Die PostlerInnen streiken, zahllose tazzen werden nicht zugestellt. Zeit für einen ernstes Wort mit dem Postvorstand und Nothilfe für unsere LeserInnen.
Lieber Vorstand der Deutschen Post AG,
wir erlauben uns an dieser Stelle besser kein Urteil darüber, warum Du einerseits die Dividende für deine Aktionäre erhöhst (mit 21% der Anteile gehört auch die bundeseigene KfW dazu). Andererseits aber zahllose (Paket-)ZustellerInnen in billigere Servicegesellschaften (neudeutsch: DHL Delivery GmbH) ausgliedern willst, um sie nicht nach Haustarifvertrag bezahlen zu müssen.
Dass die Gewerkschaften in der Deutschen Post AG nun in den Streik getreten sind, verstehen wir. Die Streiks sind wichtig, unabhängige Berichte darüber auch. Wie etwa die wunderbare Reportage von taz-Reporter Thomas Gerlach über drei Zustellerinnen aus dem Saarland.
Nur leider wird der Informationsfluss für jene 7060 taz-AbonnentInnen erheblich behindert, die ihre taz derzeit postalisch nur teilweise oder gar nicht mehr zugestellt bekommen.
Die Schuld daran (damit hier keine Mißverständnisse aufkommen), trägst ausschließlich Du, lieber Postvorstand.
Für unsere taz-AbonnentInnen haben wir in der Zweischenzeit eine Notlösung gefunden: Während des Poststreiks können sie die taz vom Tage ausnahmsweise kostenlos als ePaper lesen. Zu beziehen als Testausgabe über taz App für Android- oder Apple-Tablets oder auf taz.de/testausgabe.
Den Post-MitarbeiterInnen und GewerkschafterInnen wünschen wir Kraft und einen langen Atem für ihren Streik.
Und dir, lieber Postvorstand, möge dieser Streik gehörig die Bilanz verhageln.
Deine taz
Zum Thema schwerkriminelle Streikbrecher im Staatsauftrag
hier ein kurzer Auszug aus einem der vielen unbeantworteten Schreiben meinerseits an das Jobcenter:
„Betreff: Termin am 17.06.14
Sehr geehrte Frau …..,
ich bin in der Reflexion immer wieder erstaunt, wie selbstverständlich im Jobcenter aneinander vorbei geredet wird.
Ihre Frage, ob ich mir eine Tätigkeit als Fahrradkurier vorstellen könnte, hatte ich zwar nicht verneint, doch meine Bedenken geäussert, dass ich als 47-Jähriger mit Sicherheit keine 100km am Tag schaffe und so auch keine ordentliche Entlohnung erwarte. Sie erwiderten, dass es bei dem „Angebot“ nur um 20 bis 30 km am Tag geht. Ich habe Sie noch darauf hingewiesen, dass ich mich schon soweit mit der Materie beschäftigt hatte, doch offensichtlich haben Sie Ihr „Angebot“ noch nicht einmal selbst durchgelesen, denn dann wüssten Sie, dass es bei der Stelle eben nicht um einen Fahrradkurierdienst geht, sondern die Pin Mail AG dahintersteckt, also genau der Zustelldienst, der auch ihre Post zustellt und von ehemaligen Mitarbeitern beispielsweise auf kununu.com ausschliesslich negative Bewertungen(vorallem bezüglich des Lohns) erhielt. Aber das wäre ja zuviel verlangt, als dass sich die Vermittler von vorgeblichen „Jobangeboten“ wenigstens mal übers Internet sich über ihre tollen Partner kundig machen würden. Für einen derart schlecht beleumdeten Arbeitgeber eine einmonatige Probezeit für eine Nebenbeschäftigung(!!!) statt einer einmonatigen Probezahlung hinter dem Rücken der zu Vermittelnden auszuhandeln verstehe ich als das, was es ist, fortgesetzter Vertrauensbruch.“
Statt mit Antworten wurde ich seitdem mit weiteren derartigen „Angeboten“ belästigt, um eine rechtswidrige Sanktionsorgie einzuleiten. Zur Zeit bekomme ich gerade mal noch 119- Euro. Davon muss ich noch laufende Kosten für Strom u.ä. bezahlen, sodass ich mich von weniger als 20 Euro(!) im Monat seit drei Monaten „ernähre“. Dass das überhaupt nicht möglich ist, wissen auch die „Verantwortlichen“.
Es ist offensichtlich, dass das Jobcenter mit kriminellen Methoden Langzeitarbeitslose nicht nur über Jahrzehnte hinweg um jegliche Qualifizierungsmassnahmen betrügen können, sondern auch noch versuchen, die Opfer des Totalversagens als unbezahlte Streikbrecher zwangsweise zu rekrutieren.
Wer Menschen in dieser Form gezielt aushungert, der führt Krieg.