1. Miso, 2. Mikosch, 3. Bonbon, 4. Chibi, 5. Püppi, 6. Merlot, 7. Aura, 8. Paul, 9. Pebbels.
Merlot? Stimmt, Merlot kennen Sie schon. Zumindest als Spiegel-LeserIn. Das Wochenblatt erwähnte Merlot in seiner ebenso großen wie frauenvermeidenden Story über die kleine taz. Merlot, der Hund von taz-Redakteur K., gehört nun genau wie die acht anderen oben Genannten zu denen, die in den Neubau dürfen. So steht es in §2 (3) einer Betriebsvereinbarung, die Geschäftsführung und Betriebsrat ausgehandelt haben.
Eigentlich wollte die Geschäftsführung ein Haus ohne Getier. Neuhunde müssen nun tatsächlich draußen bleiben. Nur die bellenden neun, die schon länger haaren, dürfen das nach Protesten weiterhin. Aber nur wenn sie in einer Box verweilen (§3 (1/1)), auf den Wegen dorthin Leine und Maulkorb tragen (§3 (1/2)), versichert sind (§3 (2)), nicht gefüttert werden (§3 (4)) sowie Teeküchen (§3 (5)) und Café (§3 (6)) meiden.
Wau! Angesichts solcher Liebe zum Detail fragen selbst Bellohasser, wem man so ein Hundeleben zumuten möchte. Zum Glück ist das letzte Wort nicht gesprochen. Wegen erneuter Proteste von TierliebhaberInnen hier und TierhaarallergikerInnen dort will der Betriebsrat nachverhandeln.
Sie fragen sich, ob die bei der taz keine anderen Probleme haben? Doch! Etwa: Wer darf wegen Bestandsschutz auch im Neubau die Dusche nutzen, die dann für CafémitarbeiterInnen reserviert ist? Es gibt schon den Entwurf einer Liste: 1. der Rütti, 2. der Stefan …
Von GEREON ASMUTH, Leiter taz Eins
🐾 Nachtrag: Die Betriebsvereinbarung soll nach Einwänden und auf Basis von weiterem Feedback aus der Belegschaft noch einmal überarbeitet bzw. verhandelt werden.
Keine Hunde in der taz? Lesen Sie hier alle Teile der Debatte.
Unglaublich! Man meint, man sei in der Rubrik „Wahrheit“.
Überall geht der Trend hin zu Hunden im Büro, nur bei der taz nicht.
„Rrrrr, wauwau, harrrr, wuffwuff (4)“ – nur ein Beispiel für das Niveau der Berichterstattung über diesen Vorgang. Na ja, es geht ja „nur“ um Hunde, da kann man sich schon mal lustig machen.
Mehrmals wurde die Möglichkeit angesprochen, dass Raucher „zur Strafe“ (dass sie Raucher sind?) auf die Hunde aufpassen sollen. Im nächsten Artikel zum Thema Antidiskriminierung gehts dann wieder „ernsthaft“ – gegen andere natürlich.
Klar, „alles nur Spaß“. Nicht für die Hunde die zuhause bleiben müssen.
„taz“ sollte sich eine andere Abkürzung zulegen und die dazugehörige Grafik abschaffen.