von 05.03.2012

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Der Schrank mit Büromaterial im ersten Stock
Der Schrank mit Büromaterial im ersten Stock

Wie eine Auswertung der Bestelllisten ergab, ist der Verbrauch der anthrazitfarbenen und himmelblauen Kugelschreiber in der taz von Beginn an kontinuierlich gestiegen. Die Schreibgeräte werden den Mitarbeitern kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie befinden sich seit dem Umzug der taz in die Kochstraße in der Telefonzentrale und werden dort von den Diensthabenden, zusammen mit anderem für die taz-Mitarbeiter ebenfalls kostenlosen Büro-Materialien, sowie Batterien, Tonbänder, Tampoons, Verbandsmaterial und Kopfschmerztabletten, bei Bedarf nachbestellt.

1979 bis 1989 waren es durchschnittlich 2400 Kugelschreiber jährlich. Mit der Wende (und der Gründung der Zweittaz im Osten, wo Kugelschreiber bis dahin Bückware waren) stieg der Verbrauch der taz-Kugelschreiber um rund 200 jährlich, mit einem leichten Einbruch in den Jahren 2001 bis 2007, da die taz wieder Anschluß an eine soziale Bewegung fand, wenn es auch nur eine touristisch befeuerte Gentrifizierungskonjunktur war. In diesem Jahr machte eine Gruppe von Studenten des Faches Medienkommunikation an der UDK Untersuchung über das Verhalten von taz-Mitarbeitern in Prenzlauer Berg, Neukölln und Kreuzberg. Immer wieder stießen sie dabei in deren einschlägigen Kneipen und Clubs auf Äußerungen wie: „Kannste behalten – ist ein taz-Kugelschreiber, die kriegt man da umsonst…“ Woraufhin der oder die so Beschenkte zumeist „Ehrlich? Is ja geil. Steht aber gar nicht taz drauf!“ oder Ähnliches antwortete. Aber wie dem auch sei, der aktuelle Verbrauch von himmelblauen und anthrazitfarbenen Kugelschreibern in der taz liegt inzwischen bei 8600.

Es gibt daneben aber noch die schmutziggrauen Einfachkugelschreiber mit Hüllen aus recycelten alt-tazzen, und einem roten taz-logo drauf – in der Telefonzentrale und am Tresen im taz-Café. Von diesen Kugelschreiber werden seltsamerweise immer weniger verbraucht: zwischen 1989 und 2009 sank ihre Bestellung von 2200 auf 280 jährlich. Sollte uns das nicht zu denken geben?

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kommentare

  • Tampoon soll ein innovatives Kombiprodukt sein. Erst kann man sich die Haare damit waschen und dann als ganz normalen Tampon weiterverwenden. Also wenn es mal ein Malheur mit dem Kaffee oder so gegeben hat. Die Dinger sind ja äußert saugfähig.

    Was auch sein kann: sie meinen mit „Tampoon“ eine kleine Kampfeinheit (ähnlich einem Platoon), der für’s aufwischen und aufsaugen von Flüssigkeiten (meist Blut) zuständig ist.

  • Da würd ich doch die Flucht nach vorne antreten:
    Einen eigenen taz-Kuli designen (mit Eigenwerbung) und den auf die beschriebene Weise unters Volk bringen (lassen).

    INsgesamt zeigt das aber wieder mal, dass der Mensch offenbar nicht fürs Gemeineigentum gemacht ist – so schön die Idee auch wäre – sie funktioniert einfach nicht mit Menschen.

  • Also ich kenne keinen Arbeitgeber, der seinen Mitarbeitern kostenlos Tampoons, Verbandsmaterial und Kopfschmerztabletten bereitstellt?!

    Über diesen Punkt denke ich mehr nach, als über die Zahlen der Kugelschreiber. Bekommen wir die Statistik für die anderen Materialen noch nachgeliefert?

    Na gut, bei den Tampoons würde das – außer der Tatsache, dass ihr alle (nicht nur im Geiste) sehr fruchtbar seid – keine große Erkentnis geben. Aber wenn der Verbrauch von Verbandsmaterial hoch geht, würde das belegen, wie gefährlich der Job des Journalisten geworden ist und bei den Tabletten, dass ihr euch im wahrsten Sinne des Wortes immer mehr den Kopf zerbrechen müsst.

  • Also, so nen taz-recycelten Kugelschreiber hätt ich ja auch gern :-)
    Und paßt bitte auf mit den kostenlos verteilten Kopfschmerzmitteln!! Die sind nicht so harmlos, wie bislang weitgehend auch durch die Apotheken-Freiheit angenommen und können dauerhaft u.a. enorm die Nieren schädigen und bei Hyperthyreose-Patienten fatal wirken!
    Einen lieben und Euch allen für Eure Arbeit dankenden Gruß!
    Patricia (angehende Heilpraktikerin)

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