vonBlogwart 07.10.2011

taz Hausblog

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Das Mittelmeer wird zum Massengrab der namenlosen Flüchtlinge. Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres sind 1674 Flüchtlinge im Kanal von Sizilien ertrunken. Die EU verschließt den Schutzsuchenden aus Nordafrika den Zugang, überlässt sie in unwirtlichen Wüstenlagern entlang der tunesisch-libyschen Grenze sich selbst. In dem soeben erschienen aktuellen taz-Buch „Europa macht dicht“ zeigen die HerausgeberInnen Jürgen Gottschlich und Sabine am Orde die fatale Preisgabe der Menschenrechte an Europas Grenzen, untersuchen die fragwürdige Rolle der EU-Grenzagentur Frontex und fordern eine neue Flüchtlings- und Einwanderungspolitik für Deutschland und für Europa. Das Buch ist im Westend Verlag erschienen und im taz-shop erhältlich. Am kommenden Montag, 10.10. um 19 Uhr wird es im Ökohaus, Frankfurt/Main vorgestellt

Das Buch schließt mit einem flüchtlingspolitischen Manifest, zu dessen Erstunterzeichnern  medico international, Pro Asyl, Amnesty International,  Brot für die Welt und zahlreichen weitere NGOs zählen. Im Rahmen einer Aktion von  bewegung.taz. de kann das Manifest hier online unterzeichnet werden.

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https://blogs.taz.de/hausblog/europa_macht_dicht_-_buch_manifest_und_aktion/

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kommentare

  • hallo sabine!

    also: “Europa würde innerhalb kürzester Zeit politisch, wirtschaftlich und sozial kollabieren und die Welt der Staaten mit in den Abgrund reißen. Europa fände sich in einem monströs vergrößerten Zustand des Dreißigjährigen Kriegs wieder” < ich denke, dass marlene recht hat, wenn sie schreibt, dass das jeder grundlage entbehrt…außerdem: hast du jemals etwas von dem spruch "uns gehts gut, weil es euch schlecht geht" gehört?! wenn also gesamtafrika noch weiiiiit VOR dem "dreißigjährigen krieg" stehen bleibt und wir hier dekadent selbstgefällige kommentarboxen über die die köpfe von menschen hinweg füllen können (ja: damit klage ich uns beide an) ist es doch nur legitim, wenn die menschen an unserem "reichtum" teilhaben wollen…es ist sogar notwendig. und meinetwegen kann "europa" finanziell ruhig noch weitere talfahrten durchmachen…es wäre eine faire retoure für das verhalten der "europäer" in den letzten 2000 jahre. ja, ich weiss, das ist weder wissenschaftlich noch korrekt, aber darauf scheint es in dieser "diskussion" nicht anzukommen. alles liebe!

  • Hallo Marlene,
    du sagst: „Es schockiert mich immer wieder, wie leichtfertig Menschen bereit sind über Leichen zu gehen, um ihren vermeintlichen Wohlstand zu schützen.“

    Deshalb die einzige, praktikable Alternative: „Die Neubürger müssten folgerichtig aus Afrika abgeholt und nach Europa transportiert werden, wofür sich große Passagierschiffe eigneten.“

    Alles klar? Oder hast du einen besseren Vorschlag? Ich hätte noch einige.

    Wobei ich mich nicht wundere, wie leichtfertig Menschen bereit sind über Leichen zu gehen, um ihre vermeintlichen politischen Interessen zu schützen.

  • Wissenschafltich gesehen ist es eben nicht so, liebe Sabine, dass sich die Zahl der Flüchtlinge so stark erhöhen wird, wie uns immer wieder suggeriert wird. Es gibt einige Faktoren, die dagegen sprechen, z.B. die Tatsachen, dass die meisten Menschen südlich der Sahara gar nicht über die Mittel verfügen, zu emigrieren.

    Deine Aussage: „Europa würde innerhalb kürzester Zeit politisch, wirtschaftlich und sozial kollabieren und die Welt der Staaten mit in den Abgrund reißen. Europa fände sich in einem monströs vergrößerten Zustand des Dreißigjährigen Kriegs wieder“, entbehrt jeder wissenschafltichen Grundlage und ist – mit Verlaub – Schwachsinn.

    Natürlich werden Menschen kommen, aber diese Menschen kommen auch jetzt, trotz Visumspflicht und anderen Einreisebeschränkungen. Nur müssen unter den jetzigen Bedingungen viele ihr Leben lassen, da sie längere Wege auf sich nehmen und ihr Leben in die Hände von Schleppern geben müssen, denen dieses bekanntlich oft nicht viel Wert ist.

    Es schockiert mich immer wieder, wie leichtfertig Menschen bereit sind über Leichen zu gehen, um ihren vermeintlichen Wohlstand zu schützen.

  • Zur Klärung meines Posts nur soviel –
    keine Satire kommt auch nur annähernd an die Wirklichkeit heran.

    Weshalb ich mir erlaubt habe, die Folgen der Forderung für einen grenzfreien Zuzug nach Europa, stark vereinfacht zu skizzieren.

    So wie womöglich in ein paar Jahren Bundfaltenhosen wieder in Mode kommen, scheint hier die Resolutions-Romantik früherer Jahrzehnte wieder erstanden zu sein. Soweit das Jugendliche betrifft, ist das ganze ja schön und nachvollziehbar. Erwachsene sollten dagegen schon in der Lage sein, die Folgen ihres Tuns zu bedenken.

    Wären Europas Grenzen abgeschafft, würde sich ja nicht nur Afrika zur Völkerwanderung aufmachen. Auch die Anhänger des weltweiten Kalifats entsendeten ihre Fußtruppen.

    Europa würde innerhalb kürzester Zeit politisch, wirtschaftlich und sozial kollabieren und die Welt der Staaten mit in den Abgrund reißen. Europa fände sich in einem monströs vergrößerten Zustand des Dreißigjährigen Kriegs wieder.

    Für diejenigen, deren Weltbild in dieser Zeit stehen geblieben ist, eine verlockende Aussicht.

  • Nenee, die meint das sogar ernst.

    Die Rot/Grünen möchten am liebsten alle armen Menschen der Welt zu uns locken.
    Wir sind ja das beste Sozialamt der Welt. Nur hier gibt es soviel Armut, manche armewn Rentner hier, können sich weder eine neue Brille oder neue Zähne leisten.

    Schämt euch anderen ihre Steuern aus dem Fenster zuwerfen.
    Euer Sozialismus kotzt einen nur noch an.

  • Es gibt tatsächlich noch Leute mit einem gesunden Menschenverstand, ich finde diese praktischen Vorschläge
    hervorragend, wäre mal an der Zeit so zu handeln.
    Auf in das Multi-Kulti Zeitalter ohne Resantiments und allen wäre geholfen.

  • Lieb taz,
    mal ganz praktisch:

    Sollten sich drei Prozent der afrikanischen Bevölkerung entschließen, der angedachten Einladung der EU zu folgen, wären das ca. 30 Millionen Menschen. Bei einem monatlichen Kostensatz von € 500 pro Person, für Lebenshaltung, KV und Schaffung der Infrastruktur, beliefen sich das auf € 180 Mrd. jährlich.

    Die Neubürger müssten folgerichtig aus Afrika abgeholt und nach Europa transportiert werden, wofür sich große Passagierschiffe eigneten. Da diese Menschen Reisefreiheit hätten, würden sie nicht nach Portugal, Polen oder Ungarn gehen, sondern, aus bekannten Gründen, überwiegend nach Deutschland, England, Frankreich kommen wollen.

    Nächste Aufgabe wäre die Unterbringung. Sicherlich könnten große, neue Städte geplant und gebaut werden, was aber dem Integrationsgedanken widerspräche. So könnte die Bevölkerungen per EU Verordnung angehalten werden, z.B. pro 50² Wohnraum, einen Neubürger zu beherbergen.

    Zwar hätte die Wirtschaft somit ihren Fachkräftemangel gelöst, aufgrund des so entstehenden Überangebots an Arbeitskräften, würden die Löhne, vor allem bei einfachen Dienstleistungen, erheblich sinken und müssten entsprechend staatlich aufgestockt werden.

    Als bewährtes Finanzierungsinstrument könnte der Soli für Lohnsteuerzahler europaweit eingeführt und in seiner Höhe entsprechend bewertet werden.

    Natürlich gäbe es das ein oder andere soziale Problem, was sich jedoch überwiegend auf die bisherige, europäische Gesellschaft beschränken würde, aber mittels entsprechender EU Gesetze lenkbar wäre und in ein bis zwei Generationen keine Rolle mehr spielte.

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