vonhausblog 09.09.2015

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Erneut sind zwei tazler für den Journalistenpreis „Der lange Atem nominiert.

2014 erhielten die taz-Redakteure Kaija Kutter und Kai Schlieter für ihre Recherchen über Misshandlungen in den Haasenburg-Jugendeinrichtungen den Berliner Journalistenpreis „Der lange Atem“.

Nun verkündete die Vorjury die Nominierten des Jahrgangs 2015: neben KollegInnen vom Tagesspiegel, der Märkischen Allgemeinen Zeitung, der Berliner Zeitung und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, könnten in diesem Jahr auch zwei tazler den Preis entgegen nehmen – sofern die Jury Christian Jakob und/oder Johannes Gernert zu den Gewinnern kürt.

Johannes Gernert, der dem Ressort der taz.am Wochenende angehört, wurde für seine Arbeiten über Datenschutz und digitale Mündigkeit nominiert. Christian Jakob, aus dem taz-Ressort Reportage & Recherche, könnte für seine langjährige Arbeit über Flucht, Migration und Flüchtlingspolitik ausgezeichnet werden.

„Christian Jakob beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit dem Thema, er ist kompetent, kritisch, leidenschaftlich und stets professionell“, sagt Kai Schlieter, Leiter des Reportage-Ressorts und Vorjahresgewinner.

Waltraud Schwab, Reporterin im Wochenend-Ressort und Trägerin des  Theodor-Wolff-Preis der Zeitungen, lobt ihren Kollegen Johannes Gernert als jemanden, „der gerne hartnäckig am Thema bleibt, absolute Präzision verlangt und die schöne Schreibe liebt.“

Der Berliner Landesverband des DJV vergibt den Preis „Der lange Atem“ seit 2007 an JournalistInnen, die „in herausragender Weise langjährige beharrliche Berichterstattung zu einem gesellschaftlich relevanten Thema betreiben“, wie der Verband auf seiner Homepage schreibt. Dotiert ist der Preis mit 3000 Euro, respektive 2000 und 1000 Euro für die zweit- und drittplatzierten PreisträgerInnen.

Die Jury, bestehend aus Ilka Brecht (ZDF), Stephan-Andreas Casdorff (Tagesspiegel), Thoralf Cleven (MAZ), Jutta Kramm (Berliner Zeitung), Christoph Schwennicke (Cicero), Christoph Singelnstein (rbb), Ronald Warin (N24) und unter Vorsitz von Dagmar Engel (DW), gibt die GewinnerInnen am 24. November 2015 in der Akademie der Künste am Pariser Platz bekannt.

Wir drücken unseren Kollegen die Daumen und gratulieren schon jetzt zur Nominierung.

 

Titelbild: DJV

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https://blogs.taz.de/hausblog/journalistenpreis-langer-atem-preiswuerdige-hartnaeckigkeit/

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kommentare

  • Danke schön für die Grüße. Zurück.

    Allright, schreib ich neu. So, meine Kritik zielt auf die Nomminierung von Christian Jakob, von dem ich immer viel in der taz lese. Im Fall einer Preisverleihung der Trophäe Langen Atem an ihn würde ich von der Jury gern wissen wollen, wo sie den Unterschied eines Linksaktivisten für für Flüchtlinge und eines Linksjournalisten zum Thema Flüchtlinge sieht.

    Mir kommt beim Überfliegen der taz immer wieder in den Sinn, wenn ich den Namen des mutigen Mannes lese: Ah, hier schreibt Pro Asyl. Habe ich kein Problem mit, ich spende selbst für Flüchtlinge und bin über jeden Mensch froh, der in der Bundesrepublik ein neues Leben anfangen möchte. Kritisch fände ich allerdings schon, wenn Christian Jakob ohne gute Begründung als journalistisch vorbildlich prämiert würde.

    Vielleicht stehe ich auf einem Schlauch der Erkenntnis. Das etwa 15-minütige Interview mit Martin Kaul vom NDR über dessen humanitären Soforteinsatz in Budapest sah ich zu einem großen Teil an. Wurde mir dann allerdings zu lang und unklar; die taz hätte wahrscheinlich kein so schlecht geführtes Gespräch veröffentlich und ich bin an die taz gewöhnt. Jedenfalls, fühlt es sich für mich nach wie vor falsch an, wenn Journalist*nnen zu wenig Abstand zu ihrem Berichtsgegenstand halten. Vielleicht sollte ich die Sichtweise aber ändern und realistischer sehen …

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