel wurde das erste Drittel dieses Atlas, vom Zerfall der alten Reiche bis zu Maos Langem Marsch an die Macht, durch eine Doppelseite über Deutschlands Kriege in Afrika ergänzt. Und im zweiten Teil, der sich mit den folgenreichen Konfrontationen nach 1945 befasst, sind die Beiträge „Rebellionen gegen den Staatssozialismus“ und „Mauerfall und neue Grenzen“ hinzugekommen. Manche Doppelseite wurde gar nicht erst übersetzt, sondern gleich neu geschrieben: Der Historiker Michael Wildt hat zwei Texte zur NS-Geschichte verfasst, taz-Autor Christian Semler schreibt über „Europas Verstrickung in das Nazisystem“, Stefan Wolle, wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums in Berlin, erzählt die Geschichte der DDR und der Philosoph Otto Kallscheuer von „Tod und Auferstehung der Religionen“. Dieser Text findet sich im dritten Teil des Atlas, in dem es um die großen sozialen und kulturellen Revolutionen geht, wie etwa „Die Emanzipation der Frauen“, die das 20. zu ihrem Jahrhundert machten. Der LMd-Grafiker Adolf Buitenhuis, verantwortlich für Umschlag, Gestaltung und Herstellung, hat die circa 130 Karten bearbeitet, in gedämpftere Farben getaucht und manches Schaubild neu entworfen.
Ein wahrscheinlich sehr brauchbarer Atlas – nur bestellen kann man ihn nicht: Erst wird dauernd noch eine Extralieferadresse verlangt, obwohl dort steht „Lieferadresse, falls vom Besteller abweichend,“ und dann, hat man seine Adresse wider alle Logik zweimal eingegeben, will der Tazrechner immer wieder den Kontoinhaber, obwohl man ihn zigmal eingab.
Darf ich das Büchlein per Kontoeinzug bezahlen oder nicht?
Vielen Dank!
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