von 12.04.2013

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

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Seit Tagen tobt ein unwürdiger Streit über die Zulassung von Journalisten für den am Mittwoch, 17. April, in München startenden Prozess gegen Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Helfer der rechtsextremen Terrorgruppe NSU. Nach wie vor ist unklar, ob türkischsprachige Medien verlässlich von diesem wichtigen Prozess berichten können – und das, obwohl acht der zehn Mordopfer des NSU türkische Wurzeln hatten. Die „taz“ hat sich deshalb entschieden, über das Gerichtsverfahren nicht nur in deutscher, sondern auch in türkischer Sprache zu berichten.
Unsere Texte werden so schnell wie möglich übersetzt und erscheinen dann auf  taz.de.

Update 15. April: Das Oberlandesgericht München hat jetzt den Prozessauftakt verschoben und wird die Akkreditierung der Pressevertreter neu starten. Wir hoffen, dass wir auch bei dieser zweiten Runde einen Platz ergattern können und werden in diesem Fall auch unsere Artikel auf Türkisch übersetzen.

„taz“ Çarşamba’dan itibaren NSU – davasÄyla ilgili türkçe haber vermeye başlÄyor

17 Nisan Çarşamba günü Münih’te başlayacak olan aşÄrÄ saÄcÄ terörist grubu NSU üyesi Beate Zschäpe ve ona yardÄm etmekle suçlanan dört kişinin davasÄnÄ izleyecek gazeteciler konusunda günlerdir yakÄşÄksÄz bir tartÄşma sürüyor. NSU cinayet kurbanlarÄnÄn sekizinin Türk asÄllÄ olmasÄna raÄmen, Türkçe yayÄn yapan medyanÄn dava hakkÄnda güvenilir haber verme olanaÄÄna sahip olup olmayacaÄÄ halen açÄklÄÄa kavuşamadÄ. „taz“ bu yüzden dava ile ilgili haberlerini sadece Almanca deÄil, Türkçe de yayÄnlamaya karar verdi. Haber metinlerimiz en kÄsa zamanda çevirilip www.taz.de sitesinden okunabilecek.
Son güncelleme 15 Nisan: Münih Eyalet Yüksek Mahkemesi dava başlangÄcÄnÄ erteleyip, basÄn mensuplarÄnÄn akreditasyonunu yeniden başlatacaÄÄnÄ bildirdi. Ümit ettiÄimiz gibi yine akredite olabilirsek davayla ilgili makaleleri Türkçe’ye çevirmeye devam etmeyi hedefliyoruz.

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https://blogs.taz.de/hausblog/nsu-prozess-%e2%80%9etaz%e2%80%9c-berichtet-ab-mittwoch-auf-turkisch/

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kommentare

  • …und ist es denn nicht egal, wo Mensch_In aus dem Ei geschlüpft ist?
    Warum sollte man dann irgendwelchen Wurzeln und der Stammeszugehörigkeit des Opas noch eine Bedeutung zumessen?
    Angeblich zählt für links doch nur die Lebensrealtät und „Blut und Boden“ als zugehörigkeitsdefinierende Ideologie ist nazi.

    Jaja, seit Orwells Farm der Tiere wissen wir, dass nicht alle Tierchen gleich sind, die Schweinchen sind gleicher.

  • Welche Nationalität hatten die Opfer? Wieviele davon hatten die deutsche Staatsbürgerschaft? Warum interessiert sich die Türkei, wenn in Deutschland Deutsche Neonazis deutsche Staatsbürger ermorden?

  • Brian: Bei uns in der Redaktion können einige Mitarbeiter Türkisch, aber so weit ich weiß niemand Griechisch. Vielleicht findet sich ja hier jemand, der die Artikel auch auf Griechisch übersetzen kann. Das fände ich klasse!

  • Und was ist mit griechisch? „Theodoros Boulgarides, Mitinhaber eines Schlüsseldienstes, wurde am 15. Juni 2005 in seinem Geschäft in München-Westend erschossen. Er war Grieche, 41 Jahre alt und hinterließ eine Frau und zwei Töchter.“

  • Peter, vielen Dank für deine Nachricht. Aber ich versuche die deutsche Sprache möglichst korrekt zu lernen. Ich, seit sieben Monaten in Deutschland lebender Türkischlehrer, will dass Türkisch auch korrekt geschrieben und gesprochen wird.

  • Macht doch aus der taz gleich eine türkischsprachige Zeitung.

    Vielleicht eine rettende Methode in der Zeit des Zeitungssterbens? Schließlich wächst der ohnehin hofierte türkischstämmige Bevölkerungsanteil ja stetig..

  • Ich finde diese Idee wunderbar! Es ist ein gutes Zeichen der Solidarität und zeigt, dass Journalisten mit Weitblick sich ein bisschen mehr engagieren für die „Anderen“ und so die Medienlandschaft bereichern.
    Ich bin selbst türkisch-stämmige Deutsche und habe die TAZ als Startseite eingestellt – sie ist immer wieder erfrischend und hat Nachrichten, die in den Standardblättern oft gar nicht erwähnt werden. Daher ist sie sicherlich für Migranten sehr interessant.
    Ich verfolge gerade die Berichte zum NSU Prozess sehr intensiv. Es geht natürlich um die Frage der Gerechtigkeit und des „gerecht behandelt werdens“, diese Frage fängt schon bei der Platzvergabe der Medien an.
    Ich freue mich, Ihre türkischen Berichte zu lesen, auch wenn es nun eine Entscheidung des Verfassungsgerichtes gibt.

    Ob nun die türkische Flagge im Arikel vorkommt oder es ein paar kleine Rechtschreibfehler gibt…ist aus meiner Sicht nicht wichtig.

    Zum Einwurf von Frau Byrant kann ich nur sagen: wir können alle gut lesen und die Vielfalt bereichert unser Leben. Es wäre schön wenn alle Menschen eine Fremdsprache perfekt beherrschen würden. Meine Erfahrungen über Fremdsprachenkenntnisse in Deutschland bzw. von Deutschen im Ausland will ich hier nicht ausbreiten. Allerdings ist der Umgang mit diesen im Ausland ein anderer. Also bitte nicht so gehässig sein und sich einfach mal beim türkischen Nachbarn zum Tee einladen – da kann man die Gastfreundschaft, die türkische Kultur und die Lesekunst mal anders kennen lernen :)

  • Der türkisch geschriebene Text beinhaltet Rechtschreibfehler. Korrigierter Form ist unten angegeben:

    „17 Nisan ÇarÅŸamba günü Münih’de baÅŸlayacak olan aşırı saÄŸcı NSU terörist gurubundan Beate Zschäpe ve ona yardımcılıkla suçlanan dört kiÅŸinin davasını izleyecek olan gazeteciler konusunda günlerdir haksız bir kavga sürüyor.

    NSU cinayetleri kurbanlarının sekizinin Türk kökenli olmasına raÄŸmen, Türkçe yayın yapan medyanın dava hakkında güvenilir haber verme olanağına sahip olup olmayacağı halen açıklığa kavuÅŸamadı. „taz“ bu yüzden dava ile ilgili haberlerini sadece Almanca deÄŸil Türkçe de yayınlamaya karar verdi. Bizim haber metinlerimiz en kısa zamanda tercüme edilip http://www.taz.de sitesinden okunabilecek.“

  • Jürgen Matoni: Karin Bryant staunte darüber, dass die taz in der Türkei so eine großer Leserschaft hat. Ich erläuterte ihr, dass die Artikel nicht in der gedruckten Ausgabe erscheinen, sondern online, und dass man von überall auf der Welt auf das Internet zugreifen kann.

    Die Vergrößerung unserer Reichweite steht nicht im Vordergrund. Wir entschieden uns zur Veröffentlichung der Artikel auf Türkisch, weil wir ein besonderes Interesse von türkischlesenden Menschen an der Berichterstattung über den Prozess vermuten, weil wir eine solche Berichterstattung wichtig finden und weil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Blogbeitrags am Freitagnachmittag noch keine Journalisten von türkischsprachigen Medien einen festen Platz im Verhandlungssaal hatten.

  • Sebastian Heiser: In diesem Falle, wenn es um Reichweite gehen würde, wäre doch wohl Chinesisch angesagt oder zumindest Englisch. Ansonsten ist es nur ein politischer Kotau.

  • Ich bin erstaunlich dass die TAZ in der Türkei so eine große Leserschaft hat,oder können viele in D lebende Türken etwa deutsche Zeitschriften nicht lesen?

  • „Nach wie vor ist unklar, ob türkischsprachige Medien verlässlich von diesem wichtigen Prozess berichten können“

    – ich musste kurz schmunzeln, das kann man naemlich sehr leicht falsch verstehen.
    Ach ja, warum nicht auch auf Griechisch?

  • Der ganze Streit wäre wohl gar nicht entstanden, wenn die öffentlichen Anstalten, die wohl auch unter den akkreditierten
    Medien mit Sitzplatz sind, ein türkischsprachiges Radio- und Fernsehprogramm betreiben würden.

  • Hmm, dass die taz auf Türkisch berichtet, finde ich gut. Türkischsprachige Berichterstattung mit einer Staatsflagge zu illustrieren, halte ich für falsch – wie überhaupt, Nationalflaggen als Symbole für Sprachen zu verwenden.

    Türkisch ist mindestens noch im Kosovo und in Zypern – auch im griechischen Teil – Amtsprache, in der Türkischen Republik Nordzypern sowieso; laut Wikipedia auch regional in Rumänien und Mazedonien. In der Türkei wiederum ist die türkische Sprache für viele türkische Staatsbürger (zumindest für viele ältere) gar nicht erste Muttersprache – wenn auch deren Muttersprachen, etwa Kurmandschi, Zazaki, Lasisch, nicht als Amtssprachen anerkannt sein mögen.

    Wer das kleinkariert findet, sollte sich mal überlegen, wie deutschsprachige Österreicher, Schweizer oder Belgier es finden, ihre Muttersprache immer wieder mit der Flagge der BRD symbolisiert zu finden. (Bei Englisch und vielen anderen Sprachen ist die Zuordnung von Flaggen zu Sprachen nicht weniger problematisch – leider machen’s selbst Wörterbuchverlage.)

    Im Übrigen ist ja auch Eure türkischsprachige Berichterstattung Ausdruck der Tatsache, dass die türkische Sprache nicht nur zur Türkei gehört.

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