Der Chef der Welternährungsorganisation FAO, Jaques Diouf wird für einen Tag nichts essen, um damit auf den Hunger in der Welt aufmerksam zu machen. Seine PR Abteilung nennt dies ein wenig vollmundig einen „Hungerstreik“ .
Um die Gesundheit des an und für sich wohlgenährten FAO-Chefs muss man sich aber wohl wegen des verübergehenden Nahrungsentzuges wohl kaum Sorgen machen. Dass Diouf die Nacht auch noch im (ungeheizten) Foyer seiner Behörde in Rom verbringt und sich dort mit Wollmütze und Wintermantel über dem Schlafanzug ablichten ließ, zeugt angesichts von Temperaturen zwischen 10 und 17 Grad in Rom von einem gewissen Mut zur Peinlichkeit. Auch der Generalsekretär der UNO Ban Ki Moon will dem Vernehmen nach am Sonntag nüchtern bleiben. Nur Papst Benedikt, der am Montag zusammen mit Diouf den Welternährungsgipfel eröffnet, scheint sich deshalb den Sonntagsbraten nicht verderben zu lassen.
Wieviele Menschen weltweit dem Beispiel von Diouf freiwillig gefolgt sind, der „aus Solidarität mit den Hungernden“ zu eintägigem Fasten aufgerufen hatte, ist bisher unbekannt. Sicher dagegen ist, dass es mehr als eine Milliarde Menschen ihm unfreiwillig gleichtun: Das ist nach Berechnungen der FAO die gegenwärtige Zahl der Hungernden auf diesem Planeten, die auch am Montag, am Dienstag und am Mittwoch, am Donnerstag und Freitag und Samstag – ohne Pyjama und Wollmütze – zu wenig zu essen haben – und das auch noch das ganze Jahr.
Seriöseres zu diesem Thema morgen.