Nach fast fünf Jahren im Amt holt taz-Chefredakteurin Ines Pohl sich Verstärkung in die Chefredation. Ab 1. April wird Andreas Rüttenauer sie in gleichberechtigter Doppelspitze unterstützen. Der taz-Vorstand stimmte ihrem Vorschlag zu, auch die taz-Redaktion hat in einer Betriebsversammlung am gestrigen Abend der Personalentscheidung zugestimmt. Chefredaktion und Vorstand bedanken sich bei Reiner Metzger und Sabine am Orde, die der Chefredaktion als Stellvertretung angehörten.
Rüttenauer, 1968 in München geboren, begann ein Slawistik-Studium, war dann Kabarettist und lernte schließlich in einer Landkreisredaktion der Süddeutschen Zeitung das journalistische Handwerk. Er schreibt seit 2001 für die taz, seit 2006 ist er Redakteur im Sportressort. Rüttenauer initiierte mit der taz-Sportredaktion die vielbeachtete Verpixelung von Sponsoren-Logos auf Sport-Fotos und kandidierte 2012 für das DFB-Präsidium.
„Die taz ist heute als seriöses und hochprofessionelles Medium absolut konkurrenzfähig“, sagte Andreas Rüttenauer in seiner Vorstellung auf der Redaktionsversammlung, „ich wünsche mir für die Redaktion wieder mehr Verrücktheiten.“ Und: „Ich habe so viele intelligente, gut informierte, wissbegierige, aber auch verrückte und vor allem unabhängig denkende Menschen in der Redaktion kennengelernt. Mit denen muss es einfach gelingen, den Platz der taz in der deutschen Medienlandschaft zu sichern. Eine selbstbewusste Redaktion wie die der taz zu leiten, ist sicher keine leichte Aufgabe. Ich freue mich trotzdem darauf.“
„In einem komplexen Haus wie der taz spricht viel für ein Doppelpack an der Spitze. Ich freue mich sehr darauf, die anstehenden Aufgaben gemeinsam mit Andreas und der Redaktion anzugehen“, sagt Ines Pohl. „Die taz hat im gegenwärtigen Medienwandel eine sehr gute Ausgangsposition erreicht. Mit den zwei starken ChefredakteurInnen an der Spitze wird es gelingen, diese Position weiter zu stabilisieren und auszubauen“, sagt Geschäftsführer Kalle Ruch.