Ein kleiner Einblick in unseren Arbeitsalltag: Wenn man als Journalist über Kritik an einem Unternehmen berichtet, dann ist es sinnvoll, auch dieses Unternehmen zu den Vorwürfen zu befragen. Doch man kann nicht immer erwarten, dass man wirklich Antworten bekommt. Diese Anfrage schickte taz-Parlamentskorrespondent Malte Kreutzfeldt an die Pressestelle von McDonald’s:
Sehr geehrte Frau Wolf,
wie telefonisch besprochen, hätte ich gern Auskunft zum Engagement von McDonalds im heute vorgestellten „Bündnis für Verbraucherbildung“.
1. Wie sieht die Unterstützung des Bündnissen durch McDonald’s konkret aus? Wieviel zahlen Sie jährlich in den Fonds ein? Welche inhaltliche Unterstützung bieten Sie an?
2. Warum beteiligt sich McDonald’s an dieser Initiative? Steht das Ziel, Schüler über „nachhaltigen Konsum“ und „gesunde Ernährung“ aufzuklären, nicht möglicherweise im Widerspruch zu Ihrem Geschäftsinteresse?
3. Wie groß ist der Anteil des Umsatzes, den McDonald’s mit Salat erzielt?
Ich plane eine Berichterstattung für die morgige Ausgabe und bräuchte Ihre Antworten bis spätestens 15.30 Uhr, um sie berücksichtigen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Malte Kreutzfeldt
Die Antwort lautete wie folgt:
Sehr geehrter Herr Kreutzfeldt,
Die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz hat das Bündnis für Verbraucherbildung ins Leben gerufen, um gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbraucherorganisationen die Konsum- und Alltagskompetenzen in Schulen zu stärken. McDonald’s ist Förderer der Stiftung und unterstützt die Ziele des Bündnisses ausdrücklich. Das Unternehmen möchte damit einen Beitrag als verantwortungsvolles Unternehmen der Lebensmittelindustrie für die Gesellschaft leisten.
Dabei orientieren wir uns am Leitbild des mündigen Verbrauchers, der ein Recht auf umfassende Informationen zu den von ihm konsumierten Produkten hat. Dies leben wir auch seit Jahren in der Restaurantkommunikation und informieren unsere Gäste über Nährwerte, Zutaten unsere Produkte sowie deren Qualität und Herkunft.
Mit freundlichen Grüßen
Philipp Wachholz
Director Corporate Affairs
UnternehmenssprecherMcDonald`s Deutschland Inc.
Drygalski Allee 51
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Ich muss die taz abbestellen. Ich ertrage die Blödheit der anderen Leser nicht mehr.