Der Preis: Eine Flasche Brandy „Die ganze Welt liebt Tiki-Taka, den Kiwis lieber ist ihr Haka“: Die taz hatte im August einen Aufruf an andere Medien gestartet , diesen Nonsens-Satz in ihrer Berichterstattung unterzubringen. Und jetzt steht die Gewinnerin fest: Annette Christine Hoch! Die Autorin von Deutschlandradio Kultur hatte den Satz in einem 20-minütigen Beitrag über den Duden untergebracht. Sie hatte Kinder den absurden Einzeiler interpretieren lassen – und was die Nachwuchsinterpreten ablieferten, war sehr komisch.
Annette Christine Hoch erhält nun den Jieper-Preis, eine Flasche edlen Brandy. Ausgelobt wurde der Preis von der Redaktion der Wahrheits-Seite, der weltweit einzigen tägliche Satire- und Humorseite in einer Tageszeitung.
Seit Jahren ruft die taz regelmäßig andere Medien dazu auf, einen bestimmten sinnlosen Satz in der gewöhnlichen Berichterstattung unterzubringen. Den Preis gibt es zum ersten Mal für einen Radiobeitrag. Bisherige Gewinner waren unter anderem Autoren der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, der Wochenzeitung „Die Zeit“, der Science-Fiction-Reihe „Perry Rhodan“ oder der ARD-Serie „Lindenstraße“.
Der Wettbewerb wird seit dem Jahr 2000 veranstaltet, seinerzeit hieß der Satz: „Wer Jieper hat, muss schmackofatzen.“ 2010 musste der Satz “Der Tango macht den Gaucho heiß, wie jedes Rind der Pampa weiß” untergebracht werden. Es gewann Urs Willmann, der den Satz in die ZEIT schmuggelte. In seinem Artikel für das Wissens-Ressort ging es um das Lebenswerk eines Naturforschers, das sich in einem Koffer wiedergefunden habe, in dem unter anderem ein Zettel mit dem Satz gewesen sei. Der Satz schaffte es sogar bis in den Wikipedia-Artikel über den Forscher .
Die Wahrheits-Redaktion verriet auch einmal , nach welchen Kriterien sie die Preisträger auswählt: „Je nüchterner und sachlicher das Umfeld ist, an dem sich der Sinnspruch wiederfindet, desto näher rückt der Preis dem Unterbringer.“
Der Jieper-Preis wird am Samstag, den 13. Oktober, um 14 Uhr beim Wahrheitklubtreffen auf der Frankfurter Buchmesse am taz-Stand (Halle 3.1 B160) überreicht.