Vierzehnmal haben wir seit 2005 mit dem taz Panter Preis die HeldInnen des Alltags geehrt. Wir haben alternative Projekte vorgestellt, engagierte EinzelkämpferInnen bekannt gemacht und viele vorbildliche Beispiele für Zivilcourage gefunden.
Der Preis will Öffentlichkeit herstellen für Menschen, die sich in besonderer Weise für die Gesellschaft einsetzen. Das ist verbunden mit der Idee der Partizipation: Vorschläge von LeserInnen sind ausdrücklich willkommen, eine Abstimmung im Netz bestimmt die GewinnerInnen.
Seit 2009 ist der Panter Preis ein Projekt der gemeinnützigen taz Panter Stiftung – nicht zuletzt mit den Geldspenden unserer LeserInnen konnten wir den guten Ideen der vielen feierlich die Bühne bereiten, die sie verdient haben. Die aber auch eine Menge Geld kostet. Wir danken daher den zahlreichen SponsorInnen, die zum Teil jahrelang die Preisverleihung unterstützt haben.
In diesem Jahr werden wir keinen taz Panter Preis ausloben. Wir haben uns eine Bedenkzeit verordnet.
Denn auch wenn die Idee weiterhin gut ist, müssen wir doch feststellen: Die Umsetzung ist in Teilen reformbedürftig. So wird die Online-Wahl von denjenigen Nominierten dominiert, die schon über große Communitys verfügen und also stark mobilisieren können. Das schwächt die Chancen kleiner Initiativen.
Zudem werden nun auch anderenorts HeldInnen gekürt – oft zu Recht, aber gelegentlich auch mit modernen Marketingüberlegungen im Hinterkopf. Sollen wir nun erst recht an unserem Konzept festhalten oder es wieder trennschärfer machen?
Kurz: Nach 14 Jahren brauchen wir neue Antworten auf die Kernfrage: Wie schaffen wir mit einem Preis Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit für besondere Projekte? Wie soll die Preisverleihung künftig aussehen? Wie wollen wir zu gerechten Entscheidungen kommen?
Als wir 2005 mit dem Panter Preis begonnen haben, war das ein neues Angebot zur Beteiligung. Gut 3.000 Menschen und Initiativen haben sich seitdem um den Preis beworben. Es gehört zu den guten Eigenschaften der taz, dass sie oft einen Trend früh erkennt und umsetzt. Logisch, dass man dann auch zu den Ersten gehört, die neu nachdenken müssen.
Geben Sie uns etwas Zeit. Wir sind sicher, dass wir Ihnen im nächsten Jahr wieder eine gute neue Idee vorstellen können.
Bis dahin vielen Dank an alle, die uns immer wieder unterstützt haben.
Von KONNY GELLENBECK, Vorstand der taz Panter Stiftung und Leiterin der taz Genossenschaft