vonhausblog 25.09.2015

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Jetzt haben die US-Behörden bei VW zugeschlagen. Doch hinter den schöngefärbten PKW-Abgaswerten steckt Methode – darüber berichteten wir schon vor einem Jahr.

VW frisiert die Abgaswerte seiner Diesel-PKWs per Mikrochip, die US-Aufsichtsbehörden sind wenig amüsiert und ermitteln. Dem Volkswagen-Konzern stehen mutmaßlich Strafen in Milliardenhöhe ins Haus, von zivilrechtlichen Klagen ganz abgesehen.

taz-Autor Jost Maurin recherchierte bereits vor über einem Jahr zu den fragwürdigen Methoden, mit denen die Automobilkonzerne in Europa ihre Abgaswerte be- oder wohl eher schönrechnen. Und dies, so streicht es unser Autor in seiner Reportage in der taz. am Wochenende vom 4. Oktober 2014 deutlich heraus, mit dem Wissen der EU.

In Brüssel ist genau bekannt wie es (nicht nur) deutschen Herstellern gelingt, einen zwei Tonnen schweren Oberklasse-Wagen zum Vorzeigemodell in Sachen Abgasemission umzurubeln.

So berichtet Maurin in seinem Text etwa über die Testmethoden am Daimler-Prüfstand in Sindelfingen:

Von null auf 50 Kilometer pro Stunde braucht Daimler-Betriebsingenieur Alexander Sauer ganze 26 Sekunden – viel mehr als die beworbenen zehn Sekunden im Prospekt. Nie fährt Sauer schneller als 120 Stundenkilometer, Radio und Klimaanlage sind immer aus. Man könnte denken, Sauer sei entweder einer dieser zögerlich dahintuckernden Rentner, die die Straße blockieren. Oder ein ziemlich konsequenter Spritsparer. Jedenfalls kein gewöhnlicher Autofahrer. Und genau das ist das Problem. (…) Die Bedingungen, unter denen Sauer hier fährt, sind so unrealistisch, dass die Messwerte meist niedriger sind als draußen auf der Straße.

Lesen Sie mehr darüber, wie die Automobilkonzerne davan profitieren, dass sich die EU und die Mitgliedsstaaten nicht auf strengere, realitätsnahe Abgastests einigen können. Und wie sich das auf unsere Umwelt und Gesundheit auswirkt.

 

Titelbild: dpa

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https://blogs.taz.de/hausblog/vw-abgasskandal-da-war-doch-was/

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kommentare

  • @ Frank Passau, derzeit unterster Kommentar:

    Im Gegenteil: schöner Sinn! Bei höheren Autopreisen würden hoffentlich weniger Autos gekauft und dann wären insgesamt weniger von den Stinkern weltweit unterwegs. Das wäre erfreulich!

  • Die Autohersteller werden wohl weiterhin keine besseren Motoren bauen sondern nur dazu übergehen die Abgasluft mit Frischluft zu verdünnen. Dann kommt zwar nicht weniger Dreck zum Auspuff raus, aber es hat trotzdem eine niedrigere Konzentration. Dann ist ja wieder alles Prima, oder?

    • So macht es GM.
      Ob dem Kunden Schaden entstanden ist, wage ich zu bezweifeln, den mit dem VW Beschiss, spart er sich die teure Harnstofflösung wie bei Mercedes und BMW und hat mehr Leistung und weniger Verbrauch, also eher kein Schaden.
      Und auch keine 180 Toten, wie ebenfalls bei GM mit den defekten Zündschlössern.
      Was ist besser, NOX (Diesel) oder doppelt soviel Verbrauch und CO2 (Benzin).
      Wer für die Umwelt was tun will, muß Fahrrad fahren und dann möglichst mit Salatoel an der Kette.
      Ich habe kürzlich einen Audi R8 Hochglanzprospekt durchgeblättert.
      Hey, echt geil.
      Habe ihn aber wieder zurückgelegt, wegen der Umwelt,denn Verbrennen im Kamin ist auch scheiße und Holz? Ja Feinstaub.
      Hätte mich schon längst erschossen, möchte aber die Waffenindustrie auch nicht unterstützen.

  • Was für einen Aufregung? Beim TÜV muß das Auto auch NUR am Tag der Prüfung ok sein. Hätten diese Prüfer ein mobiles Prüfgerät benutzt, dann wäre denen schon Jahre früher aufgefallen, daß es in unterschiedlichen Betriebszuständen unterschiedliche Werte gibt! Problem bei der Geschichte ist nur, daß ein fester Prüfstand für alle Probanten die GLEICHEN Bedingungen simulieren kann. Eine Probefahrt im wahren Leben kann sehr verschieden sein zwischen Alpen und Ostsee. Daher würde ich diese PRÜFMETHODEN auch anzweifeln! Dann könnten Verkäufer auf der Gefällestrecke und Kunden an der Bergfahrt zur Zugspitze testen?

  • Sehr gut!

    Ich vermute, dass die aktuelle Empörung über schön gerechnete Abgaswerte für eines gut ist: für die Umwelt. Denn ich kann mir kaum vorstellen, dass nicht bald weitere Autohersteller mit getunten Werten auffliegen werden. In der Konsequenz werden sich Autos mit auf der Straße in der Praxis getesteten besseren Abgaswerten besser verkaufen. Die Schummel-Hersteller werden wohl oder übel mehr Geld in umweltfreundlichere Modelle investieren müssen. Na wenn das keine gute Nachricht ist.

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