In diesen Tagen scheint die Sonne wieder länger und stärker auf das neue taz-Gebäude. Das ist nicht nur deswegen schön, weil das Kaffeetrinken auf den zwei großen Dachterrassen unter den wärmenden Strahlen noch angenehmer ist. Die Sonne wirkt sich auch unmittelbar auf die Stromrechnung der taz aus. Denn seit dem Umzug gibt es erneuerbare Energien nicht mehr nur als Thema in der taz, sondern auch ganz real auf der taz: Auf der höher gelegenen Hälfte des Dachs, die nicht als Terrasse genutzt wird, befinden sich 86 Solarmodule.
Mit ihrer Spitzenleistung von 29 Kilowatt werden die mit flacher Neigung nach Ost und West ausgerichteten Fotovoltaik-Module pro Jahr laut Prognose rund 27.000 Kilowattstunden Strom produzieren. Diese werden nicht ins Netz eingespeist, sondern komplett im taz-Gebäude selbst verbraucht.
Das führt dazu, dass die Anlage extrem wirtschaftlich arbeitet: Die Investition von rund 45.000 Euro wird sich schon nach etwa 10 Jahren amortisiert haben; die Lebensdauer von Fotovoltaik-Anlagen wird auf 25 Jahre geschätzt.
Von einer Selbstversorgung ist die taz trotz der neuen Solaranlage aber weit entfernt: Der selbst produzierte Strom macht nur rund 5 Prozent des Gesamtverbrauchs im neuen Gebäude aus. Der Rest wird künftig – ebenfalls komplett aus erneuerbaren Energien – von den Elektrizitätswerken Schönau geliefert. Indirekt dient der Strom übrigens auch dazu, das Haus zu heizen – denn das geschieht überwiegend mit der Abwärme von Servern und Kühlräumen der taz-Kantine.
Von MALTE KREUTZFELDT, Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Ist der Stromverbrauch im neuen Haus eigentlich kleiner als im alten Haus (inklusive angemieteter Räume)?