Irgendwann hört der Spaß auch mal auf – so oder ähnlich muss es sich der Pfarrer im 8.000-Seelen-Dorf Reusel nahe der belgischen Grenze gesagt haben. Jedenfalls hat er dem bekennend homosexuellen Prinz Gijs den Urste erklärt, ihm im Karnevalsgottesdienst keine Hostie zu reichen. Weil er eben schwul ist. Das Kreuz auf die Stirn hätte der Pastor dem für seine 24 Jahre daraufhin erstaunlich besonnen bleibenden Prinz allerdings gerne gezeichnet, berichtet das NRC Handelsblad. Darauf verzichtete Gijs jedoch verständlicherweise.
Jeder gut ausgebildete Katholik weiß natürlich sofort, was den Priester dazu trieb, „Kreuz ja, Hostie nein“ zu verkünden: Denn in der „Wandlung“ wird aus der kargen Oblate ja der Leib Gottes – in echt! Und da war Pastor Buyens wohl in großer Sorge, was der junge, hübsche Prinz mit dem Leib des Herrn so alles anfangen könnte.
Dabei ist der Karneval doch extra erfunden worden, damit die Katholiken mal über alle Stränge schlagen dürfen, ehe sie am Mittwoch in Sack und Asche zur Beichte gehen.
Ich gestehe: Mein Bild von den unglaublich toleranten Niederlanden hat wieder einen kleinen Riss mehr bekommen. Und ich frage mich, ob der Herr Buyens seinen Kollegen von der jesuitischen Missbrauchsfraktion auch die Hostie verweigern würde.
Und hier ein Video vom fröhlichen Treiben im brabantischen Reusel:
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