von 23.04.2010

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Mahmoud Ahmadinejad erweist Zimbabwe die Ehre


Seit gestern erweist Mahmoud Ahmadinejad seinem zimbabwischen Gegenstück Robert Mugabe die Ehre. Der dritte buddy aus Nordkorea musste leider absagen, weil sein Fußball- Nationalteam gerade von dem südafrikanischen Team Besuch bekommen hat,  was  in Nordkorea schließlich nicht alle Tage vorkommt.

Ahmadinejad und Mugabe besprachen gestern beim Dinner ganz sachlich und staatsmännisch die “satanische Gefahr”, mit der ihre Länder zu kämpfen haben, rundeten aber dann aber den Abend mit einer positive Bilanz ab: “Unsere Länder sind SO stark, dass sie die Feindschaft der Expansionisten auf sich gezogen haben (= sprich Amerika, die ja bekanntlich in den Iran ausdehnen wollen). Der Sieg ist unser und Erniedrigung and Niederlage unseren Feinden.“

Robert Mugabe konnte seinen Gast Ahmadinejad, als dieser untypischerweise kurz drohte, sich in Rage zu sprechen, schnell beruhigen und so kam es trotz der allgegenwärtigen und unmittelbaren Expansionsgefahr zu keinen Missstimmungen am Tisch. Als starker und einflussreicher internationaler Player, der Mugabe nun einmal ist, versicherte er seinem iranischen Freund dann gestern prompt:  „Seien Sie meiner unaufhörlichen Unterstützung versichert, comrade Präsident, was die nukleare Frage angeht.“

Mahmoud ist im Übrigen ganz speziell nach Zimbabwe angereist, um eine Investions- und Handelsmesse zu eröffnen und Investoren anzuziehen. Die Zimbabwische Oppositionspartei MDC schien nicht ganz so angetan von Mugabes Ehrengast und weigerte sich mit dem knappen Vermerk „Ahmadinejad einzuladen, um Investoren anzulocken“ sei wie „eine Mücke einzuladen, um Malaria zu heilen“, an der charmanten Bankett-Runde teilzunehmen.

Nach der Eröffnung der Investitionsmesse, schlossen die Vertreter der zwei Länder Handelsverträge ab, in dem es um den Austausch von nuklearen Material, weißen Farmen und exzellenten politischen Beziehungen ging.

Wenn es  nach Mahmoud ginge,  würden auch die Iraner bald auf den Geschmack der revolutionären Regierungsphilosophie Roberts Mugabes kommen.  Der iranische Präsident hat nämlich in Zimbabbwe neue Inspiration gefunden.  Heute Morgen sprudelte es aus ihm heraus, Mugabes Führungsstil sei “eine Lektion für alle Nationen”.

Der zimbabwische Oppositionsführer Morgan Tsangirai glaubte Ahmadinejad jedoch kein Wort und verpasste aufgrund ein paar unglücklicher Statements die Gelegenheit, sich einen Freund fürs Leben zu machen; er sagte, es sei ein „kolossaler politischer Skandal“ und „eine Beleidung aller Demokratie- und friedensliebender Zimbabwer und Iraner“ Ahmadinejad einzuladen. Dieser sei ein „Kriegstreiber, Menschenrechts-Zerstampfer, Henker von Andersdenkenden und Führer fraglicher Berechtigung“.

Trotz dieser skeptischen Worte war der Besuch ein voller Erfolg.

Mahmoud und Mugabe unterschrieben sogar Abkommen, die den Tourismus betreffen. Zimbabwer können sich schon einmal darauf freuen, zu vereinfachten Bedingungen im Iran Urlaub machen zu können– und umgekehrt.  Jetzt müssen die Bürger von Zimbabwe nur noch mit dem von Ahmadinejad angelockten Investitionsgeld in Zimbabwe etwas zusammensparen.

Außer Kim Yong hat im Übrigen nur noch einer in der netten Runde gefehlt: Der südafrikanische Jugendführer Julius Malema. Der hat nämlich leider Gottes gerade Ärger daheim. Am 3. Mai muss er im Rahmen eines Disziplinartverfahrens seinen Kameraden vom ANC erklären, warum er Mugabe anpreist, die zimbabwische Opposition als Loser beschimpft und damit den Rest seiner Partei  inklusive des südafrikanischen Präsidenten Jakob Zuma -dem international auserkorenen Mittler zwischen den zwei Parteien-  zum Affen macht.

Bei Zimbabwe hört also der Spaß wohl auf.

Mehr dazu nächste Woche… 🙂

PS. Based on a true story. All dialogues and story lines are real.

eure elena **

Elena Beis. My Name is not Sisi. Kulturkollison x 11. Ein deutsches Pärchen reist durch Südafrika. Erschienen März 2010 bei Conbook Medien, 9,95€

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