von 12.08.2013

taz Hausblog

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Von Frauke Böger

 

Sie wacht über die Printzeitung. Und sie arbeitet im Online-Ressort. Sie ist Chefin vom Dienst. Sie sitzt genau an der Stelle, die Verlegern, Chefredaktionen und Geschäftsführern in diesen Zeiten ziemliche Kopfschmerzen bereiten: Wie aus gediegenen Printredaktionen schnelle Online-Inhalte bekommen? Wie mit Klicks Geld verdienen? Wie das Papier nicht vernachlässigen?

 

All diese Fragen interessieren sie nicht: Sie macht ihren Job. Sie vermittelt zwischen dem Schnellen und dem Langsamen. Sie macht den einen Stress, den anderen vermittelt sie Gelassenheit – und dann wieder umgekehrt. Sie verteilt Anzeigen und behält im Blick, was wichtig ist. Sie wird immer angerufen, wenn was ist. Immer. Und sie ruft zurück. Immer.

 

Mit einer bemerkenswert westfälischen Gelassenheit erklärt sie zum 300. Mal, wer jetzt für das Porträt auf der Seite 2 zuständig ist oder wann noch mal die Themen der Wochenendausgabe besprochen werden, während sie gleichzeitig den Syrienticker für taz.de fertig macht. Und um Punkt 10.30 Uhr isst sie immer eine Reiswaffel mit Milchschokoladenüberzug.

 

Sie ist nett. Verena Schneiders „nett“ bedeutet, sich die Laune nicht verderben zu lassen und nicht den Respekt vorm Menschen zu verlieren – was in Nachrichtenredaktionen beides viel zu häufig passiert. Ihr „nett“ ist Gold wert. Das bedeutet nicht, dass sie nicht auch mal schimpfen kann. Aber: „Wenn man nett sein kann, kann man ja auch nett sein.“

 

Sätze wie diese machen sie unersetzlich. Und ihre Hartnäckigkeit. „Der Text ist immer noch nicht da? Ich ruf da noch mal an.“ Und dann ruft sie noch mal an und macht dem Redakteur mit einer Stimme, die zwischen Kindergärtnerinnenton und Topmanagerinnenhaltung laviert, klar, dass es jetzt reicht mit Rumeiern. Sie will klare Abmachungen und Ergebnisse. Und genau das ist es, wovon Verleger, Chefredaktionen und Geschäftsführer nicht genug einstellen können in Zeiten wie diesen. Rumeiern machen andere. Verena Schneider macht da nicht mit. Zum Glück.

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