vonsaveourseeds 28.05.2009

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Als junge Frau kämpfte Krishnammal Jagannathan mit Mahatma Gandhi für Indiens Unabhängigkeit. Seither blieb sie dem Aktivismus treu. Über 50 Jahre lang setzt sie sich für die Rechte der Landlosen in Indien ein. Im vergangenen Jahr wurde sie mit ihrem Mann (links im Bild) dafür mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Heute abend ist Frau Jagannathanauf Einladung der ASW und der Zukunftsstiftung Landwirtschaft unter dem Titel “Genug für alle – können Kleinbauern die Welternährung sichern?” zu Gast im taz-Café (19:30, Rudi-Dutschke-Str.23, U-Bhf Kochstrasse). Kommen Sie vorbei!

Gewaltfrei, praktisch, strategisch und stets auf der Höhe der Zeit hat sie unzähligen Landlosen zu einer bescheidenen Existenz als Kleinbauern verholfen. Über eine Million Hektar Land wurde zwischen 1953 und 1968 im Rahmen der Bhoodhan Bewegung an indische Kleinbauern verteilt, in der die Jagannathans treibende Kräfte waren. Allzuviel davon war freilich unfruchtbar. Mit ihrer Association of Sarva Seva Farmers (ASSEFA) trugen sie wesentlich dazu bei, es so zu bewirtschaften, dass das Land dennoch seine Frau und seinen Mann ernähren konnte.

LAFTI – Land for the tillers freedom (Land für LandarbeiterInnen) heißt die Organisation, die das Ehepaar 1981 im Bundesstaat Tamil Nadu gründete. Sie ermöglicht Bauern nicht allein den Landkauf (meist ein halber Hektar), sondern hilft bei seiner einträglichen Bewirtschaftung, der Verarbeitung der Produkte, der Ausbildung der Kinder, der Etablierung zusätzlichen Gewerbes, dem Training am Computer, vor allem für Mädchen, vergibt Mikro-Kredite und betreibt ein Ziegenprojekt. “Ein Stück eigenes Land, möglichst im Eigentum der Frau, verändert alles,” sagt sie. Ausserdem setzt sich LAFTI für die Rechte der Fischer ein, die von der Krabbenzucht-Industrie bedroht sind.

Krishnammal Jangannathan, die “nebenbei” auch mit allerlei akademischen und politischen Wassern gewaschen ist, berichtet von ihren Erfahrungen und diskutiert mit uns darüber wie der Hunger in dieser Welt beschaffen ist und wie er abgeschafft werden kann.

Was erwartet sie diesbezüglich von der neu gewählten indischen Regierung? “Nichts” sagte sie in einem taz-interview gestern.

Bernd Voß von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und ich dürfen auch noch kurz was sagen.

Vinoba Bhave, by whom my husband and I were inspired said ‘Jai Jegath’ (Long Live the World) and he was convinced this is possible by awakening of ‘Sthree-shakthi’ (women-power). I sincerely believe that the social, economic and spiritual crisis we are facing today in the world can be overcome through universal sisterhood and science and spirituality coming together for the good of the entire humanity!”

Hier noch ein Interview auf Deutsch zum Aufwärmen.

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