von 12.03.2011

taz Hausblog

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Von Paolo-Francesco Cercola, Teilnehmer am Workshop der taz Panter Stiftung

Die erste Sitzung ergab endviele gute Ideen, an den Haaren herbeigezogene Argumente und jede Menge Schwachsinn zum Thema Underground; aber der Reihe nach.

Wegen des riesigen Emailaufkommens vor dem eigentlichen Workshop musste erst einmal Ordnung ins Chaos gebracht werden. Erstes Problem war es, die wichtigen von den unwichtigen Themen zu trennen.

Zweites Problem war: jeder versuchte jedes seiner vorgeschlagenen Themen zu begründen und gleich inhaltlich mit der ganzen Gruppe herauszuarbeiten. Also gab es eine große Fülle an Pro-und-Contra-Diskussionen. Kurz vor der Eskalation wurde festgelegt, dass nur noch in der jeweiligen Gruppe inhaltlich diskutiert wird. Sonst wurde festgelegt, dass sich jemand zu einem der vielen E-Mail-Vorschlägen bekennen sollte. War dies der Fall, wurde dieser erst einmal auf die Liste der Themen geschrieben, ansonsten glücklicherweise restlos gestrichen.

Der Workshop zum Thema Underground teilt sich auf in die folgenden Gruppen und Unterpunkten:

Einleitung

Begriff: Underground + Titelbild!!!

Underground-Orte

Touristification: Berliner Underground Tourismus und warum er so beliebt ist?

Ort Cyberspace: Cyberunderground á la Wikileaks

Ubahnhöfe und die Unterwelten e.V.

Underground-Menschen

Illegale Immigranten

Sprayer und Tagger: in wie weit sie noch zum Underground gehören oder schon in Galerien hängen

DEY: selbstbestimmte Bands und Sänger fern von Tourbussen und Plattenverträgen

Underground-Medien:

Fokus: Underground-Journalisten

Afghanische Journalisten

Linksextremistische Journalisten

Auf dem Müll gelandet sind trotz allem jede Menge interessanter Themen: Etwa Underground der rechtsextremen Szene/Bands mit möglichen Insiderinformationen. Oder Pädophilie, Drogen- und Schwarzmarkt genauso wie die verdeckte Arbeit der Wirtschaftslobbys – unter Underground verstanden viele aber auch sehr Abwegiges. Nicht umgesetzt wird auch der Artikel über Lehrpläne und den Bildungsmainstream der Landespolitik, die die Geschichte Afrikas unbehandelt lässt. Zwar gibt es viele Schüler, die bei der deutschen Geschichte Lücken haben, aber vor allem die afrikanische Geschichte als Underground-Wissen zu bezeichnen, fand ich nicht nur am Thema vorbei gedacht.

Harter letzter Punkt: “4 Seiten, 300 Zeilen pro Seite“ – Zitat Thilo Knott in 5-facher Wiederholung bis zur Ekstase.

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https://blogs.taz.de/hausblog/redaktionssitzung_die_1-2/

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kommentare

  • Underground sollte hier eine Wissenvermittlung abseits eines curricularen standards abbilden. Underground also als Abgrenzung von (in diesem falle) staatlich vorgegebenen Inhalten. Ziel der Betrachtung wäre hier nicht afrikanische geschichte/literatur mit Ansage in den Underground zu verfrachten sondern, viel eher (als eines von vielen Beispielen) die Vermittlung von geschichtlichen Inhalten (oder die unterreichtliche Behandlung eines bestimmten Literatur Kanons, betsimmter Künstler, dem lernen bestimmter Sprachen)an staatlichen Schulen in Frage zu stellen. Denn wer auswählt und Prioritäten setzt der lässt auch unter den Tisch fallen. In welcher Weise das passiert und was es auslöst sollte Kern der Thematik sein.

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