Elena Kahmann aus Ludwigshafen möchte wissen:
Liebe Redaktion, meine Eltern haben seit Langem die taz abonniert. Jetzt ist mir aufgefallen, dass ihr das gleiche Zeichen – die Tatze – wie die Firma Jack Wolfskin habt. Warum?
Und warum habt ihr eigentlich keine Kinderseite? Vielen Dank, liebe taz. Ich bin übrigens acht Jahre alt.
Verlagsgeschäftsführer Karl-Heinz Ruch antwortet:
Liebe Elena, die tazze wird als Logo der taz seit 1979 verwendet. Erfunden hat sie der Designer Roland Matticzk von der heute noch bestehenden Agentur Sehstern, die damals in alternativen Kreisen höchst angesagt war. Niemand bei der taz dachte seinerzeit daran, die tazze als Marke zu schützen. Dazu hätte sie beim Deutschen Patentamt als Warenzeichen eingetragen werden müssen. Das beantragte im August 1982 dagegen ein Ulrich Dausien aus Hanau für seinen Groß- und Einzelhandel mit Campingartikeln für die Warengruppe Zelte, Bekleidungsstücke und Schlafsäcke. Im Jahr 1983 wurde die Tatze dort als seine Marke eingetragen.
Lange passierte nichts, die taz nutzte Jack-Wolfskin-Rucksäcke mit der Tatze sogar als Aboprämie. Erst als die taz mit ihrem Shop vor Weihnachten 1993 für T-Shirts mit aufgedruckter tazze warb, gab es ein Mahnschreiben von Jack Wolfskin: „Wir müssen Ihnen leider mitteilen, daß die von Ihnen verwendete Tatze ein von uns eingetragenes Warenzeichen ist und fordern Sie auf, die Werbung mit der Tatze auf Textilien sofort einzustellen.“
Viele Jahre und Markenrechtsprozesse später setzte sich Jack Wolfskin in seinem geschützten Bereich durch, die taz hat sich die tazze inzwischen für andere Waren, vor allem Drucksachen, schützen lassen.
Und die Kinderseite? Diese Idee werden wir bei der nächsten Blattreform prüfen.
[…] und Birnen: Apple verklagt ein Startup mit Birne als Logo, wie die taz meldet, die ja ihre eigenen Erfahrungen mit Markenschutz […]