Von Daniél Kretschmar
1994 ging die taz online, und damit lange bevor selbst große Zeitungshäuser ihren Webauftritt starteten. Heute sind Onlineportale für viele Blätter überlebenswichtiger Bestandteil ihrer Verlagstätigkeiten. Nur wie misst man den Erfolg einer Webseite? Die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. IVW, die sonst penibel gedruckte Zeitungsauflagen zählt, hat bei einem Großteil der Zeitungsportale sogenannte Zählpixel installiert und misst damit Zugriffe auf die Seiten.
Doch diese Methode hat einen Haken: sie ist ungenau. Immerhin ist ein Verhältnis ablesbar, beispielsweise dass sueddeutsche.de zehnmal so viele Visits hat wie taz.de. Die taz nutzt deshalb zwei weitere Methoden, um die Nutzung von taz.de zu messen. Absolute Zahlen entstehen dabei auch nicht, die Ergebnisse bleiben ungefähr. Da diese Abweichungen aber in beliebigen Messzeiträumen gleich ausfallen, gehen wir davon aus, die Entwicklungen der Klickzahlen trotzdem darstellen zu können.
Bei der „Herkunft“ unserer OnlineleserInnen lassen sich schon genauere Rückschlüsse ziehen: immer mehr finden über Facebook zu taz.de. Ob die wachsende Abhängigkeit von einer kommerziellen Plattform wie Facebook begrüßenswert ist, sei dahingestellt, seine Marktmacht ist eine Realität, der auch wir uns stellen müssen.
Oha… „nicht ignorierbare Marktmacht“…
Was das wohl bedeuten soll? Die Grafik zeigt irgendeinen vermutbaren Median von 12,irgendwas mit einem sichtbaren Peak für einen wahrscheinlich singulären Artikel (vermutlich irgendein Kram, der „viral“ wurde – das Ergebnis eines solchen Artefakts kann man sich dann mit hoher Wahrscheinlichkeit im Kommentariat anschauen).
Wenn also die clickbaits, meme-Seiten und listicle-Server der Äbp-Klicker auf spon, bildplus, heftig.de, huffpro, facebook… in typischer „wir sind die dummen Schafe und stolz darauf! (und wir glauben von uns, aufgewachte, mainstream-unabhängige, reißende Like-Wölfe zu sein)“-Manier (im taz-Umfeld muß man gewiss auch noch Erreger-Plattformen wie Greenpeace oder ähnlichen PR-Schrott dazunehmen) ihre Anteile an der taz-Klickrate erweitern – dann heißt das für die taz journalistisch was genau???