vonBlogwart 09.04.2011

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Von Jonas Weyrosta

Welche Revolution meint ihr eigentlich? Die Anwesenden der Abschlussveranstaltung „Wie revolutionär sind wir?“ zeigten, welchen Interpretationspielraum das Motto des Medienkongress von taz und Freitag bot. Assoziationen mit den Unruhen in der arabischen Welt, Verweise auf die Digitalisierung der Kommunikationswege. Sicher war letzlich niemand. War vielleicht Stuttgart 21 gemeint oder doch die Evolution? Schreibfehler sind wir von der taz ja gewöhnt. Das Podium wurde von Teilnehmern der Akademie der taz Panter Stiftung besetzt. Gewählt wurden die interessantesten Redner des Tages: Philippe Rekacewicz, Kartograf der Le monde diplomatique, Emily Büning, Sprecherin der Grünen Jugend, und Hardy Prothmann, Lokalblogger, sowie Jannis Hagmann und Karolin Küter von der taz-Akademie. Die Runde reflektierte kurzweilig den Verlauf des Kongresses und die Bedeutung von Blogs für die zukünftige Medienlandschaft. Da das ersehnte „tazbashing“ in den Startlöchern stand, hielt man sich kurz. Unerwartet und spontan enterte eine Stimme aus dem Publikum die Bühne und brachte es auf den Punkt: „Revolution bedeutet einen totalen Umsturz des Bestehenden. Wir stürzen aber nicht unser System, wir formen es.“ Er verwies auf die wiederentdeckte Mündigkeit der Bürger, am Medienbetrieb teilzunehmen. „Die Menschen nehmen werden dieses Recht nun in Anspruch nehmen.“ Eine mündige Bürgerschaft bietet Potenzial für die Meinungsbildung und Risiken für Hintergrund-Machenschaften im Medienbetrieb. Ein Statement aus einem vorausgehenden Panel darf als Kampfansage an den Konformismus und den unfreien Journalismus gewertet werden: „Ihr werdet euch noch wünschen, wir wären politikverdrossen.“

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