vonBlogwart 06.06.2017

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Keinen Zentimeter höher – mit dem sechsten Stockwerk hat der taz-Neubau die Maximalhöhe für Nutzflächen erreicht. Dafür hält das Dach einige Überraschungen parat.

Etwas über ein halbes Jahr ist nun seit dem letzten „Bautagebuch“-Eintrag verstrichen. Genauso lange hat es gedauert, die fünf Etagen und das Erdgeschoss des Rohbaus zu errichten. Soeben ist die Decke über dem 5. OG und damit der Boden des sechsten und letzten Stockwerks betoniert worden. Einen weiteren Etagenboden wird es also nicht geben. Das ist auch gut so, denn alles, was darüber liegt, ragte als Nutzfläche für dauerhafte Arbeitsplätze über die Höhe hinaus, ab der die Sicherheitsbestimmungen für Hochhäuser gelten. Und das wäre wirtschaftlich nicht zu vertreten.

Ein bisschen höher wird das Gebäude trotzdem noch. Zumindest der dem Park zugewandte Nordflügel wird insgesamt sogar acht Stockwerke hoch. Dessen Kubatur soll nämlich dem Bebauungsplan gemäß der Höhenlinie des komplementär am nördlich dieses Parks gelegenen Bestandsgebäudes folgen. Damit soll städtebaulich eine Portalsituation gebildet werden. Man stelle sich vor: Flanierende nähern sich von Westen her diesem Teil der Friedrichstraße und betreten den Park, gesäumt von zwei massen- und höhengleichen Baukörpern.

Technische Apparaturen und phantastische Ausblicke

Unsere Architekten lösten das Problem, indem sie den Nordflügel des 6. OG als Doppelgeschoss vorsehen, in dessen Westhälfte Büroflächen auf der Ebene des 6.OG und darüber auf der Ebene des 7. OG die aufwändige adiabatische Kühlanlage sowie der Rechnerraum mit den Servern des EDV-Systems Platz finden. Im restlichen Bereich des Nordflügels soll in einem luftigen Raum mit der doppelten Raumhöhe eines Regelgeschosses das taz.gedächtnis inszeniert und ein Panorama geschaffen werden, in dem nicht nur taz-Mitarbeitende, sondern auch Besuchende aus einem wunderbaren Raum heraus einen phantastischen Blick auf die Stadt genießen können.

Der übrige Westteil der Etage ist für Büro- und Besprechungsräume vorgesehen, der Rest im Südflügel ist dann bereits begehbare Dachfläche. Eine weitere begeh- und bepflanzbare Dachfläche wird über den Büroflächen des 6. OG neben dem Technikteil des Nordflügels angelegt. Ganz oben auf der rund 500 qm großen Dachfläche des Nordflügels wird dann noch eine Photovoltaikanlage installiert, deren aus rund 30 kwp (Kilowatt peak) gewonnene Stromarbeit direkt im Gebäude verbraucht werden wird.

Während oben noch der Rohbau fertig gestellt wird, häkelt die Firma Dörnhöfer aus Kulmbach unten bereits an der Fassade. Und so verschwindet die beeindruckende Schrägstützenkonstruktion des Gebäudes erst einmal hinter einem profanen Baugerüst. Aber am Optimieren des Zeitplans ist auch mit ästhetischen Argumenten nicht zu rütteln. Rechtzeitig vor Ausbruch der Berliner Schulferien wird am 14.7.17 das Richtfest für die Handwerker stattfinden. Man munkelt, in Paris gebe es dazu ein riesiges Feuerwerk. Wir nehmen das in aller Bescheidenheit zur Kenntnis. Und wenn dann noch alles gut geht beim Innenausbau, ziehen wir in einem Jahr um.

ANDREAS BULL, Geschäftsführer der taz, beaufsichtigt den Fortgang der Bauarbeiten am taz.neubau.

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