vonDetlef Guertler 16.04.2009

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Im größten spanischen Immobilienblasenforum auf eine Diskussion über Deutschlands Ausstieg aus dem Euro gestoßen. Für die in Spanien recht hoch gehandelte Variante einer Aufspaltung der Eurozone in eine harte nördliche und eine weiche mediterrane Region hat dabei Diskutant wolf45 die Begriffe „HerrenEuro“ und „UnterEuro“ verwendet.

Mutmaßlich als erster. Weder für den Herreneuro im Besonderen noch für die Herrenwährung im Allgemeinen finden sich Verwendungsbelege. Dabei ist der Gedanke dahinter doch höchst attraktiv: Dem wohltönenden Ökonomensprech von Leitwährung, von Terms of Trade, Wechselkursrelationen und Kaufkraftparitäten wird die Maske heruntergerissen, zum Vorschein kommen darunter blanke Machtspiele: Wer die kontinentale Währung beherrscht, beherrscht auch den Kontinent. In der Auseinandersetzung zwischen Fed und EZB um die Position der globalen Leitwährung spielen solche Aspekte ganz sicherlich eine beachtliche Rolle.

Wie weit der Herrenwährungs-Ansatz ökonomisch tatsächlich trägt, mag ich auf die Schnelle nicht beurteilen. Aber da sich Attacistas und Linksparteiler darüber grundsätzlich keine Gedanken machen, könnten sie ja den Begriff schon mal aufgreifen – weltweites Medienecho wäre ihnen gewiss.

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