von 09.08.2011

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In der taz hatte Ute Scheub in einem Kommentar unter anderem geschrieben:

Warum aber hat ausgerechnet Norwegen einen solchen „Kreuzritter“ hervorgebracht? Norwegen hat seit den Wikingern keinen Krieg mehr begonnen und die skandinavische Gleichstellungspolitik gilt eigentlich als das beste Heilmittel gegen Männlichkeitswahn und Heldenkriegertum. Aber anscheinend schützt auch sie nicht vor individuellen Pathologien. Offenbar sah sich Breivik gerade in dieser vergleichsweise egalitären Gesellschaft mit seinen Gewalt- und Unterwerfungsfantasien so isoliert, dass er zum einsamen Killer wurde.

Dazu schreibt Lutz Arnold aus Bad Mergentheim:

Sehr geehrte Frau Scheub, wenn man in Ihrem Artikel statt „Breivik“ „katholische Kirche“ oder „SPD-Mitglied Sarrazin“ oder „fundamentalistischer Muslim“ einsetzt, passt’s auch. Zum Beispiel in dem Satz: „Scheidung, Abtreibung, Pille, Homosexuelle – all das ist für Breivik nicht tolerierbar“. Offenbar sah sich Breivik doch nicht so isoliert, wie Sie in Ihrem Schlusssatz „Offenbar sah sich Breivik gerade in dieser vergleichsweise egalitären Gesellschaft mit seinen Gewalt- und Unterwerfungsfantasien so isoliert, dass er zum einsamen Killer wurde“ schreiben. Ich empfehle Richard Dawkins Buch „Der Gotteswahn“ als Pflichtlektüre.

Darauf antwortet Ute Scheub:

Sehr geehrter Herr Lutz Arnold, danke für Ihren Kommentar. Keine Frage, es gibt bei den verschiedenen Glaubensgemeinschaften viele höchst intolerante Menschen. Und ich habe ja selbst darauf hingewiesen, dass der Osloer Attentäter ganze Textabsätze von christlichen Fundamentalisten und Islamhassern in sein Manifest übernommen hat, seine Überzeugungen also nicht isoliert im Raum standen. Aber es gibt ja wohl einen wichtigen Unterschied zwischen Denken und Handeln – in diesem Falle mörderischem Handeln. Wer so wahllos Menschen abknallt, der hat jede menschliche und empathische Verbindung zu ihnen verloren oder gekappt – und das spricht für eine tiefe soziale Isolierung des Täters. Freundlichst, Ute Scheub

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https://blogs.taz.de/hausblog/war-anders-behring-breivik-ein-isolierter-einzeltaeter/

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kommentare

  • @Lydia Lipowski
    Hmmm … hab mich bei islam.de mal etwas umgesehen. Ich finde da weder Homophobie noch Frauenfeindlichkeit noch faschistoide Denkstrukturen noch sonst irgend etwas, dass Sie dort verorten.
    Ganz im Gegensatz übrigens zu diversen Rechtspopulistischen Blogs, wo man keine 5 Minuten benötigt, um faschistoide Denkstrukturen zu finden.
    Können sie mal ein paar Beispiele nennen?

  • Der Islam gibt es nicht. Es gibt aber islamische Vereinigungen wie der Zentralrat der Muslime (siehe dazu http://www.islam.de), der glasklare frauenfeindliche, homophobe, faschistoide, totalitäre Denkstrukturen auf Grundlage einer islamistischen Ideologie verbreitet. Würde die Presse die Denkstrukturen islamischer Organisationen korrekt wiedergeben, dann gäbe es auch keine Rechtspopulisten.

  • „Ausreissser“ gibt es immer. Das ist statistisch hochwahrscheinlich. Politik ist wesentlich kollektiv, Massenverwaltung, und damit statistisch (Statistik kommt von Staat). Das ist die realtistischste Leseart von „Einzeltäter“.
    Der motivredne,unterrfütterdne „selbstverleugende“ rechstradiakle Machtdiskurs bringt es allerdings international vernetzt doch auf eine solide stabile Existenz, leider.

    Positive „Ausreisser“ aus Norweegn sind der geniale Mathematiker Henrik Abel und der Dramatiker Henrik Ibsen.
    Leider in Norwegen auch nur „Einezltäter“, obwohl viele Mathematiker und Dramatiker von Weltgeltung gibt, mit denen die in Verbindung standen.

    So ist die reale Normalverteilung im Normalismsus.

  • Wie ich es erwartet habe werden diese wahnsinnigen Untaten eines, singulären Einzeltäters mit einem pathologischen Charakter, auf demagogische Weise ausgebeutet, als ein angeblicher Hinweise ob einer vermeintlichen Diskriminierung und Feindseligkeit gegenüber Muselmanen. Die staatskirchenrechtliche Privilegierung, die Schönfärbung durch islamophile Kräfte in Parteien, Medien, Justizapparat, Bildungssystem und Integrationsindustrie der islamischen Herrschaftskultur, schafte eine starke Politikverdrossenheit, so das es kaum verwunderlich erscheint bis sich so ein neurechter Sektierer zu solchen Untaten anschickte.
    Ähnlich lief das ganze ja auch mit dem Mörder von Marwa, diese tragische Einzeltat wurde instrumentalisiert und für islamoapologetische Demagogie verwertet, es geht nur um Interessenspolitk.

  • „und das spricht für eine tiefe soziale Isolierung des Täters“. Diese Religiösen werden tatsächlich über die Einweihungsgrade isoliert. Nach dem Foto von Anders Behring Breivik, die ihn in Freimaurertracht zeigen, befand er sich im Dritten Grad und gehörte somit nicht zu den „Wissenden“ (33°). Über die Bruderschaften und Einweihungsgraden werden sie isoliert von Frauen und der Gesellschaft. Er fühlt sich ganz bestimmt „elitär“.

  • Es fällt jetzig erst langsam klar zu werden was die Emigration für Europa bedeutet.
    Eine Spaltung der Wertegesellschaft in Deutschland,Frankreich,etc.Alles Nationen mit Kolonialvergangenheit.Dies rächt sich nun.In Deutschland kommt noch die erst gutgemeinte Nachzugsmöglichkeit der Gastarbeiter hinzu.Eine Fälschung aller Daten wurden vorgenommen.Bis die Ämter dies begriffen ,waren Milliarden verschwunden.Kinder die es nie gab.usw.doppeltes abkassieren in anderen Bundesländern.Heute ist ein zurück kaum mehr möglich.Wir werden überschwemmt an Kriminellen Handlungen aller Art.Drogen,Bandentum,Versicherungsbetrug.Die Liste ist lang.
    Die Grundversorgung dieser Leute wird durch die rapiade Zunahme immer teurer.Es lernen nur wenige an Schulen,mit weiterführender Ausbildung.Sie werden ja Grundversorgt,in der Gesamtheit ihrer Familien.Dies führt zu Bürgerkriegsähnlichen Zuständen wie jetzt in London.In Berlin wird dies auch passieren.Jeden Tag Meldungen über Straftaten.Polizei wird schon öffentlich angegriffen.
    Auch in der EU Gemeinschaft ist eine Rechtsdenkende Schnittstelle,die immer grösser wird.
    Paralelgesellschften Einheimig-zu Emigrant funktioniert nicht.Dies muss der Staat nach 20 Jahren mit Versuchen aufgeben.

  • Anders Behring Breivik, ein Einzeltäter, Psychopath ! Versuchen wir uns vorzustellen, das der Täter einen Arabischen Namen getragen hätte. Wäre er dann auch Einzeltäter und Psychopath. Nein, natürlich nicht. Wacht endlich auf Leute, Ihr seit alle schlafende Schafe in diesem System. Gute Nacht.

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