Unerbittlich meldet Quartal für Quartal die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) die sinkenden Auflagen der Tageszeitungen. Mit fast siebeneinhalb Prozent Auflagenverlust im 4. Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum erwischte es diesmal auch die taz – wie auf unserer internen Grafik oben abzulesen ist.
Zwei wesentliche Ursachen haben wir dafür ermittelt: die Konjunktur politischer Themen rund um die Bundestagswahl 2013 erhöhte die taz-Nachfrage; und zweitens hatten wir unsere Werbemaßnahmen seit Herbst 2013 vorwiegend auf das taz-Kernprodukt, die werktäglich gedruckte Ausgabe, ausgerichtet. Das führte zwar kurzfristig zum Anstieg der verkauften Auflage, verhinderte aber nicht deren langfristiges Bröckeln.
Dieses Schicksal teilt die taz mit der gesamten Branche, dagegen anzuwerben scheint wenig aussichtsreich. Weil wir uns aus Kapazitäts- und marketingtechnischen Gründen bei Werbeaktionen immer für ein Produkt entscheiden müssen und nicht gleichzeitig auch für ePaper und Wochenendabos werben können, litt die Entwicklung dieser sonst dynamischeren Produkte. Deshalb werben wir seit Oktober 2014 wieder verstärkt für das Abo der taz.am wochenende. Unsere LeserInnen haben seither 4.418 Testabos bestellt, von denen sich im Moment noch 2.481 im Testzeitraum befinden. Wichtig für nachhaltige Erträge sind aber vor allem jene 442 dauerhaften Abonnements der taz.am wochenende, um die der Bestand im selben Zeitraum wuchs.
Die Belastung unserer Printauflage hängt grundsätzlich auch mit der kostenfrei angebotenen „Konkurrenz“ unserer Internetseite taz.de zusammen. Die Absicht dieser Publikationsstrategie ist, die taz und ihre Ambitionen über den Kreis der treuen LeserInnen hinaus bekannt zu machen und ihre aufklärende Wirkung auch dort zu verbreiten. Um dies dauerhaft zu finanzieren, rufen wir auf, freiwillig Beiträge für die Arbeit der taz.de-Redaktion zu leisten. Knapp 2.000 taz.de-NutzerInnen unterstützen uns bereits mit einem taz-zahl-ich-Abo. Bald auch Sie?
taz-Geschäftsführer Andreas Bull analysiert hier regelmäßig die Lage auf dem Zeitungsmarkt.
Ich selbst bestelle leider auch keine Zeitung mehr, finde es aber schön noch ein Buch zu lesen