Die Journalistinnen-Initiative ProQuote übernimmt die Redaktion der taz und produziert die nächste taz-Wochenendausgabe. ProQuote wurde im Sommer gegründet und fordert, dass bis 2017 mindestens 30 Prozent der Führungspositionen in den Redaktionen mit Frauen besetzt werden.
Da das Who is Who der deutschen Journalistinnen Mitglied bei ProQuote ist, werden viele Prominente in der Redaktion sein, wenn die Ausgabe am Freitag entsteht: Anne Will, Dunja Hayali, Lisa Ortgies und Maria Gresz diskutieren gemeinsam mit Politikerinnen und Künstlerinnen, darunter Doris Schröder-Köpf und Krista Sager.
Die Gesprächsrunde mit Anne Will ist öffentlich, und Medien sind herzlich eingeladen, dabei zu sein: Freitag, den 16. November, 10-12 Uhr in der Rudi-Dutschke-Straße 23, Berlin-Kreuzberg.
Renommierte JournalistInnen wie Antonia Rados, Sonia Mikich und Ranga Yogeshwar schreiben für die taz-Sonderausgabe Reportagen, Porträts, Glossen und Kommentare, und SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück rückt in einem Interview mit Anne Will mit seiner Haltung zur Frauenquote raus.
Auch die Kunst kommt nicht zu kurz: Exklusiv-Beiträge der renommierten Künstlerin Monica Bonvicini sowie der preisgekrönten Karikaturistin Isabelle Kreitz verwandeln das taz-Sonderheft zur Sammler-Edition. „Die taz wird am 17. November weder lila noch links sein“, sagt ProQuote-Vorsitzende Annette Bruhns, „sondern laut, lustig und lustvoll“.
Die taz ist keine zufällige Wahl als Medium von ProQuote: Chefredakteurinnen wie Ines Pohl und ihre Vorgängerinnen sind Vorreiterinnen, die bewiesen haben: Frauen können nicht nur dieses Land regieren, sondern auch Zeitung machen. „Wir unterstützen die Forderung nach einer Quotierung und zeigen seit über zwei Jahrzehnten, dass Quote und Qualität ganz fröhlich und kreativ Hand in Hand gehen können“, sagt taz-Chefredakteurin Ines Pohl.
Die taz-Redaktion überlässt das Blatt regelmäßig anderen Gruppen – zuletzt im April Mitgliedern der taz-Genossenschaft.
> Ich muss aber sagen, das Bauarbeiter hier ein
> ungeeignetes Beispiel sind.
Finde ich gar nicht.
Um bei der Baustelle zu bleiben: Kranfahren war eine typische Frauendomäne auf dem Bau. Ebenso gab es früher viele weibliche Bauleiter im Osten. Davon ist herzlich wenig geblieben, noch viel weniger wurde in den Westen übernommen.
Und das wirkt bis heute nach: Wenn ich heutzutage in meiner Arbeit Gremiensitzungen von Geschäftsführern in der Versorgungswirtschaft betreue, ist der OSt-West-Unterschied eklatant: In westdeutschen Bundesländern sind dort kaum weibliche Geschäftsführer vertreten (<5%), im Osten hingegen liegt die Quote bei ca. 20-40%. Viele davon haben früher "auf dem Bau" und in ähnlichen Bereichen "ihren Mann gestanden" und sich mit diesen Erfahrungen später Schritt für Schritt für höhere Positionen empfohlen.
Auf dem Bau zeigen sich m.E. exemplarisch die Rückschläge der Frauenbewegung.
Kleine Leseempfehlung: http://www.kulturation.de/ki_1_report.php?id=32