Vier Stationen und eine Schrägseilbrücke.
Bewegungsarchitektur. Architektonisch begleiteter Weg von der urbanen Dichte der Innsbrucker Innenstadt in die elementare Kargheit des alpinen Raumes. Vorweggenommene, nein besser, vorab präsentierte hochalpine Symbolik, gletschergleiches Fließen hochtechnologischer Glashüllen.
Distanzüberwindung als zentrales architektonisches Thema – hier ganz bewusst touristisch interpretiert. Bauen in den Bergen nun als Anlass zu einer radikalen Formerforschung. Architektonische Neurophysiologie, sich den Tautologien alpiner Topologien entgegenstellend. Ein Versuch, neue Architektur nicht ausschließlich auf der formalen Ebene zu generieren.
Eben Bewegungsarchitektur: Raum wird erfahren, fast zwei Kilometer lang. Mit vier neuen Stationen, welche die City mit der Nordkettenbahn verbinden. Stationen aus verformtem Glas, künstliche Eis- und Schneelandschaften.
Formgewaltige Architektur, paradoxerweise jenseits der Form. Architektur auf der Suche nach abstrakter, komplementärer Ästhetik, also auch die formale Ästhetik überwinden wollend.
Eine neue Organisation des Raumes: raumgewordenes Äquivalent zur Wucht der Berggipfel, die den Besucher der Innsbrucker Innenstadt auf Schritt und Tritt mit ihrer Schönheit – fast möchte man sagen – bedrohen. Auch hier kein Anfang, kein Ende.
Hochalpiner Blick in jedem Stadtwinkel, der Berg ist ja in der Stadt – so auch die Stationen der Hungerburgbahn: gletschergleich fließend, ist hier kein vertikales und horizontales Element auszumachen, Dach ist Wand ist Dach.
Die Stationen der Hungerburgbahn sind raumgewordene Blicke des touristischen Stadtbesuchers, berauscht von der alpinen Himmelskante der Nordkette.