Zukünftig werden Sie die taz häufiger im Radio hören. Unser Autor Christian Jakob beschäftigt sich seit Jahren mit den Migrationsbewegungen weltweit, sein besonderes Augenmerk gilt dabei den europäischen Einmischungen und Einflussnahmen in und auf die Grenzpolitik afrikanischer Staaten. Für das Radiofeature „Unsere fremden Grenzen“, das rbbKultur am Mittwoch, 16.12. um 19 Uhr ausstrahlt, ist Jakob nach Nigeria, Niger und Togo gereist.
Niger ist das ärmste Land der Welt, aber es leistet sich eine Nationalpolizei, eine Gendarmerie, eine Nationalgarde und eine Armee. Die Europäische Union hat dort mit Geld aus Deutschland noch eine zusätzliche Polizei aufgebaut. Sie soll vor allem die Regionen an Nigers Grenzen kontrollieren, in denen Menschen in Richtung Libyen und letztlich Europa unterwegs sind. Das ist Teil einer Strategie, mit der Europa Grenzen in Afrika so unpassierbar wie möglich machen will.
Christian Jakob beschreibt die neue Grenzeinheit. Er hat junge Männer getroffen, die von einem Leben in Deutschland träumen. Er beschreibt, wie diese Träume mit der europäischen Grenzschutzmission kollidieren.
Die EU will Grenzen in Afrika so unpassierbar wie möglich machen
Leser*innen der taz können mehr zu diesem Thema am 16.12.20 in ihrer Zeitung und auf taz.de in einer eigenen Reportage lesen.
„Um die Menschen vom Weg über’s Mittelmeer abzuhalten, mischt Europa kräftig beim Aufbau von Grenzregimen in afrikanischen Staaten mit“, sagt taz-Chefredakteurin Barbara Junge. „Im Rahmen einer Kooperation von rbbKultur und taz gelingt es unserem Kollegen Christian Jakob zu zeigen, was man sich unter dem vornehmen Begriff der Entwicklungshilfe also wirklich vorstellen muss.“
Nach dem Feature „Wir waren wie Brüder“ über die 90er Jahre in Ostdeutschland ist dies bereits die zweite Zusammenarbeit von taz und rbbKultur. Beide Redaktionen möchten diese Kooperation gern fortsetzen.
„Die Zusammenarbeit mit der taz ist ein grosser Gewinn“
„Für mich ist die Zusammenarbeit mit der taz ein grosser Gewinn“, sagt Mareike Maage. Sie ist bei rbbKultur für die Features verantwortlich. „So unterschiedlich die Stücke sind, die wir bisher gemeinsam realisiert haben, so hat das KnowHow der Autoren und die Geschichten, die sie mitgebracht haben, die Entwicklung in beiden Fällen spannend und angenehm gemacht.“ Maage freut sich auf eine Fortsetzung dieser Zusammenarbeit.
Taz-Chefin Barbara Junge sagt: „Man sieht auch an dieser crossmedialen Geschichte wieder: Die Kooperation ist ein vielversprechendes Projekt für die taz. Auf diese Weise bringen wir die Stärken zweier Medienhäuser zusammen und können unseren Zuhörer.innen wie Leser.innen eine mehrdimensionale Erfahrung der Geschichten bieten.“
Die Sendung „Unsere fremden Grenzen. Europas Türsteher am Rande der Sahara“ läuft am Mittwoch, 16.12.20 um 19 Uhr auf rbbKultur. Sie wird am Sonnabend, 19.12.20 um 14 Uhr wiederholt. Wenn Sie die Radio-Sendung am Mittwoch verpassen, können Sie sie auf rbbKultur und in der ARD Audiothek nachhören. Ebenfalls am 16.12.20 strahlt der MDR das Radiofeature aus, dort läuft das Stück um 22 Uhr.
FEATURE „Unsere fremden Grenzen“
Von Daniel Schulz, taz-Redakteur und Co-Leiter des Ressorts Reportage und Recherche