vonBlogwart 23.12.2016

taz Hausblog

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Die Bauarbeiten für das neue Haus der taz gehen nun gut voran. Endlich, möchte man sagen.

Gerade noch rechtzeitig zum Jahresende bekommt die Decke über dem Erdgeschoss des taz.neubau ihre Betonfüllung. Statiker und Prüfingenieur haben die letzten Details zu den Kopfbolzen auf den Stahleinbauteilen geklärt, Beton, Pumpe und Personal ist zu einem letzten Einsatz in diesem Jahr geordert. Die Schrägstützen für das Errichten der ersten Etage sind bereits geliefert. Sie lagern im künftigen Hof hinter dem Kran und können Anfang 2017 montiert werden. Es geht voran.

Das Jahr 2016 verlief am Bau nicht immer reibungslos. Das war einerseits auch ganz recht so, denn die rund 100 Atlaspfähle, auf denen der taz.neubau im torfigen Erdreich sicher stehen soll, benötigen den richtigen Reibungskoeffizienten im teilweise 20 Meter unter Geländeoberkante befindlichen Grund, damit sie später nicht wackeln. Andererseits waren zuvor Befestigungen und Gründungen, die an dieser Stelle von mehreren Generationen städtischer Ansiedlungen hinterlassen worden waren, Stück für Stück, Pfahl für Pfahl auszuräumen. Und das möglichst erschütterungsfrei, denn immerhin verläuft die Trasse der U-Bahn-Linie 6 nur wenige Meter westlich unter der Friedrichstraße. Fünf Monate länger als geplant wurde schließlich zum Herrichten der Baugrube gebraucht. Der Einzugstermin ist jetzt für Mai 2018 vorgesehen.

In der Zwischenzeit haben sich die Verlagsabteilungen und Ressorts der Redaktion näher mit den Zonen und Funktionen der geplanten neuen Flächen beschäftigt. Die befreundete Architektin Ulrike Lickert, die bereits den Architektenwettbewerb für den taz.neubau betreute, konnte gewonnen werden, Bereich für Bereich mit den Teams durchzuchecken, Möbel zu zeichnen, auszuschneiden, neu zu ordnen, Lüftungsflügel und Balkontüren zu verschieben, bis für jede Schnittstelle eine gemeinsame Lösung gefunden war. Letzter Schliff an die Planungen für die Barrierefreiheit der öffentlich zugänglichen Bereiche (obligatorische Vorschrift nach DIN) und der „privaten“ Büroetagen wurde mit Hilfe der äußerst kompetenten Architektin und Raumberaterin Ulrike Rau hier aus Berlin angelegt. Dabei haben wir viel gelernt über angemessene Hilfen für Menschen mit motorischen und sensorischen Einschränkungen. Es geht um Kontraste, Orientierungshilfen, Schalterpositionen, Handläufe und vieles mehr.

Mittlerweile konnten auch für weitere wichtige Gewerke Ausschreibungen erfolgreich platziert werden. Es gab immer genug Bewerbungen, um die aus unserer Sicht günstigsten Auftragnehmer aus mehreren Angeboten auswählen zu können. Da waren wir uns keineswegs sicher, angesichts des vor allem in Berlin unübersehbaren Baubooms. Doch die Aussicht, für die taz an diesem attraktiven Bauprojekt mitwirken zu können, scheint sich vorteilhaft für uns auszuwirken. Der Vertrag für die Fassade mit allen Fenstern und der einzigartigen Stahlnetzkonstruktion mit den umlaufenden Balkonen ist unterzeichnet, eine 60 Quadratmeter große Fassadenkonstruktion, die alle wichtigen Details der Struktur enthält, ist zu Anschauungs- und Prüfzwecken bereits errichtet.

Auch zu den Gewerken der technischen Gebäudeausrüstung, Heizungs- und Kälte- und Lüftungsanlage, Elektrik, Informationstechnik und Sanitäranlagen sind schon einzelne Aufträge erteilt, zu anderen gibt es derzeit Verhandlungen zu den eingegangenen Angeboten. Insgesamt liegen wir hinsichtlich der Kosten, die sich aus den tatsächlichen Marktpreisen der Verträge und Angebote summieren, im Bereich des geplanten Budgets. Zum Jahresende eine durchaus gute Nachricht.

ANDREAS BULL, Geschäftsführer der taz, beaufsichtigt den Fortgang der Bauarbeiten am taz.neubau.

Titelbild: Screenshot der Neubau-Webcam

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