von 15.09.2013

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hat heute unter dem Titel „Die große Legende“ einen Text von Christian Füller über Pädophilie bei den Grünen veröffentlicht. Die FAS behauptet, die taz-Chefredakteurin habe diesen Text nicht gedruckt, weil ihr die These zu steil gewesen sei.

 

Das ist aus mehreren Gründen falsch: Zum einen ging es bei der Kritik der Chefredaktion nicht um die Steilheit der These. Kritik an mangelnder journalistischer Sorgfaltspflicht und fehlenden Belegen führten dazu, dass sich die Chefredaktion entschied, den Text aus der Ausgabe vom 17. August zu nehmen. Zum zweiten handelt es sich bei dem Text, der in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen ist, mitnichten um den Text, der der taz angeboten wurde. Es gibt ähnliche Passagen, aber es ist ein massiv überarbeiteter und ergänzter Text, in dem viele der von der taz-Chefredaktion kritisierten Stellen verändert oder nicht mehr vorhanden sind.

 

Selbst die zentrale These hat sich stark verändert: „Pädophilie aber war keine Nebensache bei den Grünen, sondern stand im Zentrum der Ideologie“, so hieß es in dem Text, der für die taz vorgesehen war. In der FAS ist nun zu lesen: „Daher kann man sagen, dass Pädophilie in den Gründungsideen der Grünen mit angelegt ist. Sie wollten die sexuelle Revolution auf die Kinder ausdehnen – das Ziel der Pädosexuellen schlechthin.“

 

Die Chefredaktion

 

Siehe auch: Wie die taz über die aktuellen Pädophilie-Vorwürfe gegen die Grünen berichtet

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https://blogs.taz.de/hausblog/falsche-behauptungen/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • „Die von uns Gestoppte“ (Version)… Bleiben wir doch mal beim Auslöser.

    1. Es war und ist ungewöhnlich, gerade in der taz, dass ein redigierter, schon gesetzter Artikel, der die Zustimmung der verantwortlichen Redaktion hat und durch den Justitiar abgesegnet war, in letzter Minute von der Chefredakteurin aus dem Blatt gekippt wird.

    2. Darüber hat es auch in der Redaktion heftige Auseinandersetzungen gegeben, da selbst Redaktionsmitglieder, die Füllers These nicht teilen, den Vorgang als solchen als Angriff auf die interne plurale Hauskultur der taz gerichtet sahen, mit fatalen Konsequenzen nicht nur nach innen sondern nach aussen

    3. Im selben Zeitraum wurde in der taz in einem ähnlichen Manöver ein zweiter Beitrag gekippt, der Meinungsbeitrag von Sabine Constabel aus Stuttgart zum Thema Prostitution, auch hier ein Debattenbeitrag, der wie einige Redaktionsmitglieder zugestehen, sehr wohl ein „starker“ Debattenbeitrag war. Auch hier war ein Problem, dass „grüne“ Politik hier stark kritisiert wird.

    4. Nicht von ungefähr, wird ausserhalb interpretiert, dass die taz mit Aufgriff des Themas jetzt, auch ihre Reputation ein Stück weit wiederherstellen wollte. Der Vorwurf reines Verlautbarungsorgan der Grünen zu sein, nicht nur afin, war allseits zu hören. Insofern spricht ascola richtig davon, dass dies auch ein Rehabilitierungsversuch der taz sein könnte. Ob die taz vollständig rehabilitiert ist? Nun ja, vielleicht wäre einfach eine Entschuldigung bei Christian Füller angesagt, was ja in keinem Fall heisst, dass die gesamte Redaktion, dieses merkwürdige „uns“, seine Thesen komplett teilen muss, sondern einfach zugesteht, dass das Thema äussert komplex, schwierig und kontrovers ist.

    5. Der Artikel von Walter und Klecha ist notwendigerweise verhaltener, gerade hier zeigt sich aber, dass der Debattenanstoss, als solcher war Christian Füllers Artikel angefordert, richtig war. Christian Füller kondensierte und nahm vorweg. Und Walter und Klecha hatten gar keine andere Wahl, nachdem sie zuvor bereits zu FDP, zum Kinderschutzbund veröffentlicht hatten. Die Nichtveröffentlichung vor der Wahl wäre wirklich zum Reputationsdesaster geworden.

    6. Ja, es ist rührend und verwirrend, was gestandene taz-Mitarbeiter hier abziehen, anstatt einfach mal ihre persönliche Meinung zum Thema auszudrücken. Herr Metzger ist ja hauptsächlich in der sonntaz tätig und die wollte ja eigentlich drucken. Da muss es ja doch bei ihm und anderen ein wenig mehr als dieses „uns“ geben. Niggemeier hat übrigens mit ein paar Aktualisierungen auf seinem Blog klargemacht, dass so Einiges ziemlich hahnebüchen abgelaufen ist, taz-intern. Der hat ja ein paar Quellen gehabt, in der taz. Und im taz-Hausblog geht’s um Hausinternes. Das nun als Einheitsfront zu gestalten, so als hätte es keine Divergenzen gegeben, ist lächerlich.

    7. Durch den Hinweis von Metzger, die Version bei Niggemeier wäre eine „leicht“ andere, wird Christian Füller verdächtigt, Niggemeier da drauf gestossen zu haben. Er selbst hat aber klar gesagt, dass dies nicht der Fall ist. Ob er dann Niggemeier den Text zur Verfügung gestellt hat und vielleicht, ähnlich, aber doch nicht vergleichbar mit Sebastian Heisers rührenden Texteingriffen hier, Marginalien an seinem eigenen Text verändert hat, ist Nebensache, da der Text so oder so eine nur „leicht“ veränderte Version sei. Daran ist der Text auch zuvor in der taz nicht gescheitert und er wäre auch mit diesen oder anderen Änderungen an Ines Pohl gescheitert.

    Frau Pohl hat sich übrigens zu keinem Zeitpunkt den weitergehenden Fragen gestellt. Hier geht es darum, ob sie durch den Eingriff in die redaktionelle Autonomie der Teilredaktionen nicht doch mehr als nur Richtlinienkompetenz durchsetzen wollte, sprich die Grünen über Gebühr vor kritischen Inhalten und Debatten schützen wollte. Da spricht viel für. Auch dass ihre Entscheidung mehr instinktiv und unbesonnen war. Das kommt ziemlich klar durch das hier allgegenwärtige Rumlavieren zum Ausdruck.

    • > Nicht von ungefähr, wird ausserhalb interpretiert, dass die taz mit Aufgriff des
      > Themas jetzt, auch ihre Reputation ein Stück weit wiederherstellen wollte.

      Wenn wir also einen Monat vor der Wahl einen Grünen-kritischen Artikel nicht drucken, dann machen wir das, weil wir den Grünen im Wahlkampf helfen möchten. Wenn wir sechs Tage vor der Wahl einen Grünen-kritischen Artikel drucken und damit eine bundesweite Debatte auslösen, bei der der Grünen-Spitzenkandidat schlecht wegkommt, dann machen wir das, um davon abzulenken, dass wir in Wirklichkeit den Grünen helfen möchten. Mir scheint, dass Ihre Meinung feststeht, egal was wir in der Zeitung drucken oder hier erläutern.

      PS: Reiner Metzger ist nicht in der Sonntaz-Redaktion, er ist stellvertretender Chefredakteur.

      • Na klar hab ich zu dem Vorgang eine dezidierte Meinung. Meine erste Vorhaltung ist, dass Sie zumindest hier mal das wir und uns etwas Zurückhaltender verwenden. Es gibt keine Einheitsmeinung in der taz zu diesen Vorgängen. Das war zumindest im August sehr umstritten.

        Herr Metzger ist laut eigenem Profil in der taz verstärkt in der sonntaz tätig, zumindest stand das gestern im Profil. Ich sage nicht, dass er inhaltlich direkt befasst war, aber er spricht und diskutiert ja mit seinen Arbeitskollegen, hoffentlich.

        Ich kann Ihnen eine ganze Reihe Artikel nennen, in denen darauf verwiesen wird, dass der Artikel von Walter und Klecha der taz gerade Recht kam… Mit meiner Meinung stehe ich nicht so ganz alleine da. Die taz hat ja in einer Dienstagsausgabe im August, gerade vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung um den Füller-Artikel noch unter grünem Parteiemblem getitelt, dass alles aufgeklärt wäre.

        Dass die taz nun ein wenig gesündere Distanz sucht oder suchen musste und dabei sozusagen den Grünen mehr weh tut, als es der Füller-Artikel jemals erreicht hätte, entbehrt ja nicht einer gewissen Ironie. Mal ne einfache Nachfrage: Hat es kritische Stimmen in der taz zum Vorgang gegeben oder sind alle sozusagen auf Chefredaktionsmeinung gepohlt? Je nach Antwort erübrigt sich dann jede weitere Diskussion, da gebe ich Ihnen gerne Recht, gerade weil ich meinen Beitrag selbst etwas differenzierter verstehe, als Ihre Antwort an mich, da wollen Sie mich einfach glattbügeln!

        • Im Profil von Reiner Metzger steht, dass er Mitglied der Chefredaktion ist und gerade in der „wochenendtaz“ arbeitet. Das ist für Außenstehende sicherlich verwirrend, es handelt sich dabei aber nicht um die „sonntaz“, sondern um die vorderen 16 Seiten, die am Samstag erscheinen.

          Wenn ich von ich schreibe, vertrete ich meine Meinung. Wenn ich von uns und wir schreibe, vertrete ich die Mehrheitsmeinung.

          Sie scheinen die Erwartung zu haben, dass hier alle internen Streitigkeiten aus der taz öffentlich gemacht werden. Diese Erwartung ist grundlegend falsch. Es gibt hier mehr Transparenz über Interna als bei anderen Medien, auch zu vergleichsweise unangenehmen Themen. Aber es muss in einer Redaktion auch die Möglichkeit geben, sich intern über etwas auszutauschen, auch zu streiten. Es mag sein, dass auf anderem Wege doch die Sichtweisen einzelner Teilnehmer an die Öffentlichkeit dringen. Aber ich beteilige mich daran nicht, so etwas nach außen zu tragen.

          • Ich hab überhaupt keine Erwartung und nach den Eingriffen und dem absurden Diskussionsstil den Sie zeitigen noch weniger. Allerdings: das Thema ist in der Öffentlichkeit, es wird in anderen Medien kommentiert und die taz reagiert pikiert bis sauer, unterstellt falsche Behauptungen, verdächtigt, windet sich, laviert. Wenn Sie, Ihr Uns und Wir, hochwohliger Inhaber der Mehrheitsmeinung hier nicht diskutieren wollen, dann stellen Sie bitte keine Blogbeiträge zum Thema ein und vor allem manipulieren Sie dann bitte auch nicht, Präsenz, Zugänglichkeit, etc. in Ihrer Eigenschaft als Blogwart.

            Das geht nämlich irgendwie nicht zusammen. Kommen Sie selbst drauf, wenn Sie mal ’ne Sekunde drüber nachdenken. In dem Fall veröffentlichen Sie bitte einfach eine grosse Notiz in der taz selbst unter

            Richtigstellung: Falsche Behauptungen in der F.A.S. und in der F.A.Z. bezüglich der taz. Ist ja irgendwie auch ein herrlicher bis einmaliger Vorgang, noch dazu mit keiner bis äusserst „rührend verwirrender“ Basis.

          • Wir können ja jetzt alle zu Ines Pohl umziehen und dem Redaktionsstatut. Vielleicht poste ich da mal den Link auf diesen Blog hier. Entbehrte auch nicht einer gewissen Komik, Ironie. Den Scherz verkneife ich mir dann aber doch, nur trieft der Text von Ines Pohl angesichts dieser Vorgänge von einer Selbstgerechtigkeit, wie hies es zu Füllers Text schriftlich: er entbehre eines aktuellen Bezugs, da wird einem flau, wenn Mehrheitsmeinung so wenig wirkliche Haltung verspüren lässt.

            Tja, Frau Pohl, wie steht’s mit meinem Hinweis, dass die Geschichte nicht einer gewissen Ironie entbehrt. Hat natürlich was von was wäre wenn, aber fast sicher hätten Sie, wie die Süddeutsche den Beitrag von Walter und Klecha ablehnen können, mit Hinweis sogar auf Füller. So konnten Sie nicht anders. Das wäre meine steile These zu dieser ganzen Geschichte vom Zeitungsmachen!

      • Hab‘ ich heute im Tagesspiegel auch gelesen, das Argument, der Walter-Artikel käme der taz nur zupass, um von den jüngsten Problemen abzulenken. Sehe ich auch so, dass die taz so gesehen gar nichts mehr richtig machen kann.

  • Ich finde es geradezu rührend, wie Sebastian Heiser in diesem Blog um Transparenz ringt bis zur Selbstaufgabe, besonders vor dem Hintergrund, dass seine Bemühungen nur marginale Anerkennung finden, jedenfalls in den Kommentaren, über die schweigenden MitleserInnen wissen wir nichts.

    Die Lage in dieser Debatte in Bezug auf die taz kann man doch sehr leicht wie folgt auf den Punkt bringen: der Füller-Artikel, in welcher Version auch immer, interessiert schon nur noch medienhistorisch oder -wissenschaftlich. Er ist in den von der Frankfurter Allgemeinen veröffentlichten Versionen deutlich verändert und entschärft worden, beispielsweise fehlen komplett die Beispiele über pädophile Hausgemeinschaften, die den Artikel aus meiner Sicht allein schon angreifbar machten in seiner Version 1folgende. Diese Überarbeitung gibt der taz-Chefredaktion im Nachhinein recht, letztlich hat auch die Frankfurter Allgemeine den Text in der fraglichen Version, die gekippt wurde, nicht gedruckt. Ob die taz die aktuelle Version als Überarbeitung angenommen hätte, diese Frage stellte sich aus zwei Gründen nicht mehr:
    Natürlich sind aus dem Leaking des damaligen Artikels via Niggemeier wechselseitig Verwerfungen entstanden, die einer Überarbeitung für die taz im Wege standen. Viel wichtiger ist aber doch: durch den aktuellen Beitrag von Walter u. a. zu Trittin kann man doch frisch in der taz lesen, wie es viel besser geht als mit Füller. Die Herangehensweise des Walter-Artikels ist einfach viel stichhaltiger, wobei es durchaus einige vorsichtige Parallelen zu Füllers Ansatz gibt, aber eben auch umfassender eingeordnet und auf anderer Materialbasis. Die taz ist damit in dieser ganzen Debatte vollständig rehabilitiert. Wo bleibt aber jetzt der Artikel in der FAZ zum angeblichen Grünen-Parteiblättchen, wo die Hundertschaften an KommentatorInnen, die nun auch Stellung nehmen zu der heutigen Welle, die über Trittin und die Grünen rollt, eine Woche vor der Wahl, und den die taz anstößt?

    Vorsichtshalber sei dazu gesagt: mit der taz habe ich gar nichts zu tun, ich hab nicht mal ein Abo. (Mich interessiert die Sache primär medienjournalistisch.)

  • Tja es scheint schwierig.
    Die Schwierigkleiten kommen offensichtlich von den vielen Versionen des Textes, die im Umlauf sind. So hat offensichtlich faz.net eine andere Version veröffentlicht, als die FAS gedruckt hat. Dies aber bitte dort erfragen.

    Zu den Versionen, die angeblich in der taz nicht gedruckt worden sind: Der Chefredaktion lag eine Version vor, die so erscheinen sollte und die sie so nicht drucken wollte. Auf diese Version beziehen WIR uns. Andere, spätere, veränderte Versionen (wo auch immer erschienen, verlinkt etc.) sind in der Sache nicht relevant. Die FAS schreibt, sie hätte den Aufsatz gedruckt, den wir in der taz nicht drucken wollten. Darum geht es in dem Punkt. Wir dürfen diese Urversion nicht in toto veröffentlichen, weil uns der Autor Christian Füller das untersagt hat.
    Reiner Metzger, taz chefredaktion

    • Die Verwirrung steigt. Wollen Sie damit sagen, dass die bei Stefan NIggemeier verlinkte PDF, NICHT DER ARTIKEL ist, den die Chefredaktion aus dem Blatt genommen hat? Wenn das nicht so sein sollte, verstehe ich nicht, wieso Sie darauf nicht schon vor Wochen aufmerksam machten?

        • Hm, und Sie brauchen so viele Wochen um das zu sagen? Erstaunlich.

          Weiter unten lese ich allerdings:
          „in der vom ressort fertig produzierten fassung (1.1) heißt es: “Die steile These Pädophilie war in der grünen Ideologie angelegt”“

    • Herr Metzger, es ist die normalste Sache der Welt, dass eine Zeitung den Text eines Autors redaktionell überarbeitet. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Online eine andere Version verwendet wird als in der gedruckten Fassung. Der Punkt ist, dass die Versionsgeschichte keine Rolle spielt. Die Sonntaz-Redaktion hat einen Text von Christian Füller redigiert und zum Druck freigegeben. Die Chefredaktion der taz hat sich über die Unabhängigkeit ihrer Redaktion hinweggesetzt, den Beitrag aus dem Blatt genommen, den Druck verweigert und den Autor in den Regen gesetzt. Die FAS und faz.net haben den Aufsatz von Herrn Füller veröffentlicht, den die taz nicht drucken wollte. Dass die FAS weder den Originalbeitrag von Herrn Füller unredigiert (wortwörtlich) übernimmt, noch eine durch die taz redigierte Fassung veröffentlicht (allein der Gedanke wäre absurd!), ändert nichts an der Tatsache, dass es nach wie vor um _den_ Beitrag von Christian Füller geht.
      .
      Dass Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Anschuldigungen gegen die FAS nachvollziehbar zu begründen, sehe ich an Ihrem bzw. Herrn Heisers Hütchenspiel mit Textversionen, den intransparenten Korrekturen von Herrn Heiser in seinen Moderationskommentaren und dem intransparenten Einfügen und Entfernen von Links zu Inhalten, weil diese nicht mit Ihren Aussagen übereinstimmen. Ihr neuester Hinderungsgrund aber ist bemerkenswert: Sie beklagen, dass der Autor Christian Füller Ihnen untersagt hat, die Urversion seines Textes zu veröffentlichen, weshalb Sie Ihre Behauptungen nicht belegen können. Saubere Arbeit.

      • Ich mache meine Überarbeitungen des Hausblog-Eintrages hier gerne vollständig transparent. Gestern erhielt ich um 16.41 Uhr von der Chefredaktion den Text mit der Bitte, ihn ins Hausblog online zu stellen. Der von mir später mehrfach geänderte Satz lautete darin: „Zum zweiten handelt es sich bei dem Text, der in der FAS erschienen ist, mitnichten um den Text, der der taz angeboten wurde.“

        Um 16.59 Uhr erschien der Text im Hausblog. Der Satz lautet nun: „Zum zweiten handelt es sich bei dem Text, der in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen ist (online noch nicht verfügbar), mitnichten um den Text, der der taz angeboten wurde (PDF).“ Aus „FAS“ habe ich also „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ gemacht. Ich habe hinzugefügt, dass der Text online noch nicht erschienen ist. Und ich habe den von Herrn Niggemeier veröffentlichten Text verlinkt, weil ich dachte, dies sei der Text, auf den die Chefredaktion sich bezieht. Alle drei Änderungen habe ich damals nicht transparent gemacht.

        Sabrina kommentierte gestern: „Auch in dem von Ihnen verlinkten PDF steht ‚Pädophilie aber war keine Nebensache bei den Grünen, sondern in der Ideologie angelegt‘ und nix von Zentrum?“ Diesen Kommentar sah ich erst heute. Um 9.20 Uhr löschte ich daher den Link. Dies machte ich mit einem Kommentar transparent: „Den Link hatte ich hier falsch hinzugefügt, als ich den Text der Chefredaktion im Hausblog online gestellt habe. Die Chefredaktion meint in ihrem Text den Text, den der Autor der taz ursprünglich angeboten hatte. Der Link zeigt den Beitrag bereits nach ersten Überarbeitungen durch die Redaktion; es ist der Zustand des Textes zu dem Zeitpunkt, als Ines Pohl entschied, ihn nicht zu drucken. Ich habe den Link daher jetzt im Artikel entfernt. Wer nachschauen will, was dort verlinkt war: https://www.dropbox.com/s/0dbpnc65kwjl82k/befreitesmenschenmaterial.pdf„.

        Später im Verlauf des Vormittags entdeckte ich dann, dass die FAZ den Artikel online gestellt hat (ich dachte zumindest, es sei der Artikel, der auch gedruckt worden war, überprüfte das aber nicht sorgfältig genug). Ich verlinkte daher in dem Satz die Worte „dem Text, der in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen ist“ mit diesem Link: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/paedophilie-vorwuerfe-sexuelle-befreiung-12573910.html. Die Änderung machte ich nicht transparent.

        Sie wiesen in den Kommentaren darauf hin, dass Überschrift und ein Zitat aus dem verlinkten Artikel nicht übereinstimmen mit der Überschrift und dem Zitat, die im Text der Chefredaktion oben genannt sind. Ich überprüfte anhand der gedruckten Ausgabe, dass die Überschrift und das Zitat tatsächlich dort stehen und dass die Online-Fassung von der gedruckten Fassung abweicht. Ich löschte den Link daher wieder aus dem Satz. Diese Löschung machte ich in einem Kommentar transparent: „Die Chefredaktion bezieht sich auf die Druckausgabe, dort trägt der Artikel die Überschrift ‚Die große Legende‘. Das Zitat aus dem Text findet sich in der gedruckten Ausgabe in der vorletzten Spalte. Offenbar hat die FAZ den Artikel ihn für ihre Online-Ausgabe noch einmal weiter entschärft (somit wären wir bei Version 2.1 des Artikels angelangt). Warum die FAZ das gemacht hat, müssten Sie dort erfragen. Ich habe jedenfalls den Link jetzt im Artikel entfernt, da er suggeriert, man käme damit auf die Version der gedruckten Ausgabe. Wer die Online-Fassung lesen will: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/paedophilie-vorwuerfe-sexuelle-befreiung-12573910.html“ Der Satz lautete nun: „Zum zweiten handelt es sich bei dem Text, der in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erschienen ist, mitnichten um den Text, der der taz angeboten wurde.“ So lautet der Satz auch bis jetzt. Interessanterweise ist das nun wieder genau die Formulierung, die mir die Chefredaktion gestern per Mail geschickt hat. Nur meine Änderung von „FAS“ in „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ ist noch drin. Rückblickend würde ich sagen, ich hätte es besser mal bei dieser einen Änderung belassen sollen und den Text der Chefredaktion ansonsten einfach genau so ins Hausblog stellen sollen, anstatt daran sonst noch etwas zu verschlimmbessern…

        Zusammenfassend würde ich dennoch sagen, dass meine Veränderungen des Textes nach der Veröffentlichung marginal und unbedeutend waren. Der Text selbst wurde nur an einer Stelle geändert: Ich habe den in Klammern stehenden Zusatz „(online noch nicht verfügbar)“ gelöscht und stattdessen einen Link gesetzt. Als sich herausstellte, dass zwei von mir gesetzte Links nicht dorthin führten, wohin sie führen sollten, habe ich die Links jeweils entfernt. Der Text blieb dabei unverändert. Als ich den den Hinweis „(online noch nicht verfügbar)“ durch einen Link ersetzt habe, habe ich das nicht transparent gemacht. Das Löschen der Links habe ich in den Kommentaren transparent gemacht.

        Ich selbst würde jetzt nach meinem Gefühl sagen, dass das transparenter war, als ich es eigentlich für mindestens notwendig erachten würde. Ich finde, dass Transparenz bei Veränderungen nur notwendig ist, wenn diese Veränderungen irgendwie relevant sind, aber nicht bei solchen Marginalien wie dem Setzen oder Löschen von Links. Wie sehen Sie das?

  • Der von Ihnen verlinkte Beitrag auf faz.net trägt nicht den Titel ‚Die große Legende‘, sondern den Titel ‚Sexuelle Befreiung‘. Das von Ihnen erwähnte Zitat (‚Daher kann man sagen, dass Pädophilie in den Gründungsideen der Grünen mit angelegt ist.‘) findet sich in diesem Beitrag nicht.

    Die These des von Frau Pohl abgelehnten Beitrags lautet nicht, ‚Pädophilie aber war keine Nebensache bei den Grünen, sondern stand im Zentrum der Ideologie‘, sondern sie lautet ‚Pädophilie aber war keine Nebensache bei den Grünen, sondern in der Ideologie angelegt‘.

    Behauptet wird all dies in einem Beitrag im Hausblog der taz unter dem Konto ‚Redaktion‘, unterschrieben mit ‚Die Chefredaktion‘, moderiert von Herrn Heiser, mit dem Titel ‚Falsche Behauptungen‘, wobei der Beitrag zwischenzeitlich verändert wurde, ohne die Korrekturen transparent zu machen.

    Herr Heiser, der Beitrag von Herrn Füller war fertig redigiert und die Sonntaz-Redaktion wollte drucken. Daraufhin hat die Chefredakteurin der taz, Ines Pohl, der Sonntaz-Redaktion nicht nur die Grenzen ihrer vermeintlichen Unabhängigkeit und Eigenständigkeit aufgezeigt, sondern ihr auch noch öffentlich Pfusch attestiert und versucht, einen guten Autor zu desavoieren. Dass die taz jetzt der FAZ ‚falsche Behauptungen‘ vorwirft ist infam.

    • Die Chefredaktion bezieht sich auf die Druckausgabe, dort trägt der Artikel die Überschrift „Die große Legende“. Das Zitat aus dem Text findet sich in der gedruckten Ausgabe in der vorletzten Spalte. Offenbar hat die FAZ den Artikel ihn für ihre Online-Ausgabe noch einmal weiter entschärft (somit wären wir bei Version 2.1 des Artikels angelangt). Warum die FAZ das gemacht hat, müssten Sie dort erfragen. Ich habe jedenfalls den Link jetzt im Artikel entfernt, da er suggeriert, man käme damit auf die Version der gedruckten Ausgabe. Wer die Online-Fassung lesen will: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/paedophilie-vorwuerfe-sexuelle-befreiung-12573910.html

      In dem Hausblog-Artikel habe ich seit der Veröffentlichung Verlinkungen ergänzt und wieder gelöscht. Der Text selbst ist unverändert.

      Dass der Hausblog-Eintrag unter dem Konto „Redaktion“ erscheint, kommt wie folgt. An der entsprechenden Stelle wird angezeigt, mit welchem WordPress-Account der Beitrag hier ins Hausblog gestellt wurde. Ich stelle meine eigenen Beiträte mit meinem Account “Sebastian Heiser” hoch, Ines Pohl hat einen eigenen Account und ein paar weitere Leute. Einen neuen Account einzurichten ist nicht völlig trivial, man braucht dazu unter anderem eine E-Mail-Adresse, die bisher noch keinen Account hat. Einen Account “Chefredaktion” gibt es bisher noch nicht. Ich habe den Beitrag daher unter dem Account “Redaktion” veröffentlicht, der hier immer für alle Beiträge von Leuten genommen wird, die keinen eigenen Account haben. Mit “Redaktion” ist dabei übrigens die Hausblog-Redaktion gemeint, nicht die taz-Redaktion. Der Account zeigt also nur an, von welchem Account aus ein Artikel hier online gestellt wurde. Er sagt nichts darüber aus, von wem der Text stammt. Das steht im Text: Er ist eine Stellungnahme der Chefredaktion.

      Dass die Chefredakteurin der Sonntaz „Pfusch attestiert“ und versucht, einen „guten Autor zu desavouiren“, würde ich in dieser Härte so nicht urteilen. Ihre öffentliche Kritik an einem Text ist allerdings in der Tat unkollegial – ich würde mir nicht wünschen, dass über die Fehler in den Erstfassungen meiner Texte auf diese Weise öffentlich diskutiert wird.

      Man muss allerdings die Entstehung berücksichtigen. Der Artikel in der abgelehnten Fassung gelangte an Stefan Niggemeier. Der gab in indirekter Rede eine Aussage von Christian Füller wieder, wonach dieser den Verdacht habe, die taz betrachte die Grünen als unsere Partei. Und in direkter Rede griff er Ines Pohl an: „So etwas aus der ›taz‹ per Ukas herauszuholen, weil einem die These nicht passt, und das ganze mit angeblich falschen Tatsachenbehauptungen zu begründen, das ist Zensur“, sagt Füller. Diese Deutung von Christian Füller wurde von vielen Medien aufgegriffen und weiterverbreitet. Die FAZ schrieb: „taz“-Chefin in Erklärungsnot. Bei der Welt hieß es: Zensur bei „taz“ als Wahlkampfhilfe für Grüne? Der Tagesspiegel: Verhinderte die taz einen kritischen Artikel zu den Grünen?. Die Presse: Zensur eines Artikels über Pädophile bei Grünen? Bei Rivva gibt es eine Übersicht über die Blogbeiträge und Tweets zum Thema.

      Es gab also eine öffentliche Debatte und dort herrschte die Deutung vor, der Artikel habe nicht erscheinen dürfen, weil die taz den Grünen im Wahlkampf helfen möchte. Diese Deutung ist nicht nur falsch, sondern auch für die taz verheerend, weil sie ihre Unabhängigkeit und damit eines ihrer Fundamente in Frage stellt. Es drohte weiterer Schaden, je länger diese Deutung unwiedersprochen bleibt. Zu berücksichtigen ist zudem, dass der Autor selbst zu diesem Schaden mit beigetragen hat, indem er diese Deutung mit in die Welt gesetzt hat. Ines Pohl hat sich entschlossen, nach fünf Tagen in einer Stellungnahme etwas über die wahren Gründe zu offenbaren, um weiteren Schaden von der taz abzuwenden. In dieser Situation finde ich die Entscheidung richtig.

  • Kann mir jemand erklären, warum Deniz Yücel zum Beispiel noch die wirrsten und unbelegtesten Thesen rausblasen kann, aber dieser Artikel nicht gedruckt wird? Das scheint mir doch ein bisschen inkonsistent zu sein. Und jetzt kommt mir bitte nicht mit „Satire darf alles“….

  • in der redaktionell bearbeiteten version 1.1,, die die chefredaktion ablehnte zu drucken, lautet die these: „Pädophilie war in der grünen Ideologie angelegt.“ Also NICHT „Pädophilie aber war keine Nebensache bei den Grünen, sondern stand im Zentrum der Ideologie“, wie oben von der chefredaktion dargelegt.

    • Die Chefredaktion zitiert hier aus Version 1.0. Die wurde bisher noch nirgendwo veröffentlicht.

      Unabhängig davon kann man feststellen, dass es auch zwischen Version 1.1 und 2.0 bedeutende Unterschiede gibt.

      Korrektur: Die Chefredaktion zitiert hier aus Version 1.1.

  • Verstehe ich nicht. Auch in dem von Ihnen verlinkten PDF steht „Pädophilie aber war keine Nebensache bei den Grünen, sondern in der Ideologie angelegt“ und nix von Zentrum? Sogar die graphisch aufbereitete These lautet: Pädophilie war in der grünen Ideologie angelegt. Siehe auch den Screenshot auf dem Blog von Stefan Niggemeier: http://www.stefan-niggemeier.de/blog/taz-chefredakteurin-verhindert-kritischen-artikel-ueber-gruene-und-paedophilie/

    • Den Link hatte ich hier falsch hinzugefügt, als ich den Text der Chefredaktion im Hausblog online gestellt habe. Die Chefredaktion meint in ihrem Text den Text, den der Autor der taz ursprünglich angeboten hatte. Der Link zeigt den Beitrag bereits nach ersten Überarbeitungen durch die Redaktion; es ist der Zustand des Textes zu dem Zeitpunkt, als Ines Pohl entschied, ihn nicht zu drucken. Ich habe den Link daher jetzt im Artikel entfernt. Wer nachschauen will, was dort verlinkt war: https://www.dropbox.com/s/0dbpnc65kwjl82k/befreitesmenschenmaterial.pdf

      • Pardon, ich bin verwirrt.
        Habe ich Sie wie folgt richtig verstanden?
        1. Christian Füller schreibt einen Artikel. Gewissermaßen Version 1.0 Dieser ist überarbeitungsbedürftig.
        2. Der Artikel wurde überarbeitet. Aber auch der überarbeitete Artikel, Version 2.0 wird von der Chefredaktion gekiptt. (entschied, nicht zu drucken.
        3. Dieser gekippte Artikel 2.0 ist bei Dropbox abrufbar und wurde jetzt in der FAZ abgedruckt.
        4. Frau Pohl argumentiert, der in der FAZ abgedruckte Artikel (v2.0) entspräche nicht dem von der TAZ gekippten Artikel und bezieht sich dabei auf Passagen aus Artikel 1.0.
        Habe ich hier etwas falsch verstanden oder hat Frau Pohl Artikel 2.0 gekippt und begründet das jetzt mit Schwächen aus Version 1.0?
        Das wäre unredlich.

        PS: Ich bin beeindruckt, dass die TAZ heute diese Debatte mit weiteren Artikeln zum Thema vorantreibt. Es macht den Eindruck, als wäre hier noch einiges aufzuarbeiten.

        • Vielen Dank für diese Klarstellung!
          Nur noch eine Nachfrage: Warum ist dieser Text letztlich in der FAS und nicht in der TAZ erschienen?
          In der ersten Erklärung von Frau Pohl stand, Der Text wäre gewissermaßen zurückgegangen und sollte überarbeitet werden.
          „Beispielsweise die Entscheidung, eine Fassung eines Textes noch einmal an die Redaktion zurückzugeben, weil sie den journalistischen Standards nicht genügt. So geschehen in der vergangenen Woche mit einem Text, der sich mit Pädophilie und grüner Ideologie beschäftigt.“
          Daraufhin hätte ich einen späteren Abdruck in der TAZ erwartet.

          In der FAZ wurde später behauptet, Herr Füller wäre jetzt komplett kaltgestellt worden: „Inzwischen hat Ines Pohl den Autor Christian Füller ganz kaltgestellt. Bis auf weiteres, hat sie die Ressortleiter des Blattes schriftlich angewiesen, dürften „keine Texte von ihm in der taz erscheinen. Bitte sorgt dafür, dass dies nicht passiert.“ Die bis dato von dem Redakteur betreute Bildungsseite der „taz“ machen jetzt andere.“
          Der Abdruck in der FAS würde zu dieser Version passen.
          Daher würde mich interessieren, ob Herr Füller den überarbeiteten Artikel (oder andere) nicht mehr in der TAZ veröffentlichen WOLLTE oder nicht mehr DURFTE, ob er also tatsächlich kaltgestellt wurde.
          In jeder anderen Zeitung, ob FAZ, Spiegel, Süddeutsche oder Bild, würde mich so ein Vorgehen nicht weiter wundern. Von der TAZ bin ich andere, höhere Ansprüche gewohnt. Daher fänd ich ein derartiges Kaltstellung unbequemer Autoren zweifelhaft, dem Image der Zeitung schadend.

        • Ja, es ist alles etwas verwirrend (EDIT: Sogar noch verwirrender)

          1. Christian Füller schreibt einen Artikel, Version 1.0

          2. Die taz ist in einzelne Ressorts aufgeteilt, die weitgehend eigenständig und unabhängig voneinander arbeiten. Der Artikel von Füller soll in der Sonntaz erscheinen. Die Sonntaz-Redaktion bittet den Autor, den Artikel zu überarbeiten, was dieser macht (Version 1.1). Die Überarbeitung wird von Redaktion/Autor/Justiziariat weiter überarbeitet – bis zu der Fassung, die die Sonntaz-Redaktion drucken möchte (Version 1.2).

          3. Die Chefredaktion legt ihr Veto ein und will den Artikel in dieser Form nicht gedruckt sehen.

          4. Der Artikel in der Version 1.2 gelangt zu Stefan Niggemeier, der ihn bei sich im Blog zugänglich macht. Viele Blogs und Medienseiten von Zeitungen berichten über das Thema.

          5. Der Artikel wird nochmal überarbeitet und in einer weiter entschärften Version 2.0 von der FAS veröffentlicht. Die FAZ behauptet dabei, dieser Text (2.0) sei von der taz abgelehnt worden. Das ist falsch.

          • Es scheint als seien eher Sie verwirrt. Frau Pohl lehnte ab die Fassung zu drucken, in der es hieß: “Pädophilie aber war keine Nebensache bei den Grünen, sondern in der Ideologie angelegt” und die These lautete: „Pädophilie war in der grünen Ideologie angelegt.“ Offensichtlich hat die taz ihre Linie seit ein paar Tagen geändert. Interessant.

          • Noch eine letzte Anmerkung: Ich habe mich sowohl in diesem Fall als auch beim Rösler-Interview ziemlich über die TAZ geärgert. Habe ich auch hier in Kommentaren zum Ausdruck gebracht – und würde es auch zukünftig tun. Die entsprechenden Shit-Storms habt ihr euch redlich verdient.
            Zugleich möchte ich ausdrücken, dass ich die Art des transparenten Umgangs der TAZ-Redaktion mit der Kritik und mit den eigenen Fehlern, sowohl in Diskussionen im Hausblog als auch in nachbearbeitenden Artikeln und Interviews ziemlich vorbildlich finde. Andere Zeitungen würden „closed black box“ spielen, so dass man sich seine Sachen selber zusammenreimen müsste. (Jetzt würde ich nur noch gerne den Umgang mit Füller an sich verstehen.)
            Fehler macht jeder mal – es kommt darauf an, was man daraus lernt.
            Den Lerneffekt der TAZ meine ich zu sehen, das gefällt mir.
            Da bleibe ich doch gerne bei der „TAZ zahl ich“-Dauerüberweisung.
            Alles Gute, Roger

  • Frau Pohl, nachdem die taz nun ihren vorherigen Blogbeitrag mal kurzfristig, „händig“ aus der Sektion „heiss diskutiert“ genommen hat, – war wohl zuviel -, nun hier Rechtfertigungsschlagergesänge reloaded. Der Artikel war doch für die entsprechende Sektion „Steile Thesen“ geschrieben. Da sind steile Thesen erlaubt! Natürlich ist Christian Füllers Artikel nach wie vor, ob in der taz oder in der F.A.S. ein Meinungsartikel. Die Frage ist und bleibt doch, warum Sie notwendige Debatten unterdrücken!

    Dass dies hier nun unter „Redaktion“ veröffentlicht wird, sozusagen als Einheitsmeinung der taz, wirft da auch kein gutes Licht! Geht’s nun drum, sozusagen stalinistisch oder faschistisch linientreu zu sein? Kann’s doch nicht sein?!

    Grüsse.
    uli hake

    • Richtigstellung: Sektion aus der ihr Blogbeitrag entfernt wurde, Frau Pohl, heisst: „Heiss Debattiert“. Da verblieben Blog-Beiträge älteren Datums, mit weitaus weniger Kommentaren, nur der Ihre entschwand. Das ist kein Softwarefehler, sondern ein übler Eingriff!

    • Und hier nun muss die taz Antworten geben! Irgendwo hab ich was davon gelesen, dass die taz ihre online-apps halbwegs gerecht bezahlen soll, wenn dies schon in Frage steht, wie sieht’s damit aus, dass Leser, aber vor allem auch Menschen, die sich „beteiligen“, „partizipieren“, grünes Schlagwort „partizipative Demokratie“, sich darauf verlassen können, dass nicht irgendwelche „eingebildeten“ oder „grünen“ Zamponos Zentralkomitee spielen… (oder wegschauen)…

      That’s all, what it’s all about… man/frau, wie ich, kann laut „wahl-o-mat“ links sein: muss sich aber gerade deshalb ab und an verweigern…

      • Zur Frage, warum notwendige Debatten unterdrückt werden: Wir unterdrücken keine notwendigen Debatten, sondern wir führen sie. Einige unserer Artikel zum Thema finden Sie hier: http://blogs.taz.de/hausblog/2013/08/24/die-taz-als-parteizeitung-der-gruenen/

        Zur Frage, ob es uns darum geht, stalinistisch oder faschistisch linientreu zu sein: Weder noch. Es war eine technische Entscheidung, den Beitrag im Hausblog unter „Redaktion“ zu veröffentlichen. Es wird dort angegeben, mit welchem Account der Beitrag hier ins Hausblog gestellt wurde. Ich stelle meine eigenen Beiträte mit meinem Account „Sebastian Heiser“ hoch, Ines Pohl hat einen eigenen Account und ein paar weitere Leute. Einen neuen Account einzurichten ist nicht völlig trivial, man braucht dazu unter anderem eine E-Mail-Adresse, die bisher noch keinen Account hat. Einen Account „Chefredaktion“ gibt es bisher noch nicht. Ich habe den Beitrag daher unter dem Account „Redaktion“ veröffentlicht, der hier immer für alle Beiträge von Leuten genommen wird, die keinen eigenen Account haben. Mit „Redaktion“ ist dabei übrigens die Hausblog-Redaktion gemeint, nicht die taz-Redaktion.

        Der Account zeigt also nur an, von welchem Account aus ein Artikel hier online gestellt wurde. Er sagt nichts darüber aus, von wem der Text stammt. Das steht im Text: Er ist eine Stellungnahme der Chefredaktion, keine Stellungnahme der taz-Redaktion.

        • Sie sagten es ja schon, Herr Heiser, es ist alles etwas verwirrend… Die Redaktion, die Chefredaktion, jetzt sind Sie das alles scheinbar in Personalunion und Frau Pohl existiert nicht mehr. Ja, es ist alles etwas verwirrend…

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