Komplizen der Spielregeln – Es wird nur noch geatmet
Also mit den „Komplizen der Spielregeln“ / da müsst ihr euch auch mal was überlegen / Die Leute müssen sich darin wiederfinden / in der Musik und in den Texten / So ein paar Standards müssen schon sein / Weißt du, die Masse der Leute ist einfach dumm / ja das ist so, aber mit solchen Texten / und solchen Songs / da kommt ihr nicht weit / Da erhängt sich eure Zielgruppe schon nach dem Intro / Weißt du Tobi, und das sag ich dir jetzt mal ganz im Vertrauen / Ich habe mir immer gesagt / entweder gehen wir ein in die Annalen oder wir sind ganz im Arsch.
…sollte sich noch einer die Frage stellen, ob das Album der Band aus Köln mit dem komplizierten Namen „Komplizen der Spielregeln“ schwierig, verschachtelt, selbstreflexiv und unzugänglich ist: ja. Aber – zum Glück! Die Band arbeitet sich an einer Version des Indierocks zwischen den Koordinaten Kolossale Jugend, Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs und den frühen Blumfeld ab, importiert Fugazi-Strukturen in die Hamburger Ghettowelt von 1992 und nimmt lieber einen Wortwitz mehr auf die Reise als einen zu wenig mit, um die nicht enden wollenden Deklamationen über sich und das System erträglicher zu gestalten. Da Kristof Schreuf die letzten Jahre viel zu stumm war, kann uns das nur mehr als freuen. Mach doch mal einer den Kulturkack aus! Ach geht ja nicht, laß bloß an, bin ja selber drin. Also gebt mir meine Dosis, Komplizen der Spielregeln.
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Temper Trap – Conditions
Da fangen Temper Trap so gut an und enden dann doch bei Coldplay. Und einem Schlagzeugsong…
„Sweet Disposition“ und „Love Lost“ sind zwei feine Popsongs, die vor allem von ihrer Subtilität leben. Der falsetthafte Gesang ergänzt die Produktion wunderbar, Temper Trap tippeln leicht linkisch funky vor sich hin, wirken aber ähnlich ansteckend wie Passion Pit. Doch warum dann die Produktion auf großes Drivetime-Radio dreht, ist ein Rätsel! Die restlichen Songs des Albums werden ununterscheidbar, die Hooklines verschwinden in der Soundwand und so wird eine gute EP zu einem mittelmäßigen Album. Dass ausgerechnet der „Drum Song“ am Ende das Album wieder rettet, sagt wahrscheinlich genug aus.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=bhsirT9bIi0[/youtube]
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* Love Lost
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