Als Ines Pohl am Ende das Publikum im taz-Café per „Applaus-Ometer“ wer das TV-Duell gewonnen habe, rührte sich bei Angela Merkel kein Mucks – bei „Stefan Raab ?“ aber jubelte der ganze Saal. Und tatsächlich hatte der Pro7-„Unterhaltungs“Moderator seine journalistischen Kollegen Will, Illner undf Kloeppel mit besseren und direkteren Fragen in den Schatten gestellt – wie etwa gleich zum Eingang mit der an die Kanzlerin, ob beim Ausfüllen des Wahl-O-Mats bei ihr am Ende tatsächlich CDU rauskäme.
Im taz-Haus war der relativ kurzfristig eingebrachte Vorschlag, im Café ein Public Viewing der Merkel/Steinbrück-Debatte zu veranstalten, eher auf Skespis gestossen: „Ist doch öde.“ – „Wenn interessiert das denn?“ – „Da kommt doch keiner“. Um so überraschender war dann der überwältigende Zulauf: schon kurz nach 18.00 Uhr waren die meisten Sitzplätze besetzt, um 20.00 gab es schon kaum einen Stehplatz mehr und als es um 20.30 losging war selbst der Bürgersteig vor dem Café überfüllt. Und die Stimmung war während der gesamten Sendung, die auf der Großbildleinwand gezeigt wurde, neben der auf einem separaten Bildschirm der Liveticker der taz-Reporter lief, bestens. So bescherte das Kanzlerduell, das inhaltlich wenig Neues brachte und auch kein wirklicher Schlagabtausch war, zumindest den Gästen des taz-Cafés einen unterhaltsamen Abend.