Allen Widrigkeiten zum Trotz hat das Jahr 2020 auch für positive Überraschungen gesorgt. Eine davon war und ist Belarus. Dort gehen seit Monaten Tausende auf die Straße, um freie Neuwahlen und damit ein Ende der autoritären Herrschaft von Präsident Alexander Lukaschenko zu erzwingen.
Die taz begleitet die Ereignisse auch mit der regelmäßig erscheinenden Online-Kolumne „Tagebuch aus Minsk“, von der es bereits fast 50 Folgen gibt. Die beiden Chronist*innen Janka Belarus und Olga Deksnis sind ehemalige Teilnehmer*innen eines Osteuropaworkshops der taz Panter Stiftung.
Janka Belarus, die im wirklichen Leben anders heißt, wies die Redaktion im Dezember auf das Schicksal des Kinderhospizes in Grodno hin. Aus Rache für das Engagement der Hospiz-Direktorin Olga Velitschko auf Seiten der Opposition macht das Regime auch vor todkranken Kindern nicht halt: So wurden ein Beatmungsgerät konfisziert und mehrere Gerichtsverfahren angestrengt.
Auch 2020 gab es positve Überraschungen
Unter dem Titel „Für die Kinder gibt sie nicht auf“ veröffentlichte die taz am 31.12.20 Jankas Beitrag über das Hospiz verbunden mit einem Aufruf, für die Einrichtung zu spenden.
Und siehe da: Nicht nur die hartnäckigen Belaruss*innen vollbringen kleine Wunder, sondern auch unsere Leser*innen: Bis jetzt sind 7075 Euro (Stand: 6. Januar) zusammen gekommen. Für dieses Zeichen der Solidarität mit den Verletzlichsten und das auch noch zum Orthodoxen Weihnachtsfest sei allen Spender*innen gedankt, von ganzem Herzen.
Von Barbara Oertel, Co-Leiterin der Auslandsredaktion der taz