Für ehemalige Nato-Ortskräfte ist Afghanistan lebensgefährlich. Die „Kabul Luftbrücke“ versucht, diese Menschen zu evakuieren, und die taz unterstützt die Aktivits:innen – mithilfe ihrer Leser:innen.
Im vergangenen Sommer mussten wir alle dabei zusehen, wie die Taliban in rasanter Geschwindikeit Afghanistan zurückeroberten und sich 20 Jahre gemeinsamer Anstrengungen von Afghan:innen und ihren internationalen Partner:innen für den Wiederaufbau in Staub auflösten. Chaotische Szenen spielten sich ab, unzählige Menschen versuchten verzweifelt, ihre Familie irgendwie in Sicherheit zu bringen. Für die wenigsten von ihnen hatte die eilig improvisierte Nato-Luftbrücke zur Evakuierung von „Ortstkräften“ einen Platz übrig. „Übrig“ blieben dafür verzweifelte Menschen, die auch jetzt noch um ihr Leben fürchten und nur eins wollen: weg von den Taliban.
Diesen Menschen versucht die private Initiative Kabul Luftbrücke beizustehen, in dem sie selbst Evakuierungen ermöglicht. Von Berlin aus organisieren sie sich, dabei helfen ihnen ihre Kontakte und Erfahrungen, denn viele der Aktivist:innen waren bereits in der Seenotrettung aktiv oder waren selbst Evakuierte. Mittlerweile konnten sie schon 1.000 Menschen aus Afghanistan rausholen. Allerdings: Der Bedarf ist um ein Vielfaches höher und Unterstützung dringend nötig. Hier kommt die taz ins Spiel.
Rettung vor der humanitären Katastrophe
Abo- und Geschenkpakete mit solidarischem Spendenanteil folgen in der taz einer langen Tradition. Zur Weihnachtssaison 2021 haben wir uns daher entschlossen, die Kabul Luftbrücke zu unterstützen, damit sie weiterhin Menschen vor der Gewalt der Taliban und der humanitären Katastrophe retten können.
Wir haben uns dafür ein besonderes Geschenkpaket ausgedacht. Es enthält einen Gutschein für ein taz-Abo, ein Gramm Safran aus Afghanistan vom Projekt Conflictfood und eine Spende in Höhe von 35 Euro an die Kabul Luftbrücke. Nun trudelten in den vergangenen Wochen immer mehr Bestellungen ein, was wir uns natürlich genauso gewünscht haben. Trotzdem hat selbst uns so viel Solidarität überrascht. Die Folge: Plötzlich war der Safran vergriffen.
So viel vorweg, jede Bestellung wird bedient. An allen Ecken und Enden geben Menschen ihr Bestes, so schnell wie möglich zu arbeiten. Trotzdem dauert es nun etwas länger, bis unser taz Shop auch den Safran auf die Reise schicken kann. Handarbeit braucht ihre Zeit: Der Safran wird abgewogen, abgefüllt und verpackt – und das in eigens dafür produzierte Boxen. In jeder Hinsicht kein Produkt von der Stange, das zu schenken auch nach Weihnachten noch genauso Freude bereiten wird.
Die gute Nachricht: Den Gutschein für das taz-Abo und die Spende können wir unabhängig vom Safran umsetzen und verschicken. Solidarität duldet keinen Aufschub, und jeder Euro unterstützt die Arbeit der Kabul Luftbrücke. Jede Bestellung hilft!
Von Malaika Rivuzumwami und Manuel Schubert
Ich bin nach wie vor überhaupt nicht einverstanden mit dem Abzug der ISAF-Militärs und dem Sieg der Taliban.
Mehrere andere Ethnien/ Stämme/ Volksgruppen werden von ihnen bedrängt, vertrieben, und von der Terrormafia „IS“ ausgebombt, um sie zu vernichten. Terror und Krieg wurden von den Taliban seit Jahren geführt. Die ISAF haben diese Angriffe versucht abzuwehren.
2012 äußerte Helga Trüpel die Sorge, wer wohl in die Lücke des Truppenabzugs vorstoßen würde.
20 Jahre mehr Unterstützung sind notwendig, um die bürgerrechtliche Nationenbildung, die auf halbem Wege war, voranzubringen.
So viele Afghanen, die sich hin und herüberlegen, ob sie bleiben oder flüchten: wer würde da das Datum setzen wollen?
Im Libanon gibt es eine Mehrheit gegen die Patronage-Klientel-Politik und gegen die Mafiagewalt. In Afghanistan könnte das auch bald eine Mehrheit werden.
Es ist schlicht kulturpessimistisch von Scholl-Latur und Trump Afghanistan abzuschreiben.
Wir müssen die Taliban und den Wahhabismus in Saudi-Arabien besiegen!