vonEva C. Schweitzer 19.08.2009

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Welche Sau treiben die deutschen Filmkritiker als nächstes durchs Dorf? Erst Brüno, dann ein semmelblonder blauäugiger Brad Pitt als Nazijäger, der zum Schluss ein Kino mit Hitler und Konsorten in die Luft sprengt, ein Film, der laut Claudius Seidl von der FAZ ein „Vergnügen“ sein soll. Claudius Seidl ist bei der FAZ? Und wer ist eigentlich dieser Horst Schlämmer, ist das auch ein Filmkritiker?

Hier ist ein Film, den ich gerne sehen will: Eine Bande schwer unterprivilegierter schwarzer und/oder hispanischer Jugendlicher aus South Central L. A. zieht durchs Land und schlägt mit Baseballschlägern allen den Schädel ein, ohne die der Planet besser dran wäre:  Brüno, Sarah Palin, Lynndie England, Paula Abdul, Kate Gosselin, Michael Jackson’s Hausarzt, Billy Kristol, Sean Hannity, Glenn Beck, Michelle Malkin, Ann Coulter, diese Frau, eine willkürlich ausgesuchte Gruppe von „Birthern„, der Vorstandsvorsitzende von Goldman, Sachs, sowie der Programmverantwortliche für den CBS Lineup im letzten Herbst, die Person bei meinem Handybetreiber, die es nicht gebacken kriegt, dass ich Google Maps auf meinem Blackberry aufrufen kann. Robert Novak ist ja nun leider schon tot. Ich meine das alles selbstredend nur im Sinn künstlerisch überhöhter Ironie als filmisches Genre. Auf gar keinen Fall will ich damit tatsächlich zur Gewalt aufrufen.

Eva C. Schweitzer, Manhattan  Moments. Geschichten aus New York, erschienen bei Droemer-Knaur, Juni 2009,Taschenbuch, 9,95 €

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