vonGerhard Dilger 16.09.2010

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Der Protest der taz-AuslandskorrespondentInnen schlägt unerwartet hohe Wellen.

Besonders freut uns die Solidarität von LeserInnen, GenossInnen und KollegInnen. So hat uns – unter vielen – das Team der Leipziger Lateinamerika-Website Quetzal viel Glück gewünscht.

Und Frank Braßel, der im Auftrag des Evangelischen Entwicklungsdienstes in Ecuador arbeitet, hat folgenden Brief  geschrieben:

Gruselig, was wir da von der taz lesen muessen. Hatte sie sich bislang von einem relativ (in Relation zu den meisten anderen deutschen Tageszeitungen, nicht in Relation zu den Notwendigkeiten einer komplexen globalisierten Welt) dichten und qualifizierten Korrespondentennetz gelebt, versucht sie nun offenbar, den langjaehrigen Fehlentwicklungen der meisten anderen deutschen Tageszeitungen nachzueifern.

Bald werden wir die gleichen – fadenscheinigen, uniformen – Meldungen der multinationalen Presseagenturen, welche die grosse „Pressevielfalt“ verbraet, verlogen als „Artikel“ ausgegeben, vermehrt in der taz lesen koennen – und immer weniger von der Welt verstehen. Das ist ja genau die Funktion der „buergerlichen Presse“. Und dem will die taz nacheifern? Traurig.

Franks Befürchtungen sind leider nicht von der Hand zu weisen. Aber ich bin sicher, dass am Samstag auf der jährlichen Genossenschaftsversammlung in Berlin letztlich das längst nötige Signal ausgehen wird, nämlich:

Gerade in Zeiten, in denen die Konkurrenz massiv an der Auslandsberichterstattung spart, muss die taz erst recht das Gegenteil tun. Damit ihre LeserInnen auch künftig im Ausland in der ersten Reihe sitzen!

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