Liebe Freundinnen und Freunde der taz, liebe Anti-Atom-Bewegte,
die Risiken der Atomkraft wurden der Menschheit zuletzt vor drei Jahren deutlich vor Augen geführt. Am 11. März 2011 kam es im japanischen Fukushima zur Kernschmelze, weil die Reaktoren nach der Überflutung durch einen Tsunami nicht mehr gekühlt werden konnten. Die Folgen sind verheerend: Über 150.000 Menschen mussten im Zuge der Katastrophe umgesiedelt werden, Lebensmittel und Leitungswasser waren großflächig verseucht. Bis heute ist die Situtation an den havarierten Reaktoren nicht unter Kontrolle, noch immer treten große Mengen radioaktives Wasser aus. Und weite Gebiete rund um den Unglücksreaktor werden dauerhaft unbewohnbar sein.
In Deutschland führte die Katastrophe von Fukushima zu einem Sinneswandel bei Union und FDP: Auch diese Parteien plädierten plötzlich für einen Atomausstieg bis zum Jahr 2022 und für eine schnelle Energiewende. Doch inzwischen beginnt sich der Wind schon wieder zu drehen. Mit Verweis auf die Strompreise, die angeblich wegen der Energiewende steigen*, will die neue Regierung den Umstieg auf erneuerbare Energien deutlich abbremsen – so dass die in Zukunft wegfallenden AKWs nicht komplett durch Ökostrom ersetzt werden könnten. Weil Bayern plötzlich sowohl Windräder als auch neue Stromleitungen ablehnt, denken die ersten Unionspolitiker schon wieder über längere AKW-Laufzeiten nach. Mit dem Ex-Kanzler Gerhard Schröder hat sich auch ein erster prominenter Sozialdemokrat diese Forderung zu eigen gemacht. Atomausstieg und Energiewende sind also drei Jahre nach Fukushima keineswegs gesichert. Öffentlicher Druck bleibt notwendig. Die taz will dabei helfen, ein Zeichen für die Energiewende zu setzen: Wir schenken Ihnen eine Anti-Atom-Fahne.
Die einzige Bedingung: Sie bringen die ca. 60 x 90 cm große Fahne am 11. März gut sichtbar im öffentlichen Raum an – an Ihrem Balkon oder am Fenster, am Kinderwagen oder am Fahrrad. Sie finden bestimmt den richtigen Platz dafür. Gern können Sie uns ein Foto davon zusenden (per E-Mail an bewegung[aet]taz.de). Wir veröffentlichen die Bilder dann auf unserer Internetplattform für soziale Bewegungen.
Auch die Demonstrationen für die Energiewende, die am 22. März in vielen Landeshauptstädten und am 10. Mai in Berlin stattfinden, bieten sicher eine gute Gelegenheit, Flagge zu zeigen.
Der Druck der Lobbyisten, die Energiewende zurückzudrehen oder zumindest zu bremsen, wird weiter zunehmen. Öffentlicher Gegendruck ist darum notwendig, um das zentrale Zukunftsprojekt zu retten – und die riskante und teure Atomtechnik endgültig loszuwerden. In diesem Sinne freuen wir uns darauf zu sehen, wo Sie für die Energiewende Flagge zeigen!
Malte Kreutzfeldt, taz-Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
* Mehr zum Versuch der nuklear-fossilen Lobby, mit der verlogenen Strompreis-Diskussion die Energiewende zu stoppen, erfahren Sie in Malte Kreutzfeldts Buch „Das Strompreis-Komplott“, das am 1. April im Knaur-Verlag erscheint und ab Mitte März im taz-Shop bestellt werden kann.
Gute Idee mit der Anti-Atom-Fahne! Ich hätte auch eine Fahne gekauft!
Vielleicht wäre es eine Anregung welche zu produzieren?
Sollte vielleicht Fukushima noch draufstehen….
Viele Grüße
Heidi Reichelt