Ziegen.
Ziegen und Hühner.
Ziegen und Hühner und ein Ex-Chefredakteur der Bild.
Was das ausgerechnet in der #maischalte, der großen Live-Videokonferenz der taz am 1. Mai zu suchen hatte? Ach, wir sind halt tolerant. Interessiert an anderen alternativen Lebensformen. Und deshalb durfte auch Kai Diekmann per Livestream seine Sicht auf die Dinge verkünden: dass alles ruhig sei, in seinem Potsdamer Garten. Und dass das doch auch so sein solle am 1. Mai.
Nun, diese Sichtweise hatte der Ex-Boulevardkönig dann doch eher exklusiv. Wir hatten dafür ganz andere Dinge exklusiv: Videos aus einem Polizeikessel am Rande einer Nazidemo in Chemnitz, erste Erklärungen über den Stillstand der linken Demo durch das Berliner Villenviertel im Grunewald, einen atheistischen Nichtbayern unter einer Jesusfigur im Grünen, von einem Rave irgendwo in Berlin, Regen in Hamburg und lauter Menschen, die erklären, wofür sie kämpfen. Sogar aus Hannover.
Und das alles live auf unserem Twitterkanal @tazgezwitscher. Fast ein Dutzend KollegInnen waren am Ende unterwegs, um mit ihren Handykameras Livebilder von den verschiedensten Hotspots am 1. Mai zu senden. Hier und da haben die Bilder ganz schön geruckelt, was ganz nebenbei demonstrierte, wie mau die Netzverbindung im Hightechland Deutschland doch ist. Manchmal war der Ton verrauscht. Hier und da brach eine Übertragung abrupt ab, weil es eben so war. Die #maischalte war ein echtes Experiment. Aber nur so kann man Maßstäbe setzen.
Gereon Asmuth, Redaktuer taz eins
Bitte beendet endlich die „Zusammenarbeit“ mit dem Genossen Kai – ich verweise da freundlichst auf Max Goldts Hinweise zum Umgang mit Bild-MitarbeiterInnen. Oder feiert ihn dafür, daß er die Auflage der Bild-Zeitung erfolgreich ruiniert hat.