Wir brauchen keine Imagefilme! (Oder doch?)*
Seit 1979 erscheint die taz als gedruckte Zeitung und seit 1995 auch täglich im Internet. Doch erst 1997 wurde aus dem bloßen “Zeitung ins Internet stellen” eine eigenständige Redaktion mit eigenen Inhalten. Heute sind die gedruckte taz und taz.de zwei Medien derselben Zeitung, die auch räumlich kaum noch etwas trennt.
Mit dem kommenden neuen Redaktionssystem werden Papier und Online noch enger zusammenrücken. Grund genug zu schauen, wer diese Leute sind, die da täglich und fast rund um die Uhr “taz machen”…
[vimeo]https://vimeo.com/127883770[/vimeo]
*Unsere taz-Kommune würde dem wohl zustimmen: Wir brauchen keine Imagefilmchen und wir sollten auch gar nicht erst damit anfangen. taz, was soll das?!
Unsere GenossInnen (also unsere Finanziers) wiederum sahen die Sache ganz anders: Sie mochten das Video und drückten ihre Begeisterung aus.
In der Redaktion rief der Videofilm indes gespaltene Reaktionen hervor. Neben mancherlei Lob wurde vor allem die zahlenmäßige Dominanz männlicher Protagonisten bemängelt.
Die Autoren des Films begründen dies mit schlichten Zahlen: Die Ressortleitung der Seite-Eins-Redaktion besteht aus zwei Männern, das Online-Ressort wird von einer gemischten Doppelspitze geführt. Um das Spannungsfeld zwischen diesen beiden zentralen Ressorts ging es jedoch im Film. Entsprechend war es unvermeidlich, dieses Geschlechterverhältnis von 3:1 abzubilden.
Was sagt uns das nun? Sollte es die taz bei diesem einen Imagefilm belassen und die Produktion dieser Art Videos zukünftig unterlassen? Müssen derlei Filmprojekte zukünftig in der Redaktionskonferenz vorab diskutiert werden? Oder dürfen nur noch jene Ressorts ins Bild kommen, die wenigstens eine gemischte Doppelspitze haben?
Vielleicht sollten sich der nächste taz-Imagefilm ausschließlich um ein Thema drehen: Streit.