von 27.07.2013

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Dieter Luchmann aus Berlin schreibt:

 

Nun habt ihr den preisgekrönten Film „Just the Wind“ von Bence Fliegauf doch noch zur Kenntnis genommen und sogar gewürdigt – wenn auch mit Verspätung. Offenbar ist euch entgangen, dass der Film auf der Berlinale 2012 den Friedensfilmpreis erhalten hat, jedenfalls fandet ihr das seinerzeit keiner Erwähnung wert, und auch jetzt steht in eurem Artikel davon nichts. Überhaupt fällt mir seit Jahren unangenehm auf, dass ihr die Verleihung dieses Preises – er wird seit mehr als 25 Jahren verliehen und wurde bedeutenden Filmen zuteil – konsequent ignoriert. Das gilt tendenziell auch für andere gesellschaftlich relevante Preise.

 

Es antwortet taz-Filmredakteurin Christina Nord:

 

Sehr geehrter Herr Luchmann, bitte erlauben Sie mir zunächst, darauf hinzuweisen, dass Bence Fliegaufs Film „Just the Wind“ im Abschlussbericht zur Berlinale 2012 kommentiert wurde. Wenn nun in der Filmbesprechung, die zum Start des Films erscheint, der Friedensfilmpreis unerwähnt bleibt, so hat das einen einfachen Grund: Es gibt allein auf der Berlinale viele solcher Preise, den Caligari-Filmpreis, den Amnesty-Filmpreis, den Teddy Award, den CICAE-Preis, den Fipresci-Preis, den Femina-Film-Preis etc. Wollten wir auf den taz-Kulturseiten über all diese Preise berichten, würde der Platz für die Auseinandersetzung mit den Filmen knapp. Und das Wichtige an einem Film ist doch weniger, welche Preise er erhält, als vielmehr, welche ästhetischen Entscheidungen ein Regisseur trifft, um sich dem Gegenstand – in Fliegaufs Fall: der antiziganistischen Pogromstimmung in Ungarn – zu nähern. Das darzulegen, ist dem Autor Bert Rebhandl in seiner Rezension von „Just the Wind“ wunderbar gelungen, ohne dass er die Brisanz des Films außer Acht gelassen hätte. Mit herzlichen Grüßen, Christina Nord

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