Von Manuel Schubert
„Wir müssen neue Rechner kaufen, sonst hat nicht jeder einen Platz zum Arbeiten“ – die Sorge von Volker Schmidtke, EDV-Techniker der taz, schien berechtigt angesichts der Team-Liste. Allein 19 Redakteure und Hospitanten kümmern sich in Berlin um die WM-taz, die „taz.brasil 2014“. Vier Kollegen sind vor Ort in Brasilien unterwegs. Wo sonst die tazler ihre morgendliche Redaktionskonferenz abhalten, stehen jetzt 15 Arbeitsplätze. Über Nacht wurde aus dem lichten, aber auch irgendwie tristen Konferenzraum der taz ein vollwertiger Redaktionskosmos – inklusive Getränkekühlschrank, Leinwand und Beamer.
Die Sonderseiten zur Fußballweltmeisterschaft sind für die taz nichts Neues, alle internationalen und europäischen Turniere der letzten 15 Jahre wurden auch bei uns im Blatt gespiegelt. Mit einem genauen Blick auf das Geschehen jenseits des Sportlichen, wir sind schließlich die taz. Doch 2014 ist alles etwas anders. Die Ressorts entsenden ihre Mitglieder in eine Sonderredaktion auf Zeit. Was wie eine Binse klingt, ist für die taz eine Revolution im Kleinen. Statt nebeneinander (bestenfalls füreinander), arbeiten unterschiedlichste Kollegen mit ihren Einzelkompetenzen zusammen an einem Projekt. Im Grunde ein einfaches Konzept: Die Kräfte bündeln, um ein publizistisch erfolgreiches Produkt zu schaffen. Bereits unsere Sotchi.taz zur Winterolympiade ist durch eine Sonderredaktion produziert worden, ebenso die Europa.taz zur Europawahl.
Die Europa.taz campierte erstmals im großen Konferenzraum, der sich dabei als atmosphärischer wie kommunikativer Glücksfall erwies, liegt er doch auf halbem Weg zwischen taz.café, den Redaktionen und der Layoutabteilung. Poststelle, Teeküche und Raucherecke sind wenige Schritte entfernt. „Ich komm mal kurz runter zu dir“ – ist dann auch einer der häufigsten Sätze dieser Tage in der taz. Auffallend viele Mitarbeiter der Europa.taz blicken heute mit Wehmut auf die Kollegen der taz.brasil, oder vielmehr auf das gemeinsame Arbeiten an diesem speziellen Ort. Genau genommen ist die Besetzung des Konferenzraums dem chronischen Platzmangel im taz-Haus geschuldet. Das zwingt uns Lösungen zu finden, damit man sich gegenseitig nicht zu sehr auf die Pelle rückt. Wir machen das Beste daraus und experimentieren, auch im Hinblick auf den taz.Neubau, mit neuen Formen der Zusammenarbeit. Hoffentlich zum Gewinn für unsere LeserInnen.
Die Ressorts Ausland, Politik, Medien, Wochenende und natürlich „Leibesübungen“ (die taz-Sportredaktion) entsenden Kollegen in die taz.brasil. Zu ihnen gehören Andreas Behn (Brasilien), Bernd Pickert, Deniz Yücel, Doris Akrap, Johannes Kopp (Brasilien), Jürn Kruse, Lukas Wallraff, Markus Völker (Brasilien), Martin Kaul (Brasilien) und Sunny Riedel. Als freie Mitarbeiter unterstützen Jens Uthoff und Martin Krauss das Team. Chefreporter Peter Unfried und Chefredakteur Andreas Rüttenauer liefern Kolumnen zum Geschehen auf dem Platz. Jan Scheper sorgt mit seinen Kollegen Erik Peter und Patrick Loewenstein dafür, dass die taz.brasil auf taz.de bestens zur Geltung kommt. Für das perfekte Zeitungslayout zeichnet Richard Nöbel verantwortlich, Isabell Lott betreut die Redaktion als Fotochefin. Im Wortsinne aufgebaut wurde das taz-WM-Quartier von Volker Schmidtke, verantwortlicher Techniker der taz-EDV-Abteilung. Die Hospitanten Christoph Farkas, Ghassan Abid, Janto Rösner, Josef Wirnshofer, Justus Hagemann, Marco Wedig und Sebastian Honekamp vervollständigen unsere WM-Mannschaft. Jan Feddersen, Redakteur für besondere Aufgaben, leitet die taz.brasil und hat dieses großartige Team über mehrere Monate hinweg zusammengestellt.
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