vonFalk Madeja 10.11.2009

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog

Für Herman van Veen sind es schwierige Tage. Am Wochenende hatte er in einem Brief in der Zeitung „De Volkskrant“ und bei einem Auftreten in Utrecht die Partei von Geert wilders, die PVV, mit der Nazi-Partei NSB verglichen. Woraufhin sofort eine KLawine auf ihn heranbrach, nämlich auf seiner Website. E-Mails mit Beschimpfungen.

Gestern Abend sehe ich dann im TV-Programm „Pauw & Witteman“, wie Herman van Veen versucht, der Angelegenheit ein paar Nuancen zuzufügen. In der TV-Sendung ging es auch um den Fall der Mauer, und wenn irgendein Niederländer vor dem Fall der Mauer in der DDR oft aufgetreten ist, dann doch wohl Herman van Veen. Er weiss jedenfalls, wovon er spricht, wenn er an den Charakter nicht-demokratischer Bewegungen bzw. Parteien erinnert. Und eine Partei wie die PVV von Geert Wilders mit nur einem Parteimitglied (Wilders also), so das Argument von Herman van Veen kurz zusammengefasst, sei nun einmal undemokratisch und darüber mache er sich Sorgen.

Am Dienstag Morgen dann geistertb auf der Titelseite des „De Telegraaf“ ein Zitat des Anwaltes Bram Moszkowicz wie ein böser Zeigefinger herum. „Van Veen dämonisiert Wilders“. Der NSB-Vergleich von van Veen sei „infam“ und alles möglich andere auch noch – Wilders selbst sagte nichts, sein Anwalt, jener Moszkowicz sah gleich zwei Millionen Niederländfer beleidigt. Und habe Wilders nicht vor kurzem noch in den USA mit Elie Wiesel am Tisch gesessen? Kurzum, die Wilders-Partei, so sein Anwalt weiter, habe keine Mitglieder, weil diese dann durch allerlei Menschen von Innen kaputt gemacht werde. Menschen wie Herman van Veen würden mit ihrer Herumdämonisiererei dafür sorgen, dass es Anschläge geben könnte.

Scheint also, als ob dieser in meinen Augen so sanfte Herman van Veen in den Niederlanden irgendwelche Dämonen geweckt hat. Im Laufe des Dienstags ruderte Geert Wilders ein bisschen zurück. Herman van Veen dürfe von seinen Anhängern nicht bedroht werden und wenn das doch geschehe, dann sei er böse.

Kurioserweise verliert Herman van Veen auf seiner deutschen Website über die Affäre kein Wort. Stattdessen am 9. November eine Geschichte über die Mexikanische Grippe, Impfen und so.

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/herman_van_veen_geert_wilders_und_die_daemonen/

aktuell auf taz.de

kommentare