von 31.03.2011

taz Hausblog

Wie tickt die taz? Das Blog aus der und über die taz mit Einblicken, Kontroversen und aktuellen Entwicklungen.

Mehr über diesen Blog
Vielbeschimpft: BILD-Anzeige in der taz

Was ist Ihre Zeitung bloß für eine Zeitung? Anzeigen von Springer! Klatschkolumnen von Kommunardenkonkubinen! Panikmache mit Atomkraft! Wurde die taz dafür gegründet?

Sarrazin im Interview! Broder im Interview! Ströbele im Interview! Geschmacklosigkeiten über Margot K.! Gemeinheiten über Gesine L.! Gehässigkeiten über Zahnärzte! Warum?

Quotenquatsch. Nazis. Multikultimüll. Nazis. Biorübenlügen. Nazis. Macchiato-Mütter. Nazis. Herz für Hartzer. Nazis. RAF. Nazis. Klima-Drama. Nazis. Steht im Statut so was wie: “Wenn schlimm, wir Spaß”?

Oder warum gehen taz-Themen immer so: Not, Elend, Mord. Totschlag, Krieg, Folter, Genmais, Katastrophe, Super-Gau. Und Nazis. Können tazlerInnen auch was anderes als die Ode an die Opfer? Mal mit Stützen der Gesellschat reden statt nur mit Stützeempfängern? Wie wärs mal mit einer Ausgabe mit nur guten Nachrichten?

Abfeiern imperialistischer Ölkriege! Abfeiern schwäbischer Provinzpolitiker! Abfeiern deutscher Krimisendungen! Pohl in Talkshows! Diekmann in der Genossenschaft! Was hätte Rudi dazu gesagt?

verboten – menschenverachtend! tazzwei – tierverachtend! Wahrheit – wetterverachtend! Fußball im Blatt! Schwanz an der Wand! Scheißefinden und Besserwissen – und alles von unseren Abogeldern!

Bewegungsseite. Bewegungsredakteure. Bewegungsaktivisten. Die taz sollte sich selbst mal bewegen – ins 21. Jahrhundert!

Kein Service! Nichts Lebensweltliches! Aber voll mit Diktaturen-News. Diesen Berlinern ist Weißrussland doch näher als Mecklenburg. Und Ost-Kivu lieber als Ostwestfalen.

Und der Feddersen, was ist an dem links? Und die Herrmann, was ist an der links? Und der Schulte, was ist an dem links? Und der Unfried, was ist an dem links? Und diese jungen U31-Dinger, wissen die, wo das liegt, links?

Dann dieser unverständliche Kulturkram! Dazu dieser schweinische Schweinekram! Obendrein dieser neumodische Internetkram! Und lauter unscharfe Fotos von Füßen! Können die nicht einfach schreiben, was die LeserInnen lesen wollen?

Sie könnten vielleicht. Sie wollen aber nicht. Und den Preis dafür zahlen Sie, verehrte Leserinnen und Leser. Es vergeht kaum ein Tag, an dem Sie nicht etwas in dieser Zeitung finden, über das Sie sich grün und blau ärgern. Und wenn nicht, dann nur, weil Sie nicht gründlich genug gesucht haben. Und Sie wissen nur zu gut, dass Leserbriefe selten etwas bringen. “Einigen RedakteurInnen sind die LeserInnenbriefe völlig schnuppe”, bestätigt auch taz-Expertin Gabi von Thun.

Doch jetzt bekommen Sie die Chance: Beschimpfen Sie die Redakteure! Auf unserem Medienkongress am Samstag nächster Woche ab 19 Uhr. Zur Not auch per Twitter (Hashtag: #tazbashing). Vorsicht: Eier oder Schuhe sind verboten. Und Doppeltvorsicht: Die Redakteure schimpfen zurück!

Der Medienkongress beginnt am Freitag nächster Woche im Haus der Kulturen der Welt. Um 19 Uhr hält Evgeny Morozov den Eröffnungsvortrag: “Revolution, Demokratie, Utopie: Vom Internet übermittelt?” Am Samstag gibt es den ganzen Tag lang mehr als 30 Vorträge, Diskussionen und Workshops. Die Karten kosten je nach Selbsteinschätzung 10, 20 oder 30 Euro. Es gibt sie im taz-Café in der Rudi-Dutschke-Straße 23, in unserem Online-Shop oder direkt vor Ort am Kongresseingang.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/hausblog/wie-unsere-leser-uns-beschimpfen/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • @Vic

    Aber ihr habt das übelste Forumspublikum jenseits von erträglich.

    Ich finde speziell dich sympathisch, aber bist du nicht ein regelmäßiger Kommentierer der taz-Artikel?

  • Na, die Beleidigung, ich sei ein tazzler, fasse ich eher als Kompliment auf…
    Bei der taz kann ich aber leider nicht anheuern. Verdient man nicht genug. Wie sollte ich denn von den paar Kröten meinen von der internationalen Rüstungsindustrie gesponserten Fuhrpark unterhalten? Aufgrund der Ölknappheit ist Benzin doch recht teuer geworden… Sie verstehen.

  • @?!!?!: tazzler hinter Pseudonym, inside, outside, wat soll’s, fein is det nich, aber sei’s drum… denn auch ich lese zwischen den Zeilen, ?!!?!… und nein, naiv ist wohl falsch, kriegslüstern trifft’s eher…

  • Hier die Top 3 der absolut dümmsten, beschissensten und peinlichsten Artikeln der letzten Monate. Einer schlimmer als der andere. Journalistische Fehlgriffe der Güteklasse A+++ mit Sternchen. Einfach nur Dreck.

    Ein Depp, der im Zuge des Missbrauchsskandals gerne selbst Betroffener gewesen wäre und eine rufmörderische Scheiße zusammengeschmiert hat, die ihresgleichen sucht:
    http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/1/die-sehnsucht-des-pater-s/

    Ein ganz Oberschlaue, die noch nie vom Bibliothekswesen gehört hat und ihren Leser empfiehlt, ein gewisses Buch illegal im Internet runter zu laden:
    http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/lest-den-feind/

    Und zu guter Letzt eine Möchtegernweltgewandtweitgereiste, die keine Ahnung von nix hat und es dann tatsächlich noch fertig bringt, auf die indigene Herkunft einiger südamerikanischer Menschen mit übelsten Schimpfwörtern hinzuweisen:
    http://www.taz.de/1/politik/amerika/artikel/1/der-geplatzte-traum/

    Habt ihr Knalltüten eigentlich mal vom Presserat einen ordentlichen Tritt in Arsch bekommen? Wenn nicht, kann es nur daran liegen, dass ihr einfach viel zu unbedeutend seid. Und daran wird sich vermutlich auch nie was ändern.

  • Hi Uncas!
    Du darfst mich hier und jetzt gerne weiterbeschimpfen!
    Vermutlich bin ich immer noch eine naive Kriegstreiberin, daran hat sich nicht geändert. ;-).
    Ich will jetzt aber nichts mehr zu Libyen sagen, sondern eher zu den Peinlichkeiten, die die taz sich in einer Tour leistet.
    Und recht hast Du, die Blogschließung war gänzlich daneben, was den guten Herrn Heiser da geritten hat… man weiß es nicht.
    Verbale Gewalttätigkeiten gehören in der taz nun mal dazu. Siehe oben. Siehe diverse andere Beiträge. Dem “anpassungsfähigen” Leser mag man’s aber nicht zugestehen, wieso auch immer.
    Tja, was soll’s? Tazzsche Doppelmoral eben.
    Soviel dazu.

    Und jetzt beschimpf’ ich mal den Füller:
    Weinerlicher Beitrag, Herr Füller. Na, tut schon weh, lesen zu müssen, dass Yücels Kommentar mit “So mag ich meine taz” kommentiert wird, was? Auf ihre Beiträge reagiert vermutlich keine Sau mit solch freundlichen Worten, sondern eher mit gar keinen Worten – Desinteresse halt. Was natürlich absolut nachvollziehbar ist. Und grün vor Neid müssen Sie jetzt erstmal ‘ne fette Breitseite Richtung Yücel-Fans abschießen. Pfffrrr. Peinliche und kleingeistige Nummer.

    Sie können ja mal ne Runde heulen. Und ‘ne Büchse Mitleid kann ich gern vorbeischicken. Vielleicht hilft das.

  • Romantiker des Sowohl-Als-Auch. Hechelnde Schwazzler eben, nun auch Paintball-Antistress-Schiessen mit Lesern auf dem Medienkongress der taz. Warum nicht hier?

    Ein bisserl Volkstümlichkeit und damit die “Macher” Libyen nachempfinden können, spielen wir ein bisserl Krieg, aber bitte schön demokratisch.

    Viel interessanter wär’s wirklich Aufklärung darüber zu bekommen, wie intern zu wichtigen Fragen “Blattlinie” entsteht. Libyen war und ist so ein Beispiel: Keine Ausgewogenheit, sondern prominenter Platz im Übermass für Kriegstreiber, erst jetzt gab’s ein erstes vernünftiges Interview…, das schon vor zwei Wochen zu führen gewesen wäre… War aber wichtiger gegen Westerwelle zu sein und da auch noch ein französischer Schwillosoph fürs Bomben war, wie kann die taz da ausgewogen bleiben?!

    Krieg sollte immer ein Thema sein, dass Kriegsgegnern, Anti-Interventionisten zumindest genauso viel Raum einräumt, wie Befürwortern. Einfach als Maxime. Zugleich sollte es genau dann keinen Schablonenjournalismus geben. Den gab’s leider, im Übermass und dazu noch genau im Jargon des Sicherheitsrats, so als ob dieses Intrument nicht an sich äusserst fragwürdig wäre, grundsätzliche Probleme von solcher Tragweite aufwirft, die eine bedenkenlose Übernahme der Argumentationslinien der Interventionsmehrheit einer Reduktion auf ein Wetterfähnchen gleichkommt. taz als Wetterfähnchen.

    Wenn’s dann wirklich diskutiert wird, schliesst die taz den zugehörigen Hausblog… weil da natürlich die Fetzen fliegen, die Kommentare auch schon mal heftig werden, sich die Kommentaristen natürlich auch beschimpfen, genau so wie die taz nun von ihr “kontrolliert” beschimpft werden will. Lächerlich.

  • Der Kartenvorverkauf muss ja richtig beschissen laufen.

    Diese einzigartige Veranstaltung muss erstmal vom Yücel schön trashig beworben werden, dann muss Füller noch eins draufsetzen.
    Wie armselig.

    Die beklopptesten Oberknallchargen – Pohl, Kappert, Gessler – stellen sich dem affigen Spektakel gar nicht erst (würden wahrscheinlich sofort anfangen zu heulen, die Pfeifen), stattdessen werden zänkische Weiber wie Seeliger und Yücel an die Front geschickt.
    Wem’s gefällt – bitteschön.

    Wahrscheinlich ist es intellektuell befriedigender, einfach zu Hause zu bleiben und sich cineastische Meisterwerke wie “Kettensägenmassaker”, “Zombies greifen an” oder “Killertomaten” reinzutun.

  • so lieben wir sie, unsere leser, kaum macht mal einer auf ersatz-droste, werfen sie sich SOFORT in den staub: “so liebe ich MEINE taz”. ja, war das schön literarisch, kritisch – und nichtssagend.

    eine paar redakteure freuen sich schon diebisch, es liegen bergeweise unversandter mails aus dem entwurfsordner bereit: briefe an unsere lieblingsnervensäge – den taz-leser.

  • Eier und Schuhe sind verboten.
    Alles klar.

    Dann bringen ich und meine Kumpels Regenschirme, Bratpfannen, mit Hinterlassenschaften des Hundes gefüllte Plastiktüten, Obst und Gemüse (selbstverständlich mehrere Wochen alt), Prinzessin-Diana-Tassen, Alt-Handys, abgelegte Unterwäsche, abgenagte Knochen, Molotow-Cocktails, stinkige Socken, Schleimbeutel, vollgeschissene Babywindeln, Fundstücke vom Komposthaufen, Gießkannen, zu kompakten Wurfgeschossen verarbeitete alte und aktuelle taz-Ausgaben, Altölkanister, Vinylschallplatten, abgesägte Tischbeine, Degen & Säbel, garstige Nippes-Figürchen, Knarren aller Art (ohne Munition), Schüsseln mit Sprung und… und… und… mit.
    Obwohl – letztes braucht’s hier nicht, oder? Sprung in der Schüssel ist doch offenbar ein weit verbreitetes Phänomen bei euch.

    Wir würden dann noch schnell einen illegalen Verkaufsstand für diese Dinge (jeder Gegenstand, egal wie groß, kostet 21 Cent, Erlös geht in den S21-Widerstand) vorm Veranstaltungsgebäude organisieren.

    Freu mich, wird sicher super, euch mal so richtig eins aufs Maul zu hauen.
    Ist der Abtransport der Toten und Verletzten eigentlich schon organisiert?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert