vonDaniel Erk 23.11.2009

taz Blogs


Willkommen auf der Blogplattform der taz-Community!

Mehr über diesen Blog

Die Kontroverse um Hitlers Buch „Mein Kampf“ ist alt und altbekannt: Die Recht am Werk liegen beim Freistaat Bayern, der Inhalt – eine Mischung aus Biographie und Ideologiebegründung – ist krude, wirr, unlogisch und schlechte geschrieben, wird aber doch als so gefährlich erachtet, dass er in Deutschland nicht in Buchform verbreitet werden darf. In Südamerika, Ägypten und der Türkei sind Plagiate in den entsprechenden Sprachen zu erhalten – ebenso wie Originalausgaben in den Kellern in vermutlich jedem zweiten deutschen Haushalt. Und Serdar Somuncu hat sich darum ja verdient gemacht wie kaum ein Zweiter, den Unsinn in „Mein Kampf“ auch als solchen bekannt zu machen.

Nichtsdestotrotz überrascht es doch ein wenig, dass ausgerechnet der sonst so auf Katholizismus, Ängstlichkeit und Sauberkeit jeder Art versessene iTunes Store eine Spanisch-sprachige Version von „Mein Kampf“ im Angebot hat: „Mi Lucha“ kommt komplett mit Hakenkreuzcover und Altersfreigabe ab 9 Jahren.

Doch wer weiß: Vielleicht kommt man ja via der Downloads noch ein paar Verbrechern in Chile auf die Spuren. Oder regt den interkulturellen Dialog an, indem man die Lutscher von der sächsischen NPD samt und sonders dazu motiviert, Spanischsprachkurse zu belegen. Wäre ja was.

(via/via)

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/ihr_lutscher/

aktuell auf taz.de

kommentare