vonHelmut Höge 28.05.2009

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Das muß den Facility-Management-Wissenschaftlern gefallen! Die Süddeutsche Zeitung meldet heute:

„Seit Baubeginn waren nie mehr als drei Mann Besatzung permanent an Bord der ISS. Nach dem Unglück der Raumfähre Columbia Anfang 2003 befanden sich übergangsweise sogar nur zwei Besatzungsmitglieder an Bord. Wissenschaftliche Arbeit konnte auf der Station deshalb bislang nur eingeschränkt geleistet werden. Mindestens zwei der drei Astronauten waren stets rund um die Uhr damit beschäftigt, den Flugbetrieb der Raumstation aufrechtzuerhalten. Das soll sich mit dem Start der sogenannten „Expedition 20“ ändern – die Hausmeister im All sollen endlich als Wissenschaftler arbeiten können. Nun könne mit der Arbeit in den Laboren erst richtig begonnen werden, freut sich Nicole Stott, die künftige ISS-Flug-Ingenieurin.“

Ein Besatzungsmitglied bleibt jedoch Hausmeister – allerdings in leitender Funktion:

„Diese Entscheidung haben alle internationalen Partner einmütig im Multilateral Crew Operations Panel (MCOP) getroffen, einem Gremium, das über die Verteilung der Crew-Zeiten auf der ISS wacht. Von seiner Entscheidungsbefugnis Gebrauch machen wird de Winne jedoch nur in Krisenfällen. Ansonsten hat der Kommandant der Raumstation im Wesentlichen symbolische Aufgaben, dient als primärer Ansprechpartner, ist Herr des täglichen Dienstplans an Bord und wacht laut MCOP über ‚die Funktionsfähigkeit der einzelnen ISS-Elemente und die Sicherheit der Mannschaft‘.“

Ähnlich wie auf der ISS sieht es auch bei einigen verstaatlichten Banken aus, wie das Handelsblatt unter der Überschrift „Masochistischer Hausmeister gesucht“ meldete:

Führungskräfte von Finanzunternehmen verlieren in Scharen ihre Posten. Und doch könnte es schwierig werden, neue Chefs für die Immobilienfinanzierungsriesen „Fannie Mae“ und „Freddie Mac“ zu finden. Deren  Aufgaben sehen nämlich mehr als undankbar aus: schlecht bezahlt, ständig mischen sich die Aufsichtsbehörden und die Gesetzgeber ein, und weil die Regierung mit Nachdruck politische Ziele setzt, besteht wenig Spielraum für Reformen. Keine der beiden Firmen kann derzeit als Privatgesellschaft bestehen; ihre neuen Bosse könnten also wenig mehr als nur Hausmeister sein.

Hier hat der Hausmeister eines Mixed-Use-Complexes in Hamburg mit einfachsten jedoch etwas überdimensionierten Mitteln das Andocken der Sojus-Rakete an der Weltraumstation ISS nachgestellt – indem er seine zwei Privatpilone zwecks Diebstahlsicherung mit je einem festinstallierten Staatspoller verband. Photo: Antonia Herrscher

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